Mit diesem Satz konnte mein Opa meine Oma jedes Mal, wenn es Buletten gab, auf die Palme bringen. Ich muss immer daran denken, wenn es bei uns mal wieder Frikadellen gibt.
Und mit diesem Satz habe ich auch gleich den Anfang eines Beitrages für ein Blog-Event bei Sandra von From Snuggs Kitchen: Kindheitserinnerungen.
Zu dem Thema fällt mir jede Menge ein… Ich fange jetzt mal mit dem Rezept für die Buletten (Frikadellen, Gehacktesbällchen) an.
Frikadellen (2 bis 3 Portionen):
- 200 g Hackfleisch (Rind oder Halb-und-halb)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Ei
- 5 EL Paniermehl
- Salz, Pfeffer
- optional: 2 TL (grobkörniger) Senf
- Öl oder Butterschmalz zum Braten
Zunächst die Zwiebel pellen und fein hacken. In etwas Fett die Würfel glasig dünsten. Mit möglichst wenig Fett in eine Schüssel geben. Hackfleisch, Ei, Paniermehl und Gewürze zugeben und gut vermischen, was am besten mit den Händen geht. Die Hackfleischmasse am besten etwas „überwürzen“, da beim Braten etwas vom Geschmack verloren geht.
Mit feuchten Händen sechs flache Frikadellen formen und im übrigen Bratfett von beiden Seiten knusprig braten.
Als Beilage gab’s hier Blumenkohl und gebratene Kartoffelwürfel. Auch Kindheitserinnerungen.
Leider verstarb meine Oma, als ich acht war, somit konnte ich nicht wirklich bei ihr in die „Kochlehre“ gehen. Was mir aber schon als Kind Spaß gemacht hat, war bei der Weihnachtsbäckerei zu helfen. Meine Lieblingsplätzchen von Oma war das Berliner Brot… Das Rezept stand in einem alten Dr. Oetker-Backbuch, von meiner Oma in feinstem (für mich leider unleserlichem Sütterlin) kommentiert.
Das Rezept habe ich in die heutige Zeit gerettet und habe es schon öfter in der Vorweihnachtszeit nachgebacken.
Berliner Brot (Zutaten für ein kleines Blech):
– 2 Eier
– 2 Eßl. Wasser
– 250 g Zucker
– 75 g geraspelte Zartbitterschokolade
– 1 EL Rum (oder ein Röhrchen Rum-Aroma)
– 1 geh. TL Zimt
– 1 Msp. Nelkenpfeffer (Piment)
– 250 g Weizenmehl
– 1 gestr. TL Backpulver
– 80 – 100 g ganze Mandeln oder Haselnüsse
– 75 g gesiebter Puderzucker
– 2 EL heißes Wasser
– optional: einige Spritzer Zitronensaft
Zubereitung:
Eier mit Wasser schaumig aufschlagen. Nach und nach unter weiterem Schlagen den Zucker zugeben, dann Schokolade, Zimt, Rum und Nelkenpfeffer zugeben. Backpulver mit Mehl mischen und unter nach und nach unter die Eiermischung heben.
Auf einem Backblech (gefettet oder mit Backpapier ausgelegt) verstreichen und bei 200 °C ca. 20 Minuten backen.
Puderzucker mit Wasser und (optional) Zitronensaft glatt rühren. Mit einem Pinsel das noch warme Gebäck damit bestreichen. Abkühlen lassen, in kleine Rechtecke schneiden und in einer Keksdose aufbewahren.
Und dann die Aktion mit dem Spritzgebäck… Da wir selber keinen Fleischwolf hatten, wurde ein Mal im Jahr dieses Teil bei der Nachbarin geborgt. Dann ging das Gekurbele los… meistens musste meine Mutter auch noch mit helfen.
Auch heute gibt es Gerichte, die ich aus meiner Kindheit übernommen habe… teilweise etwas abgewandelt, aber sie schmecken immer noch wie bei Omma oder bei Muttern. Zu finden sind sie in der Kategorie kulinarische Kindheitserinnerungen hier in Brittas Kochbuch.
Buletten sind großartig, die gab es bei meiner Oma auch oft 🙂 Und Berliner Brot musste ich erst mal nachschlagen, kannte ich bisher garnicht.
Und auch wenn Du noch so jung warst, als sie verstorben sind, ein paar Dinge hast Du doch mitgenommen, das freut mich sehr!
Meine Mutter hat ja auch einiges übernommen, was ich dann wiederum von ihr übernommen habe. Insofern ist vieles dann doch „in der Familie“ geblieben. 🙂
Berliner Brot ist eines meiner Lieblings-Weihnachtskekse, und ich hoffe wirklich sehr, dass wir den Umzug bis zur Vorweihnachtszeit geschafft haben, und ich ENDLICH wieder einen funktionierenden Backofen habe!!! 🙂
Der Spruch von deinem Opa ist cool! 🙂
Berliner Brot war mir auch völlig unbekannt. Liest sich aber sehr interessant. Muss ich mal versuchen, wie das schmeckt.
Hallo Ingo,
ich frage mich, wie mein Opa auf völlig fleischfreie Frikadellen (z. B. aus Tofu, Dinkel o. ä.) reagieren würde… Er würde wahrscheinlich die Welt nicht mehr verstehen! 🙂
Falls Du das Berliner Brot mal nachbäckst, würde ich mich über Feedback sehr freuen.
Liebe Grüße, Britta