Veganuary: Das heißt, einen Monat lang möglichst vegan zu leben. Das klappt bei uns nicht zu 100 Prozent, aber der gute Wille zählt ja schon mal.
Zum Beispiel mit einer leckeren Sauce zu Pasta, in der Rote Linsen die Rolle des Hackfleisches spielen. Rote Linsen sind wie andere Linsen auch reich an pflanzlichen Proteinen (46 g Protein auf 100 g Linsen), senken den Cholesterinspiegel und müssen nicht eingeweicht werden, wie das bei anderen Hülsenfrüchten der Fall ist.
Insofern sind sie neben Belugalinsen auch für die schnelle Küche geeignet.
Zutaten für 4 Portionen:
150 – 200 g Rote Linsen
1 kleine Stange Porree
1 Möhre
2 Stangen Sellerie
1 Knoblauchzehe
1 EL Tomatenmark
400 ml passierte Tomaten
1 kleine rote Chilischote
Salz, Pfeffer, Zucker
1 EL italienische Kräuter
Olivenöl zum Braten
zur Deko: Basilikumblättchen oder Selleriegrün, (veganer) Parmesan nach Wunsch
Zubereitung:
Linsen auf einem Sieb mit kaltem Wasser abspülen.
Gemüse, Chilischote und Knoblauchzehe fein würfeln und in etwas Olivenöl zum Braten glasig anschmoren. Tomatenmark zugeben, unter Rühren mitschmoren.
Mit Passata aufgießen, die Dose mit etwas Wasser ausspülen und ebenfalls zugeben.
Linsen zugeben und die Sauce köcheln lassen, bis die Linsen gar aber noch leicht bissfest sind.
Mit Salz, Pfeffer, Zucker und den italienischen Kräutern abschmecken und zu Pasta nach Wahl servieren.
„Unser“ Lieblingsbioladen Lebensgarten legt ab Ende November jedes Jahr Listen aus, um für die Weihnachtstage feines Bio-Fleisch, -fisch oder Wild vorzubestellen. Dieses Mal gab es u. a. Entenkeulen (für den ersten Feiertag) und Kalbsbeinscheiben, da ich immer schon mal Ossobuco machen wollte. Außerdem wanderte noch eine Entenbrust in den vorläufigen Kälteschlaf.
Das Rezept für das Ossobuco habe ich von Sebastian Reichelt, einem kulinarisch seelenverwandten FB-Freund, der hier im Blog auch schon das ein oder andere Gastrezept gespendet hat.
Zutaten für 2 Portionen (+ 2 Portionen „Suppe“ am Folgetag):
2 Scheiben Kalbshaxe, 3 – 5 cm dick geschnitten
1 Glas Cubetti (gewürfelte Tomaten)
1 Stange Porree
1 dicke Möhre
2 Stiele Staudensellerie
3 Knoblauchzehen
Olivenöl zum Braten
100 g schwarze Oliven mit Stein
2 Lorbeerblätter
2 Nelken
ein paar Zweige frischer Thymian
Zucker
Salz
Pfeffer
Mehl
ca. 1/2 Flasche Weißwein
ca. 150 ml Rinderbrühe
Zubereitung:
Gemüse waschen, putzen und in nicht zu kleine Würfel schneiden.
Kalbsbeinscheiben salzen, pfeffern und leicht mehlieren.
In einem Schmortopf oder einer Schmorpfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Beinscheiben von beiden Seiten goldbraun anbraten. Herausnehmen und das Gemüse etwas anbraten. Tomaten und etwas Zucker zugeben und schmoren lassen. Gewürze, Oliven, Wein und Rinderbrühe zugeben.
Fertigaren im Schmortopf: Die Beinscheiben zum Gemüse geben, etwas bedecken und ca. 2 Stunden sanft schmoren lassen. Bei Bedarf ab und zu etwas Wasser nachgießen.
Fertiggaren im Backofen: Bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 1 Stunde abgedeckt schmoren, danach ohne Deckel noch 30 Minuten weiterschmoren.
Fertiggaren im Slowcooker: Die Hälfte der Sauce in den Topf/Einsatz geben, die Beinscheiben darauf legen, die restliche Sauce darauf geben und ca. 4 Stunden auf Stufe HIGH schmoren.
Egal, welche Methode Ihr wählt, wird das Ossobuco vor dem Servieren noch einmal mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Auf die Gremolata habe ich verzichtet, habe allerdings Zitronenschalenabrieb in die Sauce gegeben und gehackte Petersilie über das Gericht gestreut.
Gremolata:
2 Knoblauchzehen und die Blätter von 8 Stielen glatter Petersilie fein hacken. 1 Zitrone heiß abspülen, trocken reiben, die Hälfte der Schale mit einem Sparschäler in dünnen Streifen abschälen. Zitronenschale fein hacken, mit Petersilie und Knoblauch mischen. Die Hälfte der Gremolata unter fertige das Ossobuco rühren, den Rest beim Anrichten auf das Fleisch geben.
Typischerweise wird zu Ossobuco cremige Polenta serviert. Da man meinen GöGa damit jagen kann, gab es bei uns cremiges Kartoffelpüree, was sehr gut passte.
Wir hatten noch so viel „Eintopf“ übrig, wenn auch kein Fleisch mehr, dass wir am nächsten Tag die restliche Rinderbrühe dazu gegeben haben und das ganze einfach als kräftige Gemüsesuppe gegessen haben.
Im September geht es mit der kulinarischen Weltreise in kein bestimmtes Land, nein, wir sammeln vegane Rezepte aus aller Herren Länder.
Nach der veganen Version des Chicken Tetrazzini aus den USA und einem erfrischenden Sommersalat aus dem östlichen Mittelmeerraum bzw. Nordafrika reise ich heute mit Euch nach Italien und stelle Euch eine wunderbar sättigende Minestrone vor. Eigentlich wird diese Suppe in Italien vor dem Hauptgang gereicht, dann langt dieses Rezept sicher für die doppelte Anzahl an Portionen. Wir haben sie als Hauptgericht gegessen.
Das Rezept stammt aus dem Kochbuch Vegan international, das ich Euch hier kurz vorgestellt habe.
Zutaten für 4 – 6 Portionen:
Cannellini-Bohnen aus der Dose, 400 g Einwaage *)
100 g Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 Peperoni/Chilischote – oder weniger nach Wunsch (ich: Chilipulver)
300 g Möhren
200 g Staudensellerie
150 g Fenchel
2 EL Olivenöl
200 ml Weißwein
1000 ml Gemüsebrühe
300 g Tomaten
100 g Spinat
1 Zweig Rosmarin
1 Zweig Oregano
100 g kurze Makkaroni
6 TL Tomatenmark
Salz, Pfeffer
*) Falls Ihr getrocknete Bohnen nehmen möchtet, ca. 200 g am Tag vorher mit der doppelten Menge Wasser einweichen, abgießen und mit frischem Wasser weich kochen.
Zubereitung:
Bohnen in ein Sieb schütten, waschen und abtropfen lassen.
Alle Gemüse und Kräuter putzen, waschen, schälen:
Schalotten in Halbringe, Knoblauch in Scheiben, Peperoni in feine Ringe schneiden.
Möhre in dünne Scheiben, Sellerie schräg in feine Ringe, Fenchel in feine Streifen schneiden. Fenchelgrün für die Garnitur beiseite legen.
Öl in einem Topf erhitzen. Schalotten glasig dünsten, Knoblauch und Peperoni zugeben und kurz mitbraten. Gemüse zufügen, unter Rühren ca. 1 Minute anbraten, mit Weißwein und Gemüsebrühe ablöschen. Aufkochen und zugedeckt bei kleinster Hitze köcheln lassen.
Tomate entweder am Strunk kreuzweise einschneiden, mit kochendem Wasser übergießen, kurz ziehen lassen und kalt abschrecken, Haut abziehen oder gleich eines meiner Lieblingsküchengeräte benutzen: Diesen Schäler von WMF. Anschließend Tomatenfruchtfleisch in Würfel schneiden.
Vom Spinat die Blätter von den Stielen zupfen, diese fein hacken. Blätter in Streifen schneiden.
Nadeln bzw. Blättchen der Kräuter abzupfen und fein hacken.
Zusammen mit Tomaten, Bohnen, gehackten Spinatstielen und Makkaroni zur Suppe geben und je nach Garzeit der Pasta etwa 8 Minuten weiterkochen. Zum Schluss Tomatenmark und Spinatblätter unterrühren und erwärmen, bis der Spinat zusammengefallen ist.
Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Fenchelgrün servieren.
Nach Wunsch mit veganem Parmesan, z. B. Gran vegano von Bedda, bestreuen.
Dass man die Minestrone auch mit Gemüsen der Wintersaison machen kann, habe ich mit der Winterlichen Minestrone schon gezeigt, die u. a. Grün- und Rotkohl beinhaltet.
Hier geht es zu den anderen veganen Rezepten aus aller Welt:
Wir haben Mai und reisen mit Volker mampft im Rahmen der kulinarischen Weltreise nach Finnland. Eigentlich ist ja Frühling, aber es ist noch ein bisschen frisch und die Zutaten für den Wintersalat sind auch noch zu bekommen. Am langen Wochenende vom letzten Aprilwochende und dem Maifeiertag am Montag gab es ein finnisches Poronkärystis, ein Rentiergeschnetzeltes mit Kartoffelbrei.
Mir fehlte da allerdings eine Gemüse- oder Salatbeilage, so dass ich mich für diesen Salat entschieden habe.
Regina dehnt diesen Begriff auch auf unsere einfache Alltagsküche aus und sucht vor allem Rezepte für kleines Geld.
Für mich gehört dazu, möglichst regional und saisonal zu kochen, denn in der Regel sind diese Zutaten günstiger zu haben als Importware. Dass diese Regel nicht mehr passt, habe ich selber im Dezember erfahren, als eine Facebook-Freundin mokierte, dass importierte Erdbeeren günstiger seien als regional-saisonaler Grünkohl.
Ich prüfte diese „Behauptung“ beim nächsten Supermarktbesuch und stellte fest, dass es tatsächlich so war.
Ja, es lebe die Globalisierung.
Außerdem gehört zu meiner heimsichen Cucina povera auch, Reste weiter zu verwenden.
So gab es letztens eine leckere Suppe aus Kartoffelpüreeresten, die ich mit Staudensellerie, Möhren sowie Erbsen, Brokkoli und Mais aus dem Tiefkühlvorrat und zugekauften Wiener Würstchen zubereitet habe. Auf die Würstchen kann man aber auch getrost verzichten.
Zutaten für 2 Teller Kartoffelsuppe als Hauptspeise oder 4 Schalen als Vorspeise:
optional: 2 – 3 Wiener Würstchen, je nach Größe und Dicke
Zubereitung:
Möhre in Würfel, Staudensellerie in dünne Scheiben und optional Würstchen in Scheiben schneiden. TK-Gemüse auftauen.
Möhren und Sellerie in der Gemüsebrühe garen, zum Kartoffelpüree geben und gut verrühren. TK-Gemüse zugeben, kurz aufkochen. Sahne bzw. Milch zugeben, mit den Gewürzen pikant abschmecken. Zum Schluss nach Wunsch die Wurstscheiben zugeben und nur warm werden lassen.
Zum Servieren mit Sellerieblättchen und/oder gehackter Petersilie bestreuen.
Eine leckere, sättigende Suppe mit Resten und Gemüse der Saison bzw. aus dem – eventuell eigenen – Tiefkühlvorrat.
Im Februar geht es mit Volker mampft und der kulinarischen Weltreise nach Äthiopien. Ich hatte schon ein Sega Wat, einen äthiopischen Lammeintopf gemacht, der uns, vor allem aber dem GöGa wegen der exotischen Würze von Berbere sehr gut geschmeckt hat. Da ich davon noch eine halbe Süßkartoffel im Kühlschrank hatte, hatte ich vorgeschlagen, einen Gemüse-Wat (oder Wot, was – so wie ich es verstanden habe – nichts anderes als Ein- oder Schmortopf bedeutet) zu machen, was begeisterten Anklang fand.
Ich habe mich dann für ein kleines afrikanisch-europäisches Cross over entschieden und Gemüse(reste) aus dem Kühlschrank verbraucht: Neben der Süßkartoffeln waren das Blumenkohl, Staudensellerie, Porree und Möhren. Herausgekommen ist ein tolles veganes Gericht.
Feines Linsengemüse mit Skrei, Bratkartöffelchen und Sahne-Weinschaum
Am 23. Juni 2021 verstarb Alfred Biolek in Köln. Menschen meiner Generation werden sich gerne an seine Fernsehsendungen wie Bio’s Bahnhof, Mensch Meyer und nicht zuletzt alfredissimo! erinnern.
Es handelte sich dabei um eine kombinierte Talk- und Kochshow, in der Bio mit einem oder zwei Gästen kochte, redete und über gutes Essen und Trinken philosophierte. Die erste Sendung lief an meinem 29. Geburtstag, am 27. Dezember 1994 mit der bayrischen Schauspielerin Marianne Sägebrecht, die letzte Folge lief dann am 28. April 2007 mit Alice Schwarzer als Gast.
Für viele Jahre gehörte alfredissimo! zum sonntäglichen Fernsehpflichtprogramm und natürlich fand irgendwann auch das Buch zur Sendung „Meine Rezepte – Über 100 Lieblingsrezepte zum Nachkochen und Genießen“ den Weg in meine inzwischen erkleckliche Kochbuchsammlung.
Tatsächlich habe ich früher schon zwei Rezepte nachgekocht, wie mir beim Durchblättern auffiel:
Bio’s Bohnensuppe (in meiner Ausgabe auf Seite 42)
(Wild-)Entenbrust auf Weinsauerkraut mit Trauben (Seite 113)
Dieses Mal habe ich mich für das Feine Linsengemüse (Seite 68) entschieden. Das Gericht steht in der Kategorie Gemüse und Beiagen, in Bios Anmerkungen steht aber, er serviere es auch gerne als kleine Vorspeise mit einem Stück Süßwasserfisch.
Bei uns gab es das Gemüse, das wirklich FEIN war, mit einem Stück Skrei, begleitet von knusprigen Kartoffelwürfelchen und einem Sahne-Weinschaum, der sehr gut passte, aber leider beim Servieren die schaumige Konsistenz aufgab.
Das heutige Gericht habe ich bei Laylita gefunden, allerdings habe ich das eigentlich für 8 Portionen gedachte Rezept für uns pi mal Daumen herunter gebrochen. Ich habe mich an die Zutaten und Gewürze gehalten, allerdings die Mengen nach eigenem Gutdünken gewählt. Statt des ganzen Hähnchens habe ich das vegane Like Chicken von Like Meat genommen. Irgendwie hatte ich in letzter Zeit gefühlt viel zu viel Fleisch, so dass ich mal wieder vegan kochen wollte.
Der Reis mit Like Chicken ist super lecker geworden.
Mein zweites Gericht habe ich auf der Seite Recetas de Ecuador gefunden. Es handelt sich um eine Vorspeise namens Aguacates rellenos con camerones, gefüllte Avocados mit Garnelen. Leider hatte ich etwas Pech mit den Avocados: eine war noch ziemlich hart und die zweite sehr weich, so dass ich einfach das Fruchtfleisch mit den übrigen Zutaten vermischte und als ecuadorianischen „Krabbencocktail“ zur Vorspeise servierte.
1 EL selbst gemachte Mayonnaise (hier, hier oder hier)
Cocktailtomaten als Deko
Zubereitung:
Eigentlich werden die Avocados längs halbiert, die Kerne heraus geholt, vorsichtig geschält und das Fruchtfleisch mit Zitronen oder Limettensaft beträufelt, damit es nicht braun wird.
Aus oben genannten Gründen habe ich das Fruchtfleisch der sehr weichen Avocado zerdrückt, der harten Avocado fein gewürfelt.
Die restlichen Zutaten (Radieschen, Staudensellerie, Ei und geschäte Paprikaschote) habe ich fein gehackt und zur Avocado gegeben.
Die Garnelen habe ich in etwas Annatto-Öl sehr kurz gegart, zur Seite gestellt und nach dem Abkühlen bis auf 2 schöne Exemplare zur Deko ebenfalls klein geschnitten.
Die Mayonnaise habe ich mit Limettensaft und -abrieb gemischt und zum Schluss unter die Avocadomischung gehoben.
Den „Cocktail“ auf zwei Schälchen oder kleine Teller verteilen, mit jeweils einer Garnele und einer aufgeschnittenen Cocktailtomate dekorieren. Ich hatte vom Vortag noch etwas Fladenbrot, wovon ich kleine, dünne Scheiben abgeschnitten und in etwas Annattoöl knusprig gebraten habe.
Das war wirklich eine sehr leckere Vorspeise, die uns beiden gut geschmeckt hat. Das Hauptgericht, Bistec de res ecuatoriano, hat uns dann allerdings nicht so begeistert.
Borlottibohnen, Kartoffeln und Risottoreis: Das sind die „Sättigungsbeilagen“ in dieser tollen Gemüsesuppe aus dem Tessin. Früher hätte ich mich über diese Zusammenstellung gewundert, aber die kulinarische Weltreise mit Volker öffnet natürlich schon seit über drei Jahren Horizonte. Das ist es, was diese Foodbloggeraktion so toll macht. Man entdeckt bekannte Länderküchen neu und lernt jede Menge Unbekanntes.
Diese Minestrone aus dem Tessin war aber mal wieder eine megaleckere Neuentdeckung! Das Tessin (italienisch: Ticino) gehört neben Graubünden (italienisch: Grigioni) zur italienischen Schweiz.
Leider habe ich beim Einkauf keinen Wirsing (Wirz) bekommen, so dass ich auf Spitzkohl zurückgreifen musste. Ich denke, mit Wirsing wäre die Minestrone noch herzhafter geworden.