Bereits zum zweiten Mal nach dem Start der Kulinarischen Weltreise im März 2018 geht es im September nach Italien. Wie hier beschrieben, war ich einmal kurz im Rahmen einer Kreuzfahrt in Venedig. Meine Beiträge waren damals Penne rigate mit Borlottibohnen und Pancetta sowie Spaghetti Carbonara.
Natürlich gibt es viele weitere italienische Rezepte wie Risotti, Pizza und Pastagerichte im Blog. Diese Gerichte bestechen meistens einfach durch ihre Einfachheit mit wenigen guten Zutaten eine schmackhafte Mahlzeit zuzubereiten.
Da machen auch die „Nudeln nach Hurenart“ aus Süditalien keine Ausnahme.
Der Ursprung des Namens ist ungeklärt. Nach einer unter verschiedenen anekdotischen Erklärungen soll er darauf zurückgehen, dass Prostituierte das Gericht schnell und einfach zubereiten konnten. Einer anderen Erklärung nach hängt er damit zusammen, dass italienische Bordelle in den 1950er Jahren – die damals case chiuse (wörtlich: geschlossene Häuser), Häuser mit geschlossenen Fensterläden, waren – vom Staat betrieben wurden und die Prostituierten nur einmal wöchentlich zum Einkaufen hätten gehen dürfen und ihre Zeit kostbar gewesen sei. Das Gericht sei demnach aus den besser haltbaren Resten in der Speisekammer entstanden, wenn die Vorräte zur Neige gingen. [Quelle: Wikipedia]
Bei Nigella Lawson, an deren Rezept ich mich orientiert habe, heißt dieses Gericht „Slattern’s spaghetti“. Slattern heißt zwar übersetzt Schlampe, aber Nigella sieht das eher als „Faule-Haufrauen-Pasta“, denn diese kann sich tatsächlich aus dem Vorrat – ähnlich der süditalientischen Prostituierten – bedienen, denn sie braucht nur Nudeln, normalerweise Spaghetti sowie Kapern, Oliven, Sardellen und Tomaten aus dem Glas oder aus der Dose. Da es zur Zeit noch schmackhafte frische Tomaten gibt, habe ich eine Ochsenherztomate verwendet. Ich mag diese Tomatensorte deshalb so gerne – gerade auch für Saucen – weil sie viel Fruchtfleisch und wenig Kerne und Flüssigkeit enthalten.
Als Pasta habe ich Dinkelbandnudeln aus einer Spendenaktion für die Ukraine *) unseres Bio-Ladens Lebensgarten genommen.
*) Hier lest Ihr, worum es bei der oben erwähnten Spendenaktion geht:
Zutaten für eine Portion:
- Olivenöl zum Braten
- 2 Sardellenfilets
- 1 kleine Knoblauchzehe (fein gehackt)
- 1 Prise Chiliflocken
- 75 – 100 g Pasta, vorzugsweise Spaghetti
- 1 große Ochsenherztomate, gewürfelt
- 100 g schwarze Oliven ohne Stein, etwas gehackt
- 1 TL Kapern
- Salz, Pfeffer zum Abschmecken
- Basilikum zur Deko
Zubereitung:
In einem großen Topf Wasser für die Pasta zum Kochen bringen.
In der Zwischenzeit etwas Olivenöl leicht in einer großen Pfanne oder einem Wok erhitzen. Die Sardellenfilets zugeben und unter leichtem Drücken und Rühren „schmelzen“ lassen.
Knoblauch und Chiliflocken zugeben, kurz mitdünsten.
Nun das Nudelwasser salzen, Pasta zugeben und nach Packungsangabe kochen.
Nun Tomaten, Oliven und Kapern in den Wok geben und ca. 10 Minuten unter gegelgentlichem Rühren köcheln lassen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken, falls nötig.
Die abgetropften Nudeln zur Sauce geben, umrühren und in einen tiefen Teller geben.
Nach Wunsch mit Basilikum dekorieren.
Mir hat diese Pastavariante sehr gut geschmeckt. Meinem GöGa zuliebe, der weder Sardellen, noch Oliven oder Kapern mag, habe ich mir dieses Gericht als Solomittagessen gegönnt.
Hier seht Ihr im Laufe des Monats zusammengefasst alle weiteren Rezepte aus Italien:
- Wilma von Pane-Bistecca mit Ravioli del Plin con Ricotta e Spinaci
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Lingua di Vitello con Salsa Verde – Kalbszunge mit grüner Sauce
- Wilma von Pane-Bistecca mit Baci di Dama alla Nocciola
- Sylvia von Brotwein mit Spaghetti alla Puttanesca Rezept
- Susanne von magentratzerl mit Salsicce Capellacci auf Linsen-Salsicca-Gemüse
- Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Dreierlei Bruschetta
- Wilma von Pane-Bistecca mit Pasta ‚Ncasciata
- Ute von Wiesengenuss mit Carbonara! Cucina povera
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Insalata di tacchino – Putensalat
- Susanne von magentratzerl mit Focacchia veneziana
- Friederike von Fliederbaum mit Kürbispasta mit Radicchio
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Taralli dolci al Pistacchio – süße Taralli mit Pistazien
- Thomas und Simone von zimtkringel mit Zuppa di lenticchie e salsicce
- Sonja von fluffig & hart mit Klassische Bruschetta
- Wilma von Pane-bistecca mit Polpettine alla Napoletana
- Regina von bistroglobal.de mit Moretum und Mostbrötchen
- Regina von bistroglobal.de mit Altrömisches Dinner – die Hauptspeise und Nachspeise
- Wilma von Pane-Bistecca mit Risotto agli Asparagi
- Sylvia von Brotwein mit Tagliata di Manzo – Steak vom Rind italienisch
- Michael von SalzigSüssLecker mit Orecchiette al Prangattato
- Wilma von Pane-Bistecca mit Saltimbocca di Maiale
- Britta von Backmaedchen 1967 mit Focaccia – italienisches Fladenbrot
- Nadja von Little Kitchen and more mit Homemade Tagliatelle mit Haselnuss-Basilikum Pesto
- Francesco (Gastblogger) auf Volkermampft mit Crostini al Tonno Scottato – Crostini mit gebratenem Thunfisch
- Volker von volkermampft mit Panuozzo Saltimboca – neapolitanisches Streetfood mal anders
- Sylvia von Brotwein mit Pizza Prosciutto – Schinken Pizza
Ich bin ja auch Team Sardelle und Kapern, also Daumen hoch! Und unsere Tomaten liefern immer noch sehr aromatische Früchte, so schmeckt der Sommer hoffentlich noch ein Weilchen nach 🙂
Das ist hier auch so ein richtiges Lieblingsessen, und eines, das oft auf dem Tisch steht, wenn Vorrat und Zeit nicht für etwas anderes reichen. Auf die Idee, es mit frischen Tomaten zu machen bin ich noch nicht gekommen – aber dann in der nächsten Saison.
Ich hab’s jetzt das erste Mal gemacht. Mein Mann mag die „speziellen“ Zutaten ja nicht.
Nach über zwei Jahren im Heimbüro ist er jetzt öfter wieder in Bonn, und ich kann mich beim Solomittagessen wieder austoben. 👍🏼
Pingback: Focaccia - italienisches Fladenbrot - Backmaedchen 1967
Die Einfachheit und Schnelligkeit ist, wie du sagst, überzeugend neben dem Geschmack.
Das stimmt. Genau das Richtige für ein schnelles Solomittagessen, wenn mein Mann mal wieder dienstlich unterwegs ist.
Ein ewig leckerer Klassiker den ich sehr gerne esse.
Liebe Grüße
Michael
Bei mir war’s das erste Mal, weil mein Mann kein Fan von Sardellen und Kapern ist.
Pingback: Taralli dolci al Pistacchio – süße Taralli mit Pistazien – Chili und Ciabatta
Pingback: Insalata di tacchino – Putensalat – Chili und Ciabatta
Yummy. Ein echter klassiker. Liebe Grüsse Nadja
Danke.
Pingback: Altrömisches Dinner - die Hauptspeise und Nachspeise - Bistro Global
Ein Klassiker, bei dem auch ich immer alle Zutaten zu Hause habe. Und mache, wenn mir nichts mehr einfällt und es schnell eine köstliche herzhafte Pasta geben soll.
Viele Grüße Sylvia
Werde ich für mich auch mal wieder einplanen, wenn mein Mann dienstlich aushäusig ist.
Pingback: Lingua di Vitello con Salsa Verde – Kalbszunge mit grüner Sauce – Chili und Ciabatta
Ein schönes schnelles Resteessen, das auch bei uns gerne gegessen wird.
Werde ich auf jeden Fall wieder machen.
Auch wenn es das Rezept hergibt, die Sardellenfilets wurde ich weg lassen, ansonsten ist das voll mein Gericht!
Pingback: Orecchiette al Pangrattato – Die Kulinarische Weltreise - Salzig, Süß und Lecker
Pingback: 31 klassische Rezepte der italienischen Küche und unbekannte Gerichte aus Italien | volkermampft
Pingback: Pizza Prosciutto - Schinken Pizza - Brotwein
Pingback: Blog-Event CXCIV – Cucina Povera – Rezepte für kleines Geld (Kartoffelsuppe) | Brittas Kochbuch