#wirrettenwaszurettenist: Italienische Gerichte aus dem Supermarkt – Pinsa Romana

Nein, wir retten nicht die italienische Küche, wie das Banner vielleicht vermuten lässt, denn da gibt es absolut nichts zu retten!

Dieses Mal retten wir italienische Gerichte aus den Supermarktregalen und -tiefkühltruhen, denn da gibt es so gut wie nichts, was es nicht gibt: TK-Pizza und -lasagne, Gnocchi oder Pasta aus dem Kühlregal, getrocknete Pasta, Fix-Pülverchen für Bolognese („Sie geben nur noch frisches Hackfleisch dazu.“), Carbonara oder Spaghetti Napoli oder Tüten mit Risottoreis und getrockneter Gewürzmischung. Selbst die berühmt-berüchtigten Miracoli oder Dosenravioli sind noch im Angebot.

Die italienische Küche gehört wohl mit zur beliebtesten in Deutschland. Alleine in unserem nicht mal 50.000 Einwohner zählenden „Kaff“ gibt es rund elf italienische Restaurants und mehrere Imbisse, die auch Pizza und Pasta außer Haus verkaufen.

Dabei gehört zur Cucina italiana weitaus mehr als ein paar Nudeln und belegte Brotfladen. Der italienische Stiefel reicht von den Alpen bis zum Mittelmeer, wobei Sizilien auf der Höhe Tunesiens, also Nordafrikas, liegt. Da ist von der deftig herzhaften Alpenküche Südtirols bis zu leichter mediterraner Kost alles vertreten.

Mehr zur Vielfalt der italienischen Küche, die seit seit 2010 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO geführt wird, könnt Ihr hier lesen.

Einen kleinen und unvollständigen Überblick über die italienischen Gerichte, die ich schon im Blog habe, findet Ihr am Ende des Artikels ebenso wie die Liste der anderen Retter:innen.

Doch nun zur Pinsa, die es noch nicht so lange in den Geschäften gibt und interessanterweise habe ich noch kein Ristorante besucht, in dem dieser „Teigfladen“ auf der Karte stand.

Auf den ersten Blick, sieht die Pinsa erst einmal wie eine unrunde Pizza aus. Während letztere bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts in Italien bekannt ist [Quelle: Wikipedia], wurde die Pinsa tatsächlich erst im 21. Jahrhunderts erfunden. Sie geht auf eine Idee des italienischen Unternehmers Corrado Di Marco zurück, der 2001 den Markennamen Pinsa romana registrieren ließ. [Quelle: Wikipedia]

Anderen Quellen zufolge gehen die Teigfladen aber auf die Etrusker zurück.

Im Gegensatz zur Pizza, bei der der Belag auf den rohen Teig kommt und die kurz bei sehr hoher Temperatur gebacken wird, werden bei der Pinsa zunächst die Teigfladen gebacken und erst anschließend belegt. Je nach Belag und Wunsch kommt das ganze ebenfalls sehr kurz in den Ofen. Neben dem TK-Angebot werden inzwischen auch fertiggebackene Pinse zum Selberbelegen angeboten.

Während der Pizzateig aus (Weizen-)Mehl, Wasser, Salz und einem Triebmittel wie Hefe und/oder Lievito Madre besteht, wird die Pinsa mit Weizen-, Soja- und Reismehl gebacken. Altenativ zum Sojamehl kann man auch Kichererbsenmehl nehmen.

Für den Pinsateig muss man sich unbedingt Zeit nehmen, denn er sollte mindestens 24 Stunden im Kühlschrank gehen; er verträgt aber auch bis zu 120 Stunden. Außerdem muss er 2 – 3 Stunden vor Zubereitung bei Zimmertemperatur akklimatisieren werden, anschließend müssen die fertig geformten Fladen abgedeckt eine weitere Stunde ruhen.

Wir hatten den Teig freitags um 18 Uhr so weit, dass er in den Kühlschrank konnte und sonntags um 12 Uhr haben wir ihn wieder rausgeholt.

Zutaten für 4 Pinse:

  • 300 ml lauwarmes Wasser
  • 20 g frische Hefe
  • 350 g Weizenmehl 550
  • 50 g Dinkelvollkornmehl
  • 75 g Reismehl
  • 25 g Kichererbsenmehl
  • 1 – 2 TL Salz (Uns war der Teig nicht salzig genug; das nächste Mal würde ich auf jeden Fall 2 TL nehmen!)
  • 1 TL natives Olivenöl extra vergine + etwas mehr zum Bearbeiten

Zubereitung:

In der Schüssel der Küchenmaschine Hefe in das lauwarme (ca. 37 °C) Wasser bröseln, gut verrühren und ca. 5 Minuten stehen lassen.

Alle vier Mehlsorten mit Salz und Olivenöl zugeben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine gründlich kneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst.

Teig auf eine mit Olivenöl bepinselte Arbeitsfläche geben, mehrfach dehnen und falten und zu einer Kugel formen. Das habe ich direkt in der Teigwanne erledigt, in der der Teig in den Kühlschrank kam.

Diese in eine mit Olivenöl ausgestrichene Schüssel/Dose mit Deckel geben und mindestens 24 Stunden kalt stellen. Etwa 2 Stunden vor Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und bei Raumtemperatur gehen lassen.

Den Teig noch einmal dehnen und falten, anschließend vier gleichgroße Teile abstechen, zu nicht zu dünnen Ovalen ausziehen und abgedeckt eine weitere Stunde ruhen lassen.

In der Zwischenzeit den Backofen mit dem Pizzastein (falls vorhanden) auf 240 °C (oder höher) Umluft vorheizen.

Die Pinse ca. 11 Minuten backen. Ob Ihr sie vor oder nach dem Backen belegt, bleibt Euch überlassen. Frische Zutaten wie Basilikum, Rucola, Salami oder Schinken (Prociutto di Parma oder San Daniele) oder auch Burrata sollte in jedem Fall erst nach dem Backen auf die Pinsa.

Wir haben die Pinse mit Tomatensugo, Mozzarella und Champignons belegt und gebacken, anschließend kamen noch Rucola, halbierte Cherrytomaten, Mini-Mozzarelle und roher Schinken auf die Pinse.

Im Anschnitt sieht man wie schön der Teig beim Backen noch einmal aufgegangen ist und wie feinporig er geworden ist. Pinsa ist also eine sehr leckere Alternative zur Pizza.

Ein bisschen Italien in Brittas Kochbuch:
Hier sind die Rezepte der Mitretterinnen und Mitretter:

10 Gedanken zu „#wirrettenwaszurettenist: Italienische Gerichte aus dem Supermarkt – Pinsa Romana

  1. Pingback: Pesto Rosso selber machen - Rezept - Brotwein

  2. Harald

    Wir haben schon einmal Pinsa selbst gemacht. Hat nicht so ganz unsere Erwartungen erfüllt. Jetzt haben wir aber einen Grund es nochmals zu probieren.
    Danke für das Rezept.
    Schaut sehr lecker aus.
    LG Harald

    Antworten
  3. Brotwein

    Der Pinsa-Trend ist bei mir irgendwie noch nicht angekommen. Aber gut, das liegt wohl daran, dass die Italiener hier im Viertel bei der klassischen Pizza bleiben. 😉 Mit Rucola und Parmaschinken mag ich sie aber auch.
    Danke fürs mitmachen.
    Lieben Gruß Sylvia

    Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Im Italo-Restaurant habe ich auch noch keine Pinsa auf der Karte gesehen, aber es gibt sie seit geraumer Zeit als TK-Ware von Dr. Oetker und auch als Fertigfladen zum Selbstbelegen. Selbst gemacht und dann mit frischen Zutaten belegt, ist sie natürlich unvergleichlich!

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten

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