Im Mai 2023 geht es mit Volker im Rahmen der kulinarischen Weltreise in den europäischen hohen Norden, nämlich nach Finnland.
Finnland oder Suomi, wie es auf finnisch heißt, grenzt an Schweden, Norwegen, Russland und die Ostsee. Es gilt als eines der am dünnsten besiedelten Länder Europas.
Finnland gehörte zu Schweden und zu Russland, bevor es in Folge der russischen Oktoberrevolution am 6. Dezember 1917 die Unabhängigkeit erklärte.
Die Küche Finnlands ist stark von der schwedischen und russischen Küche beeinflusst. Beliebte Gerichte sind z. B. karelische Piroggen, Sommersuppe, verschiedene Gerichte von Elch oder Rentier, Lachs und sonstige Fischgerichte.
Rentier gibt es heute auch bei mir in Form eines Geschnetzelten. Gefunden habe ich dieses Rezept im Blog Mahtava, was so viel wie spektakulär, fabelhaft, großartig auf finnisch bedeutet. Hinter dem Blog steht Michaela aus München, die ein besonderes Faible für die nordischen Länder und Küchen hat. Neben den Rezepten aus Finnland findet man ebenfalls Rezepte aus Schweden, Norwegen, dem Baltikum, aber auch aus Russland.
Das Fleisch für mein heutiges Rezept habe ich online bei Swedish Wild (Werbung ohne Gegenleistung) bestellt, was im Prinzip super geklappt hat. Das Fleisch wird tiefgekühlt über Nacht versendet und sollte eigentlich noch gefroren beim Kunden, also mir, ankommen. Leider hatte der Versender UPS offenbar eine Panne, so dass die Lieferung um einen Tag verspätet erfolgte. Zum Glück hatte ich das Fleisch schon im Januar, also bei Kälte bestellt, so dass das Fleisch zwar nicht mehr gefroren, aber gut gekühlt war. Ich habe es, so wie es war, direkt wieder in den Tiefkühlschlaf geschickt. Das ist kein Problem, weil es ja gut durchgegart wird.
Zutaten für 4 Portionen:
Für das Geschnetzelte:
- 500 g Rentierfleisch (ich: 400 g Rensklav pro Packung)
- 150 g gewürfelter Speck (ich: Schinkenwürfel)
- 1 EL Butter oder Schweinefett (ich: Butterschmalz)
- 1/2 TL Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 100 ml lauwarmes Wasser
- optional: Wacholderbeeren
Für den Kartoffelbrei:
- 600 – 800 g festkochende Kartoffeln*)
- 1 Prise Salz
- 200 ml heiße Milch
- etwas Butter
- Preiselbeerenkompott zum Servieren
*) In Finnland benutzt man die Puikula genannten festkochende Mandelkartoffeln, die ich hier natürlich nicht bekommen habe. Ich habe Kartoffeln, die in unserem Bioladen Lebensgarten gerade im Verkauf waren, benutzt. Sie haben einen sehr schönen buttrigen Geschmack, finde letzten Endes Kartoffelpüree oder -brei mit mehlig kochenden Kartoffel etwas besser.
Zubereitung:
Butterschmalz in einer Pfanne zerlassen und die Speckwürfel darin bräunen. Anschließend Fleisch portionsweise anrösten. Ist alles Fleisch schön gebräunt, Wasser angießen und mit geschlossenem Deckel 30 – 45 Minuten köcheln lassen. Nach Wunsch kann man noch einige Wacholderbeeren zufügen.
Zum Schluss nur mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zwischenzeitlich die Kartoffeln garen, entweder dämpfen oder in Salzwasser kochen. Anschließend die Kartoffeln mit Milch und Butter zu Brei stampfen.
Das Geschnetzelte mit Kartoffelbrei und reichlich Preiselbeerkompott servieren. Dazu gab es noch einen Finnischen Wintersalat, Talvinen salaatti genannt, für den Frischefaktor.
Das Geschnetzelte hat uns gut geschmeckt, allerdings hätte man m. E. auch Rind- oder Hirschfleisch nehmen können. Ich wollte halt gerne mal das Originalfleisch ausprobieren.
Im Rahmen der kulinarischen Weltreise waren wir schon in Skandinavien unterwegs, nämlich in Schweden, Dänemark und Island.
Skandinavische Rezepte in Brittas Kochbuch:
- Hot-Dog-Brötchen (DK)
- Syltede Agurker Salat – Eingelegter Gurkensalat (DK)
- Dansk Remoulade (DK)
- Hotdogs (DK)
- Rød Grød met Fløde – Rote Grütze mit Sahne (DK)
- Rúgbrauð i dós – Roggenbrot in der Dose (IS)
- Schwedische Haferkekse (SE)
- Knäckebröd (SE)
- Krispig Blåbärpaj – Knusperblaubeerkuchen (SE)
- Svensk Sommarsoppa (SE)
- Graved Lachs (alle skandinavischen Länder)
- Gravlaxsås (alle skandinavischen Länder)
Hier sammle ich im Laufe des Mais die Rezepte der Mitreisenden nach Finnland:
- Regina von bistroglobal mit Rahkapulla
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Sima und Munkki zum finnischen Maifeiertag
- Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
- Michael von SalzigSüssLecker mit Runebergintorttu (Finnische Runeberg-Törtchen)
- Ulrike von Salon Matilda mit Britakakku, Finnland, Urlaubsvorfreude
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Hernekeitto ja Pannukakku – finnische Erbsensuppe und Ofenpfannkuchen
- Simone von zimtkringel mit Karelische Blini
- Ulrike von Küchenlatein mit Finnlands Roggenbrot – Ruisreikäleipä
- Edyta von Mein dolcevita mit Kampanisu aus Finnland
- Edyta von Mein dolcevita mit Runeberg- Törtchen
- Friederike von Fliederbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
- Britta von Backmaedchen 1967 mit Pikkupullat-weiche süße Brötchen aus Finnland
- Anja von GoOnTravel.de mit Traditioneller Genuss: Rahkapulla – Der klassische finnische Quarkkuchen
- Tina von Küchenmomente mit Kylmäsavulohipiirakka – Finnische Lachs-Quiche
- Volker von Volkermampft mit Makaronilaatikko – Finnischer Makkaroni-Auflauf
- Britta von Brittas Kochbuch mit Poronkäristys (Rentiergeschnetzeltes aus Finnland)
- Britta von Brittas Kochbuch mit Talvinen salaatti (Finnischer Wintersalat)
- Britta von Brittas Kochbuch mit Lohikeitto (Finnische Lachssuppe)
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Da hast du dich ja echt ins Zeug gelegt! Wie spannend, dass man sich sogar Wildfleisch aus dem Norden schicken lassen kann – das wusste ich nicht. Ich hätte jedenfalls gerne mal probiert 🙂
Ich wollte einfach gerne mal das Original probieren.
Das Gericht hat sehr gut geschmeckt, aber m. E. hätte man auch Hirsch oder sogar Rind nehmen können.
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Die Globalisierung macht’s möglich das Original zu probieren. Klasse!
Bin ich normalerweise nicht so dafür, aber ich wollte es gerne mal probieren.
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Du hast sogar das richtige Fleisch verwendet, das finde ich großartig. Überhaupt sieht das Gericht verlockend aus!!
Vielen Dank.
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Ui, du hast das Rezept original mit Rentierfleisch gemacht, finde ich super das du es mal ausprobieren wolltest.
Liebe Grüße
Britta
Ja, war einen Versuch wert, aber ein heimisches Wild hätte es geschmacklich auch getan.
Liebe Britta, Rentiergeschnetzeltes ist sicher etwas sehr Typisches für Finnland. Ich probiere ja alles, jedoch zu Rentier gibt es eine Vorgeschichte. Mein ehemaliger Kollege brachte aus Finnland Rentiersalami mit. Sie schmeckte so unsäglich doof, so dass ich Rentier seither weit von mir wegschiebe. Ich bin jedoch überzeugt, dass dein Rentierragout lecker war. Viele Grüße, Regina
Hallo Britta,
das Geschnetzelte sieht super aus. Schön, dass Du Dich an das Original gemacht hast. Rind würde ich allerdings nicht nehmen, sondern eher in Richtung Hirsch gehen, wenn ich regional bleiben möchte.
Danke für das Rezept
Gruß Volker
Danke. In Bezug auf die Fleischsorte hast Du natürlich recht.
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