Es ist November, das Herbstgrau hat uns im Griff, also reisen wir im Rahmen der kulninarischen Weltreise nach Westafrika, genauer gesagt nach Burkina Faso.
Unter dem Namen République de Haute-Volta (Republik Obervolta) war das Land von 1919 bis 1932 und danach wieder ab 1947 französische Kolonie, bevor es 1960 die Unabhängigkeit erlangte. Erst 1984 wurde es in Burkina Faso umbenannt, was so viel wie Land des aufrichtigen Menschen bedeutet.
Burkina Faso ist ein Binnenstaat, der an Mali, Niger, Benin, Togo, Ghana und die Elfenbeinküste grenzt.
Es ist einer der ärmsten und am wenigsten entwickelten Staaten der Erde und wird zur Gruppe der Hochverschuldeten Entwicklungsländer (englisch Heavily Indebted Poor Countries, abgekürzt HIPC) gezählt.
Als Grundnahrungsmittel dienen vor allem Reis und tô, ein Brei, der aus Mais, Hirse oder Sorghum zubereitet wird. Dazu werden Soßen auf Basis von Tomaten, Gemüse, Hibiskusblättern, Okra, Affenbrotbaumblättern oder Erdnussbutter gegessen, mit oder ohne Beigabe von Fleisch. Als riz gras/riz au gras wird Reis zusammen mit Tomaten und Zwiebeln gekocht.
Das entspricht im Prinzip dem Jollofreis, den ich im Rahmen unserer Stop-Overs in Nigeria gekocht hatte.
Basis für Gerichte sind auch Couscous aus Reis, Foniohirse oder Maniok (attiéké genannt) sowie der aus den Küstenländern stammende Foufou (Maisbrei), der oft mit einer Soße aus den Früchten der Ölpalme (sauce graines) gegessen wird. Fleisch stammt zumeist von Rind, Hammel, Ziege, Huhn oder Perlhuhn, auch Wildfleisch von Savannentieren und Fisch werden gegessen. Brathähnchen sind sehr beliebt und als poulets télévisions („Fernsehhühner“) bekannt. Sie sind so benannt, da sie am Straßenrand in rechteckigen Glaskästen gebraten werden. Frittierte Kochbananen werden aloco genannt, außerdem gibt es frittierte Süßkartoffeln und Jamswurzeln, die jeweils mit einer scharfen Soße serviert werden können. Auch Raupen werden in Burkina Faso gegessen. Soumbala ist ein Gewürz, das zum Beispiel bei den Lyela für riz au soumbala verwendet wird.
Erfrischungsgetränke sind Ingwersaft, Tamarindensaft, das Hirsemehlwasser zom-koom oder bissap, ein Getränk aus getrockneten Rosellenblättern. Im Südwesten, vor allem in Bobo-Dioulasso, gibt es auch Horchata, ein Getränk aus Erdmandeln. Lokale alkoholische Getränke sind das Hirsebier Dolo, Palmwein und Palmschnaps, der wegen seiner Gefährlichkeit allerdings verboten wurde. [Quelle: Wikipedia]
Mein heutiges Gericht ist ein Eintopf mit Erdnusssauce, der in vielen westafrikanischen Ländern beliebt ist. Seinen Ursprung hat er wohl in Mali, wird aber auch in Burkina Faso sehr gerne gegessen. Hier gibt es ein paar Informationen auf Englisch zu typischen burkinischen Speisen.
Zutaten für 4 Portionen:
- 600 g Hähnchen- oder Rindfleisch (ich: hatte noch Lammschulter eingefroren)
- 1/2 Tasse Erdnussbutter *)
- 1 EL Erdnusspaste *)
- 2 Tomaten
- 2 Möhren
- 1 gehackte Zwiebel
- 1,5 EL Erdnussöl
- 1 EL Tomatenmark
- 1 Tasse Brühe **)
- Salz, Pfeffer
- 1/2 Chilischote (optional)
*) Der Unterschied zwischen Erdnussbutter und -paste ist, dass in der Butter Zusatzstoffe enthalten sein können, die Paste hingegen nur aus den zerkleinerten Erdnüssen besteht. Ich habe also Erdnüsse mit etwas Erdnussöl im Blender zu Mus verarbeitet und davon 1/2 Tasse und 1 EL genommen.
Zubereitung:
Fleisch und die Zwiebeln in einer großen Pfanne bzw. einem Schmortopf anschwitzen.
Sobald die Zwiebeln anfangen, goldbraun zu werden, die Hitze zurückdrehen und ein paar Minuten weitergaren.
Abgesehen vom Erdnussmus und der Brühe alle weiteren Zutaten zugeben, Deckel auflegen und 30 Minuten köcheln, bis das Gemüse gar ist. Dabei hin und wieder umrühren und wenn nötig noch etwas Brühe **) zugeben, wenn der Eintopf zu trocken wird.
Erdnussmus zugeben, gründlich einrühren und mit der Brühe **) zu einer cremigen Sauce mischen.
**) Ich musste keine zusätzliche Brühe zufügen, da sich im Schmortopf genug Flüssigkeit gebildet hatte.
Noch ein paar Minuten simmern lassen und mit Reis servieren.
Der Eintopf hat uns wunderbar geschmeckt!
Wie immer sammele ich hier im Laufe des Monats die Rezepte meiner Mitreisenden:
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Bisaap mit Ananas und Ingwer
- Wilma von Pane-Bistecca mit Chips d’Igname Yam Chips aus Burkina Faso
- Friederike von Fliederbaum mit Thiakry Dessert mit Hirse und Joghurt
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Samsa – frittierte Bohnenbällchen mit pikantem Thunfisch-Gemüse-Dip
- Regina von Bistroglobal mit Bassi Salté
- Volker von volkermampft mit Riz gras
- Britta von Brittas Kochbuch mit Maafe -Erdnusseintopf aus Burkina Faso




Ich finde es gar nicht so einfach, authentische und nachkochbare Rezepte aus Burkina Faso zu finden. Deinen Erdnusstopf finde ich ausgesprochen verlockend!
Vielen Dank.
Ich habe mich auch schwer getan, weil scheinbar in ganz Westafrika ähnlich gekocht wird.
Liebe Grüße
Britta
ja, Burkina Faso finde ich als Thema auch schwierig und an Mafe habe ich ebenfalls gedacht, aber das macht nichts, denn gleiche Rezepte sind meist nicht gleiche Gerichte… ;-)))
Dein Erdnusstopf mit Lammfleisch gefällt mir sehr gut!
lg
Es gab schon öfter mal mehrere gleiche Gerichte, aber sie waren eben nie absolut eins zu eins gleich.
Pingback: Bisaap mit Ananas und Ingwer – Chili und Ciabatta
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Ein feines Gericht und gute Idee mit der Erdnuss Paste! Muss ich mir merken.
LG Wilma
Das mache ich schon länger so, weil ich persönlich relativ lange etwas von einem Glas Erdnussbutter habe.
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