#wirrettenwaszurettenist: Oktoberfestspezialitäten

 

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Bild könnte enthalten: TextIngrid von Auch was hatte dieses Thema der Rettungstruppe des guten Geschmacks vorgeschlagen, was zu sehr unterschiedlichen Reaktionen führte.

Da war alles zwischen „nee, lass mal“ und „tolle Idee“ vertreten.

Ich gehörte eher zur ersten Fraktion und um es gleich mal in aller Deutlichkeit zu sagen: Ich als Westfälin habe mit dem Oktoberfest in München so gar nichts am Hut. Wir haben im November in Soest unsere traditionelle Allerheiligenkirmes, dieses Jahr findet übrigens schon die 681. Ausgabe im Gegensatz zu gerade mal 185 auf der Theresienwiese statt. Mehr Kirmes brauche ich dann auch nicht.

Da aber die sogenannten Oktoberfeste wie Krakenarme auch in die entferntesten deutschen Regionen greifen, habe ich mich dann doch entschlossen, meinen Beitrag zu leisten. Kulinarisch und in der heimischen Küche.

Wie es der Zufall – Zufall?? – wollte, gab’s beim Metzger gepökelte Schweineunterschenkel (anatomisch gesehen sind es eher Unterarme, also die Vorderläufe) mit ordentlich Schwarte dran. Da der Sommer tatsächlich auf den Schlag zum kalendarischen Herbstanfang klein beigab, war es irgendwie auch Zeit für das erste herzhafte Gericht des nahenden Herbstes und Winters.

Langer Rede kurzer Sinn: Es gab

Knusprig gebratene Haxe mit Sauerkraut und Semmelknödelchen

Zutaten für 2 reichliche Portionen (es blieb jede Menge Fleisch übrig):

  • 2 Schweineunterschenkel, bei uns gepökelt, à ca. 500 g mit Knochen
  • ca. 2 Liter Wasser, das Fleisch muss bedeckt sein
  • 2 große Zwiebeln
  • 1 EL Tomatenmark
  • 2 EL Mehl
  • Salz, Pfeffer
  • ca. 200 ml Rotwein (ich weiß, Bier wäre authentischer, aber der GöGa mag den Geschmack nicht)
  • Thymian, fein gehackt
  • 4 Äpfel
  • 4 Zweige Thymian
  • 200 g Sauerkraut
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 kleiner Apfel
  • 1 TL Butterschmalz
  • 1 TL gemahlener Kümmel
  • 1 TL Zucker
  • 1 Lorbeerblatt
  • je 2 Wacholderbeeren, Pimentkörner, ganze Nelken, alle etwas angedrückt
  • Salz, Pfeffer
  • 6 Semmelknödelchen (ich habe immer noch welche von Weihnachten eingefroren)

Zubereitung:

Die Haxen in einem Topf mit kalten Wasser bedecken, zum Kochen bringen und dann leicht simmernd – je nach Größe – eine halbe bis eine Stunde garen. Das Fleisch sollte fast schon durch sein.

Herausnehmen und zur Seite stellen. Wenn man Zeit hat, kann man die Kochbrühe kalt werden lassen und das gestockte Fett von der Oberfläche schöpfen und zum Aufgießen der Sauce nutzen. Die Zeit hatte ich dieses Mal leider nicht.

Für das Sauerkraut die kleine Zwiebel fein würfeln, zusammen mit Kümmel und Zucker im Butterschmalz glasig dünsten und leicht karamellisieren lassen. Das Sauerkraut zugeben und etwas Wasser angießen.

Lorbeer, Wacholder, Piment und Nelken in ein Tee- oder Gewürzei geben und in das Kraut hängen. Den Apfel grob würfeln und dazu geben.  So lange schmoren bis das Sauerkraut die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Der GöGa mag es lieber etwas weicher, ich esse es gerne auch komplett roh.

Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Die Schwarte der Haxen leicht einschneiden, pfeffern und in einem Schmortopf oder einer Pfanne rundherum kräftig anbraten. In eine Auflaufform oder die Fettpfanne des Backofens geben. Die vier Äpfel in Spalte schneiden, mit den Thymianzweigen spicken, dazu legen und alles rund 30 – 40 Minuten knusprig braten.

In der Zwischenzeit für die Sauce die großen Zwiebeln fein hacken und zusammen mit dem feingehackten Thymian im ausgebratenen Schweinefett anbraten, etwas Rotwein und Wasser angießen und weich köcheln lassen. In einen Mixbecher umfüllen und mit dem Pürierstab möglichst sämig durchpürieren.

Den Schmortopf etwas auswischen, Mehl und Tomatenmark anrösten. Mit etwas Rotwein ablöschen, die pürierte Sauce zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Einen großen Topf Salzwasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Die gefrorenen Semmelknödel darin erwärmen und zu Haxe und Sauerkraut servieren. Die Haxe und die Knödel mit der Sauce begießen.

Meine westfälische Variante (statt der Semmelknödel hätte es dabei allerdings Salzkartoffeln geben müssen) einer Schweinehaxe mit Sauerkraut hat sehr gut geschmeckt, vor allem die Sauce war super. Ein Schweinebein hätte aber dicke für uns zwei gelangt.

Der Dank geht an Susi, die Turbohausfrau und Christine aka Anna Antonia für die Organisation bzw. an Ingrid Auchwas, die diese Rettung iniziiert hat und meinen GöGa, der seit der letzten Rettung die Erstellung der HTML-Liste übernommen hat.

Hier geht es zu den Oktoberfestschmankerl der anderen RetterInnen:

auchwas – Haxen mit Kraut
Brigittas Kulinarium – Rettungsaktion – Weisswurst in der Breznpanier mit Bayerischen Erdäpflsalat
Brotwein – Laugenbrezeln – bayerische Brezen zum Oktoberfest
Cakes Cookies and more – Semmelknödel mit Pilzrahmsauce
CorumBlog 2.0 – Schnitzel mit Kartoffelsalat
Das Mädel vom Land – Vegetarische Wies’n-Jause
evchenkocht – Brezen-Salat mit Weißwurst und Rettich
genial-lecker – Backhendl nach Schuhbeck
Katha kocht! – Obazda “Light”
lieberlecker – Weisswurst Salat
Madam Rote Rübe – Handgeschabte Käse-Dinkelvollkorn-Spätzle mit Pfifferlinge
magentratzerl – Wurstsalat von Regensburgern
our food creations – Wiesn-Tapas
Pane-Bistecca – Selbstgemachte Schweinsbratwurst
Turbohausfrau – Obazda

27 Gedanken zu „#wirrettenwaszurettenist: Oktoberfestspezialitäten

  1. Pingback: Laugenbrezeln - bayerische Brezen zum Oktoberfest - Brotwein

  2. Pingback: Brezen-Salat mit Weisswurst und Rettich - Oktoberfest-Overkill

  3. Ingrid

    Liebe Britta,
    da habe ich mich so auf die gebrannten Mandeln gefreut und siehe da jetzt haben wir beide Haxen im Angebot, dass finde ich prima, genau wie Dein Rezept und Deinen Post überhaupt. Danke das Du dabei warst.
    Liebe Grüße und einen schönen Tag
    Ingrid

    Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Solche Riesenportionen gibt es bei uns eher selten. Aber hin und wieder kann man sowas ja mal vertragen.

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten
  4. Pingback: Weisswurst Salat – #wir retten, was zu retten ist | lieberlecker

  5. Susi Liedl

    Liebe Britta, ein ganz großes Dankeschön auch von mir an deinen Göttergatten für die Erstellung der html-Liste! Damit vereinfacht er es allen sehr, die Beiträge einzubetten.

    Schweinsstelze (=Haxen) habe ich noch nie selber gemacht. Deine gute Beschreibung wird es mir leicht machen, diese Bildungslücke zu schließen. Danke dafür!

    Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Liebe Susi,
      das mit den Links macht der doch mit links! 😉

      Früher, als meine Großeltern auch noch lebten, gibt es schon öfter mal ein gebratenes Eisbein, wie das bei uns eigentlich immer hieß – obwohl das eigentlich ein anderes Stück vom Schwein ist. Ich mochte als Kind immer die knusprige Schwarte am liebsten. Selbst gemacht hatte ich sie auch noch nicht, aber dank Internet kann man sich ja heutzutage immer viel Rat und Tat holen.

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten
  6. Susanne

    Für mich bitte eine ordentliche Portion :-).
    Und was das Oktoberfest angeht – hörma, die Menschheit kommt bis aus Australien, um sich hier einen anzusaufen und Du scheust die paar Kilometer Anfahrt ? Echt jetzt! :-))
    Ok, im Ernst – hätte ich nicht schulpflichtige Kinder, diese zwei Wochen wären meine bevorzugte Urlaubszeit.

    Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Ich bin einfach zu alt für diese Art Vergnügung. Ich glaube, ich war seit mindestens 5 Jahren nicht mehr auf unserer Allerheiligenkirmes und darauf steht normalerweise Ausbürgerung und Entzug der Einwohnerstatus.

      Aber es ist doch immer nur noch Besäufnis und „Party“, die natürlich nur mit einem ordentlichen Pegel Spaß macht. Das ist nicht meine Welt.

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten
  7. Sigrid

    Liebe Britta,
    auf einem Oktoberfest war ich auch noch nie, aber genauso stelle ich es mir kulinarisch vor – richtig schön deftig. Das ist ja pure Schwelgerei mit Deinen köstlichen Schweinshaxen plus Sauerkraut plus Semmelknödel.
    Liebe Grüße
    Sigrid

    Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Vielen Dank. So etwas wie Schweinebraten in jeglicher Form oder überhaupt Braten gibt’s in meiner Küche relativ selten. Für ein schönes Foto hatte ich natürlich ein Fleischstück für jeden geholt, aber es war so viel Fleisch übrig, dass ich es eigentlich schon nicht mehr schön fand. Geschmeckt hat es natürlich trotzdem, aber bis auf weiteres bin ich dann auch wieder bedient. 😉

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten
  8. Brotwein

    Die Haxe schaut super aus! Daran habe ich mich noch nie selbst getraut. Wir fahren dafür immer in die nächst Klostergaststätte, die vorzügliche Haxen und ein noch besseres Bier haben (Andechs). LG Sylvia

    Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Vielen Dank. Dafür, dass sie nicht gerade zu meinem bevorzugten Essen gehört, da ich generell sehr wenig Fleisch esse, hat sie mir schon gut geschmeckt. 😉

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten
  9. Pingback: Oktoberfestschmankerl: Wurstsalat von Regensburgern – magentratzerl.de

    1. brittak Beitragsautor

      Liebe Eva,
      an dem WE war es das erste Mal richtig herbstlich kalt und da habe ich mich dann spontan für dieses Gericht entschlossen.

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Vielen Dank, liebe Tamara. Ich mag Semmelknödel auch sehr. Da ich ja nördlich der Weißwurst- und Knödelgrenze lebe, gab es die ganz lange nur aus dem Fertigpaket – wie auch Kartoffelklöße. Bis ich vor ein paar Jahren für beides supertolle Rezepte im Internet fand. Ab da wurde nur noch noch selbst geknödelt. 😉

      Liebe Grüße
      Britta

      Antworten
  10. Pingback: Gebrannte Mandeln | Brittas Kochbuch

  11. Pingback: Selbstgemachte Schweinsbratwurst – Homemade Pork Sausage – Pane Bistecca

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