Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge. Nach allen Seiten war die Aussicht weit und unendlich. Alles in dieser Natur strebte nach Größe und Freiheit…
Wer kennt es nicht, das berühmte Zitat aus Karen Blixens Buch Out of Africa. Wer kennt sie nicht, die wunderbare Verfilmung mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen. Das Buch fand ich übrigens – bis auf die ersten Zeilen – sterbenslangweilig. Aber der Film! Die Szene, in der Denys Finch Hatton (Redford) Tania Blixen (Streep) in der Savanne die Haare wäscht. Hach! Gibt es etwas Romantischeres?
Als der Film 1985 in die Kinos kam, wurde meine Sehnsucht nach Kenia oder Ostafrika im Allgemeinen erneut befeuert. Diese Sehnsucht begann schon in der der Kindheit mit der Serie Daktari, die vermutlich nicht einmal in Kenia spielte und fast ausschließlich in Kaliforniern gedreht wurde oder den Tierfilmen von Bernhard Grzimek, allen voran Serengeti darf nicht sterben (Ich weiß, die Serengeti liegt in Tansania, aber als Kind war das für mich irgendwie alles eins.)
Irgendwann wollte ich immer mal nach Ostafrika.
Hingekommen bin ich bis heute nicht und inzwischen wäre mir die politische und hygienisch-gesundheitliche Situation dort auch viel zu heikel, aber immerhin ermöglicht mir und den Mitreisenden Volker von Volker mampft eine virtuelle Reise ins Land meiner Kindheits- und Jugendträume.
Denn im Februar 2020 geht es im Rahmen der Kulinarischen Weltreise nach Kenia. Ich bin wirklich total gespannt auf die Rezepte der restlichen Reisetruppe und vielleicht ist ja auch der eine oder andere Reisebericht dabei.
Unser Abendessen habe ich aus drei Rezepten dem Buch So kocht Afrika von Dora Sitole entnommen und sie natürlich wieder etwas angepasst.
Zutaten für 2 Portionen:
Für das Ragout:
- 250 g Seitan (im Original Rindfleisch)
- 1 EL Öl
- 1 EL Tomatenmark plus
- getrocknete Tomaten (im Original 3 Tomaten in Scheiben)
- 125 ml Kokosmilch
- Koriander
- Chili
- Salz nach Geschmack
Seitan grob würfeln und im Öl anbraten. Restlichen Zutaten zugeben und ca. 30 – 40 Minuten schmoren.
Für das Mataha:
- 150 g TK-Erbsen
- 100 g TK Maiskörner
- 2 – 3 Kartoffeln
- 1 EL Öl
- Salz
Kartoffeln würfeln, in wenig Wasser garen. TK-Gemüse auftauen lassen. Zu den abgegossenen Kartoffeln geben und zusammen stampfen. Mit Salz abschmecken.
Für das Sukuma wiki:
- 150 g Stängelkohl, alternativ Spinat oder Mangold *)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 kleine Knoblauchzeh
- Salz, Pfeffer
- Öl
Zwiebel und Knoblauch fein hacken, das Gemüse putzen, in feine Streifen schneiden und waschen. Zwiebel und Knoblauch im Öl glasig dünsten, die Gemüsestreifen zugeben und ganz kurz braten. Würzen.
Alles zusammen auf Tellern anrichten.
*) Sukuma wiki gehört zu den Blattkohlgewächsen Brassica oleracea, zu denen auch der Grünkohl gehört. Mangold ist hingegen eine Varietät der Rübengewächse Beta vulgaris. Ich hätte auch Grünkohl nehmen können, allerdings erschien mir die säuerliche Note des Mangold etwas feiner in der Gesamtkomposition.
Irgendwie hatte ich mir von kenianischer Küche etwas mehr Pfiff und exotische Würze erwartet. Dieses Gericht muss ich nicht unbedingt ein zweites Mal haben, und ich denke mit Rindfleisch statt Seitan wäre es auch nicht besser gewesen.
Ich hatte noch Mahata und Mangold übrig, daraus habe ich am Folgetag eine schnelle Kartoffelsuppe mit Einlage gemacht.
Das Püree habe ich mit Wasser und selbst gemachtem Gemüsebrühepulver verrührt, mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt, aufgekocht und zum Schluss einfach den Mangold zugegeben.
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Ich oute mich dann einmal, ich kenne weder das Buch noch habe ich den Film gelesen. Noch nicht einmal der Herr Grzimek hat in mir Lust auf Afrika gemacht. Aber schön, dass man zumindest kulinarisch dorthin reisen kann, ohne einen Fuss aus der eigenen Küche zu setzen.
Hach, das ist aber schade. 😉
Liebe Grüße
Britta
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Liebe Britta,
das sieht wieder sehr sehr lecker aus bei dir. Mataha gibt es bei uns auch öfter, ohne dass ich wusste, dass es kenianisch ist 😉 .
Herzliche Grüße
Tina
Danke. Leider hat uns der Geschmack der drei Komponenten nicht so überzeugt.
Wir hatten uns kenianisch irgendwie „exotischer“ vorgestellt.
Hm, ich habe ja auch dieses Kochbuch und ich muss gestehen, dass die Gerichte oft so einfach waren, dass der Funke nicht so recht überspringen wollte. An der kenianischen Küche finde ich nun die indisch beeinflussten Gerichte am spannendsten. Mein Highlight bei Out of Africa wäre dann übrigens der Brandauer ;-).
Was ich auch spannend finde, sind deine Reisewünsche. Da ist das südliche Afrika bei mir komplett draussen. Ich will aber, seit ich ein Kind bin, nach Afghanistan. Im Prinzip fasziniert mich da alles. Aber ich fürchte, in diesem Leben wird das nichts mehr.
Ich wollte bewusst den indischen oder gar den britischen Einfluss außen vor lassen.
Afghanistan wäre bestimmt sehr interessant, überhaupt die ganze Gegend, aber leider indiskutabel.
Liebe Britta,
hach, ja jenseits von Afrika habe ich sogar mehrmals im Kino geschaut.
Ein wunderbarer Film, genauso spannend wie dein Rezept.
Herzliche Grüße
Susan
Liebe Susan,
eine Seelenverwandte. 🙂
Der Film war allerdings um einiges spannender als das Essen. *zwinker*
Liebe Grüße
Britta
Ich kenne das Buch und den Film nicht… ja, ist das schlimm? Aber dein Gericht sieht sehr interessant aus, ich glabe gar, es mit Fleisch damals gegessen zu haben, ich mag mich schwach daran erinnern.
LG Wilma
Hallo Britta,
schön das Du gleich drei Gerichte zu einem vollständigen Essen zusammen gesetzt hast.
Das Mataha habe ich im Netz unter Irio gefunden und wollte ich auch erst zu meinem Gulasch machen.
Schöne Grüße
Volker
Liebe Wilma,
nö, ist gar nicht schlimm.
„Interessant“ ist ja in der Kulinarik bekanntermaßen die kleine Schwester von „Schei*e“. Jedenfalls verlangt dieses Essen nicht nach Wiederholung – Rindfleisch, wie im Original, hätte das Ganze nicht besser gemacht.
Liebe Grüße
Britta
Lieber Volker,
ich war jetzt von den drei Komponenten nicht begeistert. Aber „Shit happens“.
Liebe Grüße
Britta
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Ich weiß schon, warum ich auf die Swahili-Küche angesprungen bin: ich mag einfach die komplexere und gewürzlastigere indisch-beeinflusste Küche einfach lieber. Aber ich finde es prima, bei dir auch die original-afrikanische Küche repräsentiert zu sehen!
Liebe Britta,
jenseits von Afrika ein wirklich romantischer Film den ich bestimmt schon drei mal gesehen habe, das Buch habe ich dagegen nie gelesen, schade das es dir nicht so geschmeckt hat, aussehen tut es auf jeden Fall lecker.
Liebe Grüße
Britta
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Hallo Britta,
habe Deinen Beitrag mit Spannung gelesen. Danke für Dein ehrliches Urteil mit dem Seitan und den Tipp mit dem Rindfleisch. Viele Grüße.
Hallo Britta, also, ich finde deine Sukuma-Variante sehr gelungen! Ich war so auf Grünkohl eingeschossen, dass mir Mangold erst viel später eingefallen ist. Tolle Idee!
Liebe Grüße
Simone
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