Ein weiteres Mal ging es bei uns kulinarisch nach Singapur. Volker von Volker mampft hat uns im Rahmen der Kulinarischen Weltreise im April in den Stadtstaat an der Südspitze der malaiischen Halbinsel entführt.
Wie schon das Korean Popcorn Chicken, das Schnelle Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma, die Teh Tarik Crème brûlée sowie der Duck Fried Rice ist auch dieses Gericht dem großartigen Buch Shiok Singapur von Nicole Stich entnommen.
Es handelt sich hier eher um ein schnelles Streetfoodgericht, das in einem der zahlreichen Hawker Centres Singapurs angeboten wird. Hawker Centres sind halboffene überdachte Gebäude, die als hygienische Alternative zu den Straßenküchen im Freien eingerichtet wurde. Anstelle von mobilen Speisewagen sind für die Händler dort feste Stände in Freiluftgebäuden vorgesehen. Für die Kunden stehen gemeinsame Tische und Stühle zur Verfügung. Viele Hawker Centres sind auf eine einzige Speise spezialisiert, in anderen gibt es eine Vielfalt verschiedener Küchenrichtungen, so dass auch in einer größeren Runde jeder sein Lieblingsgericht findet.
Das Konzept beschreiben Cornelia von Silver Travellers und Gabi von Langsam kocht besser in ihren Beiträgen.
Für das Ban Mian braucht man getrocknete, Ikan Bilis genannte Anchovis, die mir der GöGa im Internet bestellt hat. Ich hatte erst überlegt, sie wegzulassen, bin aber froh, es nicht getan zu haben. Sie werden gründlich gewässert, weil sie sehr salzig sind, anschließend gut abgetrocknet und in heißem Fett frittiert. Ich bin froh, dass ich sie doch besorgt habe, denn mir haben diese kleinen knusprigen Fischlein, die quasi mit „Haut und Haaren“ gegessen werden, super geschmeckt. Dem GöGa nicht, weshalb er etwas mehr gebratenes Hackfleisch in sein Schüsselchen bekam.
Zutaten für 2 Portionen:
- 20 g getrocknete kleine Anchovis (Ikan Bilis)
- 50 ml Erdnussöl (ich: Wok-Öl)
- 2 Eier
- 2 Schalotten
- 1 – 2 Knoblauchzehen
- 200 g Schweinehackfleisch
- 1 EL Sesamöl
- 1 EL helle Sojasauce
- 1 EL dunkle Sojasauce
- 1 EL Austernsauce
feines Meersalz(ich habe darauf verzichtet, weil das Gericht durch die Anchovis genug Salz hatte; mein GöGa, der die Anchovis nicht gegessen hat, hat allerdings etwas nachgesalzen)(weißer) Pfeffer aus der Mühle(ich fand das Hackfleisch würzig genug)- 2 – 4 Baby-Pak-Choi (ich: ersatzweise Babymangold, weil ich keinen Pak Choi bekommen habe)
- 250 – 300 g frische Nudeln (ich: 150 g getrocknete breite Reisnudeln)
Zubereitung:
Anchovis abbrausen, gut mit Küchenpapier trocken tupfen. In einem kleinen Topf das Erdnussöl erhitzen, Anchovis darin goldbraun frittieren, auf Küchenpapier entfetten. Öl für später aufheben.
Eier in siedendem Wasser 2 bis 3 Minuten pochieren, mit einer Schöpfkelle herausnehmen und in kaltes Wasser legen, um den Garprozess zu stoppen.
Schalotte und Knoblauch schälen und in kleine Würfel schneiden.
In einem Wok 2 EL Frittieröl von den Anchovis erhitzen. Schalotten und Knoblauch andünsten. Hackfleisch zugeben und bei mittlerer Hitze 3 – 4 Minuten krümelig braten. Sesamöl, Sojasaucen und Austernsauce unterrühren. Hitze erhöhen und das Hack kräftig braten bis es anfäng knusprig zu werden. Mit Salz, Pfeffer und eventuell den Saucen abschmecken, vom Herd nehmen.
Pak Choi bzw. Mangold waschen und putzen. In einem großen Topf reichlich Salzwasser aufkochen, die Nudeln darin 3 bis 5 Minuten bissfest garen. Kurz vor Ende der Garzeit Pak Choi (Mangold) zugeben, kurz mitkochen, in der allerletzten Minute die bereits pochierten Eier zugeben, um sie nur zu erhitzen.
Pak Choi (Mangold) und Eier herausnehmen, Nudeln abgießen.
Nun die Schalen fertig machen: Nudeln auf zwei große Schalen verteilen, darauf das gebratene Hackfleisch, den Pak Choi (Mangold), die pochierten Eier und frittierte Anchovis anrichten. Nach Wunsch mit Chiliöl oder Sambal servieren.
Tipp: Da alles relativ schnell und parallel von statten gehen muss, bietet es sich an, die Zutaten bereit zu stellen.
Wie die anderen Gerichte, die wir aus dem Buch Shiok Singapur nachgekocht haben, war auch diese Nudelschale absolut gelungen und köstlich.
Im Laufe des Monats ergänze ich nachfolgend die Gerichte meiner Mitreisenden:
- Cornelia von SilverTravellers mit SINGAPUR Essen und Trinken (+Rezept Singapore Sling)
- Sonja von fluffig & hart mit Nasi goreng Singapore-Style
- Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Singapur Nudeln
- Wilma von Pane-Bistecca mit Singapore Style Noodles, ein Gericht, das den falschen Namen traegt
- Britta von Backmaedchen 1967 mit Strawberry Mousse Jelly Cake
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Gedämpfter Klebreis nach Hokkien-Art
- Cornelia von SilverTravellers mit Afternoon Tea – ein stilvolles Erlebnis in Singapur
- Gabi von Langsam kocht besser mit Chicken Satay & Nasi Impit
- Simone von zimtkringel mit Asem-Asem Daging
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Freestyle-Spare Ribs mit scharfer Honigglasur und Sprossenbrokkoli
- Susanne von magentratzerl mit Garnelencurry mit Ananas
- Sonja von fluffig & hart mit Chicken Satay
- Cornelia von SilverTravellers mit Papaya Salat – die Rettung für unreife Papayas
- Regina von bistroglobal mit Singapur Laksa mit Fisch und Hähnchen
- Wilma von Pane-Bistecca mit Curry Puffs – Food from Singapore
- Wilma von Pane-Bistecca mit Five-Spice Shrimp Cakes
- Ute von wiesengenuss mit Singapur – Laksa mit Garnelen, Kokos und rau ram
- Britta von Backmaedchen 1967 mit Kokos Flower Buns
- Manuela von Vive la réduction! mit Bombay-Kartoffeln und Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma
- Cornelia von SilverTravellers mit Pomelo Salat mit Minze
- Michael von SalzigSuessLecker mit Sugee-Cake
- Tina von Küchenmomente mit Semifreddo-Dessert aus Singapur
Das ist echt ein gute Idee und schmeckt sicher lecker. Das würde ich gerne mal richtig in Singapur essen.
Danke. Es hat super geschmeckt.
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Da hast du ja richtig toll aufgetischt! Dein Ban Mian sieht sehr verlockend aus.
Vielen Dank.
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Das sieht sehr verlockend aus – die frittierten Fischlein reizen mich besonders, ich muss Ausschau halten nach den Zutaten :-).
Die Fischis waren lecker! 😋
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Wenn mal wieder Ikan Bilis keine Abnehmer finden sollten – ich komme gerne vorbei und übernehme die Portion. Die sehen sehr spannend aus. Und das Drumherum eh.
Vielen Dank. Etwas ganz ähnliches habe ich letztens als Kateznleckerli gesehen, allerdings dürfen die nicht so salzig gewesen sein. *lach*
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Ich bin auch immer ganz mutig, wenn es darum geht, irgendwelche Zutaten zu ersetzen und finde es ganz legitim. Haupsache, es schmeckt.
Ganz genau. Vielen Dank.
Da teile ich die Ansicht mit deinem GöGa und verzichte auch auf die Anchovis. Den Rest nehme ich aber sehr gerne.
Man lernt nie aus, das kannte ich noch nicht. Sieht aber sehr lecker aus.
LG Wilma
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