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Im Oktober entführt uns Volker von Volker mampft im Rahmen der Kulinarischen Weltreise nach Korea.
Ich muss zugeben, dass auch Korea ein nicht nur kulinarisch ziemlich weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte ist.
In Bonn waren wir einmal koreanisch essen und soweit ich mich erinnere, hat es mir gut geschmeckt.
„Man“ hat ja schon mal gehört, dass Kimchi absolut typisch für die koreanische Küche ist. So habe ich mich vor einiger Zeit nach diesem Rezept an die Herstellung von Kimchi gemacht:
Ich sage mal so: Freunde werden das Kimchi und ich sowie mein GöGa nicht in diesem Leben. Vielleicht habe ich das falsche Rezept rausgesucht, aber für mich hatte diese Mischung aus extrem sauer und extrem scharf keinerlei kulinarische Bedeutung. Ehrlich gesagt schmeckte mein Kimchi, als hätte jemand über einem Teller Sauerkraut eine Flasche Tabasco ausgeschüttet.
Zutaten für ein Vorratsglas mit Gummiring von ca. 1 Liter Inhalt:
- 1 großer Chinakohl (ca. 1,2kg)
- 20 g Meersalz
- 160 ml Wasser
- 2/3 EL Mehl
- 2/3 EL brauner Zucker
- 1 großes Stück weißer Rettich – ca. 150g (in feine Stifte geschnitten)
- 1 Karotte – ca. 75g – (in feine Stifte geschnitten)
- 2 – 3 Frühlingszwiebeln – (in feine Ringe geschnitten)
- 3 – 4 Stängel asiatischer Schnittlauch (Buchu) – habe ich weg gelassen
- 8 Knoblauchzehen
- 2/3 EL fein gehackter frischer Ingwer
- 1/2 kleine Zwiebel
- 30 ml Fischsauce
- 40 g Chilipulver (ich: deutlich weniger, ca. die Hälfte)
- 40 g Paprikapulver (ich: wie oben)
Zubereitung:
Den Kohl erst halbieren, dann vierteln. Den Strunk dabei nicht rausschneiden, sodass die einzelnen Blätter noch zusammen halten.
Die Viertel nun salzen. Erst einen Teil grob über den Kohl streuen. Dann in die Zwischenräume gehen und jedes einzelne Blatt mit Salz einreiben.
Den Kohl nun für zwei Stunden in eine Schüssel legen und alle 30 Minuten drehen, sodass das ganze austretende Wasser herauslaufen kann und sich das Salz noch besser verteilt.
In der Zwischenzeit Mehl und Wasser in einem Topf aufkochen und rühren, bis sich das Mehl aufgelöst hat. Dann den Zucker dazu geben und einrühren. Topf vom Herd nehmen und auskühlen lassen. Die Konsistenz sollte nun ganz leicht dickflüssig sein.
Frühlingszwiebel in Ringe sowie Karotte und Rettich in dünne Stifte schneiden
Knoblauch, Ingwer und Zwiebel in einen mit dem Zauberstab zu einer Art Paste mixen. Nun die Marinade herstellen. Hierzu die Paste mit Chili- und Paprikapulver und Fish Sauce zum Mehl-Zucker-Wasser-Gemisch fügen und gut durchrühren.
Die Möhren- und Rettichstifte sowie die Frühlingszwiebelringe zur Marinade geben und alles mit einem Löffel vermengen. Erst scheint die Marinade zu wenig, um alles Gemüse und den Kohl bedecken zu können, aber Rettich enthält viel Wasser, welches nach kurzer Zeit austritt und somit die optimale Menge ergibt um den Chinakohl einzureiben.
Nun unter fließendem Wasser das Salz vom Kohl abwaschen und ihn ordentlich abtropfen lassen. Der Kohl ist in der Zwischenzeit durch das Salz schon recht weich. Es ist empfehlenswert, den Kohl jetzt zu achteln, so dass man ihn besser in das Glas bekommt und er auch später besser zu essen ist.
Den nun großzügig außen und innen mit der Paste einreiben, so dass jedes Blatt etwas von der Marinade abbekommen. Dafür zieht man sich am besten Einweghandschuhe an.
Die Kohlachtel leicht einrollen und in ein sauberes, kochend-heiß ausgespültes Glas legen.
Dabei sollte man oben ein paar Zentimeter Platz im Glas lassen, weil sich die Mischung durch die Milchsäuregärung noch ausdehnen kann.
So sah mein Kimchi nach mehreren Wochen im Kühlschrank aus
Das Kimchi habe ich zu meinem zweiten koreanischen Gericht Rindfleisch-Bulgogi serviert und war in Verbindung mit dem dazu zu gereichten Reis halbwegs genießbar. Der Rest wird wohl leider – obwohl ich es hasse, Lebensmittel wegzuwerfen – in der Tonne landen.
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Also Kimchi selber machen, wäre auch nicht so meins. Hut ab. Deshalb habe ich das gekauft und in homöopathischen Dosen kann ich das ab und an einmal essen.
Das Selbermachen war nicht das Problem, ich mache auch Sauerkraut selber… der Geschmack war‘s!
Aber womöglich war das Rezept, das ich nachgemacht habe, auch einfach suboptimal.
LG
Britta
PS: Ich habe bisher noch kein Kimchi zu kaufen gesehen…
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Liebe Britta,
schade, wenn man sich die ganze Arbeit macht und es dann doch nicht den persönlichen Geschmack trifft.
Aber wie war das noch? Versuch macht klug…
Herzliche Grüße
Tina
Tja… Du sagst es.
LG Britta
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Hallo Britta,
danke das Du Kimchi selber gemacht hast. Ich habe auch noch überlegt, aber fürchte ich hätte das gleiche Ergebnis wie Du erzielt. Allerdings habe ich auch schon sehr schön abgeschmecktes Kimchi gehabt. Meistens finde ich Deine Beschreibung aber passend und sehr gut ;-).
„Ehrlich gesagt schmeckte mein Kimchi, als hätte jemand über einem Teller Sauerkraut eine Flasche Tabasco ausgeschüttet.“ Hihi, ich kann Dir aber versichern, das Ergebnis scheint sehr authentisch zu sein 😉
Schönen Gruß
Volker
*lach*
Im Gegensatz zum Bulgogi war das Kimchi echt ein kulinarischer Rohrkrepierer.
Aber das Kochbuch ist ja nicht umsonst mit „Irrungen und Wirrungen in der Küche“ untertitelt. 😉
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Also, Kimchi ist schon etwas sehr eigens; das muss man mögen. Allerdings ist das Rezept auch komisch. Ich denke, ohne koreanische Chiliflocken ist das schwierig zu machen. Die Flocken sind eher mäßig scharf, dafür aber sehr aromatisch.
Fertiges Kimchi gibt es oft im Asiashop im Kühlregal, das ist dann auch eine übersichtliche Verpackungsgröße.
Du weißt doch, dass ich im Kaff wohne. Da musste ich nehmen, was ich kriegen konnte. Das Originalrezept ist in der Tat etwas anders.
LG Britta
Andere Länder, andere Geschmäcker. Ich bin jetzt jedenfalls vorgewarnt, wenn ich einmal Kimchi machen sollte. Danke für Deinen ehrlichen Beitrag.
Das Urteil ist ja sehr individuell. Vielleicht habe ich mich auch einfach für das falsche Rezept entschieden. Da ich vorher noch nie Kimchi gegessen habe, hatte ich auch keine Vergleichsmöglichkeit.
LG Britta
Wenn man nicht gern scharf ist, dann ist Kimchi tatsächlich das falsche Essen.
Das Scharfessen war nicht das Problem, es war die völlige Unausgewogenheit von sauer und scharf.
Ich mache gerne das Kimchi von Frl. Kimchi mit gemischtem Gemüse. Das finde ich nicht sehr scharf, dafür sehr aromatisch. Natürlich ist es ein spezieller Geschmack – aber man muss ja nicht alles mögen 🙂
Ich denke, ich habe einfach das falsche Rezept erwischt. Ich schaue mir Frl. Kimchi mal an. Danke.
LG Britta
Ich mache mein Kim Chi auch so ungefähr, allerdings mit fertigem Kim Chi Pulver aus Korea, ohne Mehl-Wasser-Pampe. Ich finde es immer eine gewaltige Geschmacksexplosion und kann sehr gut nachvollziehen, dass Koreaner das schmerzlich vermissen, wenn sie im Ausland sind.
Seitdem ich Kim Chi kenne, mag ich kein Sauerkraut mehr, denn das ist mir zu langweilig, einfach nur sauer ist ja doof.
Ich finde, dass man Kimchi und Sauerkraut überhaupt nicht vergleichen kann. Ein schönes selbst fermentiertes Sauerkraut ist auch nicht zu verachten.