Und wieder neigt sich ein kulinarisches Weltreisejahr dem Ende entgegen. Uns verschlägt es zusammen mit unserem Reiseleiter Volker mampft nach Nepal (सङ्घीय लोकतान्त्रिक गणतन्त्र नेपाल = Demokratische Bundesrepublik Nepal).
Ich glaube, fast jedem fällt bei Nepal spontan der höchste Berg der Erde, der mit 8848 Metern Höhe im Himalaya gelegene Mount Everest (Nepali: Sagarmatha) ein. Am 29. Mai 1953 gelang dem Sherpa Tenzing Norgay zusammen mit Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mount Everest.
1978 folgten ihnen Reinhold Messner und Peter Habeler als erste Menschen ohne zusätzlichen Flaschensauerstoff. Eine Wahnsinnsleistung von beiden Teams!
Inzwischen ist der Berg fast zu einem Freizeitpark für Hinz und Kunz verkommen mit der damit verbundenen Problematik von eklatanter Umweltverschmutzung und Eingriff in die Natur.
Dass Nepal nicht nur aus der Himalayaregion, sondern auch aus dem Terai genannten Tiefland des Gangesdeltas, dem Mittelland, das eine Gesamthöhe von bis zu 3000 Metern erreicht und die Hauptstadt Kathmandu beheimatet, ist vielen vermutlich gar nicht so gewärtig – mir auch nicht.
Unter dem Titel Dem Himmel so nah gibt es eine sehr interessante zweiteilige Doku über Nepal in der Arte-Mediathek.
Und was ist mit Essen und Trinken? Hier fällt mir spontan „irgendwas mit Yak“ und Buttertee ein. Was aber natürlich nicht mal nur die halbe Wahrheit ist, wie Ihr am Ende des Artikels anhand der Auflistung der Rezepte der Mitreisenden sehen und hier nachlesen könnt.
Bei uns gibt es DAS nepalesische Nationalgericht: Dal Bhat.
Das Rezept habe ich auf der Seite von Haus der Hoffnung gefunden.
Zutaten für 3 – 4 Portionen:
Für die Linsen:
- 100 g braune (Teller-)Linsen
- ca. 500 – 750 ml Wasser
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 10 g Ingwer
- 1 EL Ghee (ich: Butterschmalz) oder Öl
- Salz
- 1 EL Kurkumapulver
- 0,5 EL mixed Masala (ich: Garam Masala)
- 0,5 EL Kreuzkümmel (ganz)
Zubereitung:
Knoblauch und Ingwer in feine Scheiben schneiden.
1 EL Ghee (Butterschmalz) oder Öl in einem Topf erhitzen, Knoblauch und Ingwer mit Kreuzkümmel kurz anbraten.
Linsen zugeben und kurz mitbraten.
Mit der dreifachen Menge Wasser aufgießen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen bis die Linsen zerfallen sind. Das dauert zwischen 30 und 40 Minuten.
Falls nötig Wasser nach und nach zugeben, so dass das Dal eine flüssige Konsistenz erhält.
Ich bin einmal kurz mit dem Zauberstab durch die weichgekochten Linsen gegangen, um eine saucenartige Konsistenz zu bekommen.
Mit Salz, Masala und Kurkuma abschmecken.
Für das Takari (Gemüse):
- 1 Zwiebel
- ca. 1 cm Ingwer
- 1 Chilischote, alternativ: Chilipulver oder Chilisalz
- 200 g Gemüse nach Wahl und Saison (ich: Blumenkohl, Möhren)
- 100 g Kartoffeln
- 1 Tomate (alternativ: Mix aus in warmem Wasser eingeweichten getrockneten Tomaten und etwas Tomatenmark)
- 1 EL Ghee (ich: Butterschmalz) oder Öl
- ca. 100 ml Gemüsebrühe bzw. das Einweichwasser der Tomaten
- Salz nach Geschmack
- 1 EL Mixed Masala (ich: Garam Masala)
- 0,5 EL Kurkumapulver
- 0,5 TL Bockshornklee
- 0,5 TL Kreuzkümmel (ganz)
- 0,5 TL Kreuzkümmelpulver
Zubereitung:
Kartoffeln schälen, Gemüse und Kartoffeln in mundgerechte Stücke schneiden. Tomate würfeln bzw. ca. 1 EL getrocknete Tomaten in warmem Wasser einweichen.
Ghee (Butterschmalz) oder Öl in einen Topf oder eine große Pfanne geben und erhitzen. Kreuzkümmel und Bockshornklee darin anbraten.
Chilischote in Scheiben, fein gehackten Knoblauch und Ingwer sowie gehackte Zwiebel zufügen und einige Minuten im Fett brutzeln lassen.
Eventuell jetzt 1 EL Tomatenmark zugeben, wenn frische Tomaten keine Saison mehr haben.
Kartoffeln und Gemüse zugeben und unter Rühren einige Minuten anbraten.
Gemüsebrühe bzw. getrocknete Tomaten mit Einweichwasser sowie Kurkuma, Masala und Salz zufügen und etwa 20 Minuten köcheln lassen bis eine cremige Konsistenz entsteht. Dabei ständig umrühren.
In der Saison jetzt frische Tomaten zufügen und zugedeckt noch ein paar Minuten köcheln lassen.
Linsen und Gemüse mit Basmatireis (aus dem Dampfgarer) servieren.
Was es sonst noch so in Nepal zu essen gibt, erfahrt Ihr bei den Mitreisenden:
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Glasierter rührgebratener (Wild-)Schweinebauch aus Nepal – Badel ko masu
- Wilma von Pane-Bistecca mit Chatanmari – Nepalesische Pizza
- Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Nepalesische Momos – vegetarisch
- Regina von bistroglobal mit Thupka – eine nepalesische Nudelsuppe
- Wilma von Pane-Bistecca mit Aloo Dum – Nepalesische Kartoffeln
- Susanne von magentratzerl mit Ranga Masu – Nepalesisches Fleischcurry
- Wilma von Pane-Bistecca mit Nepalesisches Huehner Curry
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Nepalesische Joghurtsuppe mit knusprigen Zwiebelplätzchen
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Forellen in Senf-Zwiebelsauce mit würzigen Röstzwiebeln
- Susanne von magentratzerl mit Kadi – Nepalesische Joghurtsuppe
- Friederike von Fliederbaum mit Momos wie in Nepal, vegan
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Puten Pakwaan und Bohnen mit Kartoffeln
- Regina von bistroglobal mit Nepalesisches Thail
- Volker von Volkermampft mit Nepalesisches Pulao Rezept – vegetarisches Reisgericht
- Volker von Volkermampft mit Dal Bhat – nepalesisches
- Britta von Brittas Kochbuch mit Dal Bhat – Linsen mit Reis und Gemüse
- Britta von Brittas Kochbuch mit Nepalesisches Cardamom-Huhn
- Britta von Brittas Kochbuch mit Nepalesischer Masala Chai
Ich mag ja Linsen total gerne. Da ist dein Dal mit Gemüse auf jeden Fall was für mich.
Liebe Grüße
Ich mag Linsen und Bohnen auch total gerne. Da sie für mich als Dialysepatientin jahrelang tabu waren, vergesse ich immer, dass ich beides inzwischen Dank meiner tollen Spenderniere wieder unbeschwert essen darf.
Das Dal war geschmacklich wunderbar. Die Idee ist, das ganze mal zu einem Brotaufstrich zu „verkochen“.
Liebe Grüße
Britta
Hallo Britta,
das kannte ich gar nicht – bei Nepal hätte ich eher an Momos gedacht, diese Teigtaschen. Aber Teigtaschen sind wahrscheinlich nicht fein genug für ein Nationalgericht. 😉
Gefällt mir sehr gut, Linsen mag ich eh.
Und ja, aus gewürzten Linsen habe ich mal einen Brotaufstrich gemacht – das war lecker! Müsste irgendwo in den Tiefen des Blogs schlummern.
Liebe Grüße
Barbara
Ich finde Teigtaschen auf jeden Fall „feiner“ als ein alltägliches Gericht aus Linsen und Reis. Dal Bhat ist meiner Recherche nach ein Alltags- und Armeleuteessen, das tatsächlich mehrmals täglich gegessen wird. Keine Ahnung, ob da auch immer so ein feines Gemüsecurry dabei ist.
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Auch ich bin Linsenfan, daher kann das Dhal nur schmecken! Ich finde ja diese Gewürz-Vielfalt bei nepalesischen Rezepten grandios.
Ja, tolle Gewürze haben sie. Ich liebe ja Ingwer und Kardamom und Koriander oder auch Cumin finde ich ebenfalls toll.
Hier meldet sich noch ein Linsen-Fan :-). Und zusammen mit dem Gemüse klingt das grandios, das könnte auch ich jeden Tag essen.
Das war auch superlecker.
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Arne Leute Essen: Linsen! Ich mag Linsen für mein Leben gerne!
Ich auch!
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Momos sind keine nepalesische Erfindung, sondern kommen aus Tibet. Aus Europa Pizza und Rösti etc. Vor noch 60 Jahren kannten höchstens die tibeto-mongolischen Völker in den Bergen Momos, sie waren mehrheitlich Budhisten und assen dem Klima entsprechend Momos mit Fleisch oder Frischkäse. In den Tälern lebten die Hochkastigen Hindus mit ihren Untertanen, den unreinen Sudas. Reis und Gemüse in bester Qualität als Protein eben Linsenfrüchte 2x täglich und am morgen Fladenbrot und Milchtee mit viel Zucker. Die nepalesischen Teigtaschen sind von minderer Qualität und mit viel zu dickem Weissmehlteig. Wenn man aber Hunger hat, machen sie gut satt. Reis ist das Getreide von Asien und ein Essen ohne ist für arme Leute
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Tatsächlich finden aber in meinem Blog-Artikel weder Momos noch Pizza Erwähnung.
Nach meinen Recherchen ist Dal Bhat ein nepalesischen „Allerweltsessen“, dass sich praktisch jeder leisten kann.
Hallo Britta,
beim Dal und beim Gemüse bin ich auf jeden Fall auch dabei.
Schönen Gruß
Volker
Das ist ja auch eine tolle, leckere Mahlzeit.
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