#wirrettenwaszurettenist: Resteküche

Pizza „Chili sin Carne“

Auch im Januar wird wieder gerettet, was das Zeug hält. Dieses Mal geht es nur unmittelbar um die Rettung industriell gefertigter Speisen, sondern um die Rettung von Lebensmitteln vor der Tonne.

Die folgenden Zahlen findet man bei Recherchen so oder ähnlich auf verschiedenen Webseiten:

Jahr für Jahr landen in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Verbraucherinnen und Verbraucher werfen pro Kopf etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. In der Summe sind das jedes Jahr Lebensmittel im Wert von circa 20 Milliarden Euro.

Quelle: Verbraucherzentrale

Das ist der schiere Wahnsinn, dabei kann man viele Lebensmittel z. B. über das MHD hinaus verwenden, altbackenes Brot zu Croûtons, Paniermehl oder Brotchips verarbeiten (Und mal ehrlich, wer isst denn bitte Brot nur am Tag des Einkaufs und wirft einen Tag altes Brot weg?). Aus nicht mehr ganz frischem Gemüse kann man immer noch eine Crèmesuppe bereiten, natürlich nur, wenn keine Fäulnis oder Schimmelstellen zu sehen sind. Oder man macht eine Gemüsebrühe [hier oder hier], die man einfrieren oder einkochen kann oder getrocknetes Gemüsebrühepulver.

Ideen könnt Ihr in meiner Kategorie Resteverwertung finden.

Mein GöGa ist ja seit März 2019 im Heimbüro und seitdem machen wir es häufig so, dass wir entweder so kochen, dass wir zweimal von einem Gericht essen können oder aber Reste geschickt weiterverarbeiten. Wie z. B. das vegane Chili, das zwar zu viel für eine Mahlzeit, aber nicht genug für eine zweite für zwei Portionen war. Es landete also am übernächsten Tag auf einer tollen Pizza, die ich zum allerersten Mal auf dem Pizzastein gebacken hatte.

Zutaten für ca. 3 Portionen Chili:

  • 150 g Belugalinsen, nicht zu weich vorgekocht
  • 1 EL neutrales Pflanzenöl
  • 1 große Zwiebel, grob gewürfelt
  • 1 Knoblauchzehe, gehackt
  • 1 TL getrockneter Majoran
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Chilipulver
  • 1 TetraPak Kidneybohnen, ca. 200 g
  • 1 Dose stückige Tomaten
  • 200 g TK-Mais
  • 1 gelbe Paprikaschote, geschält und gewürfelt
  • 1 EL Tomatenmark
  • Pfeffer, Salz

Zubereitung:

Zwiebel und Knoblauch im Öl bei mittlerer Temperatur glasig andünsten. Paprikaschoten mit Majoran, Kreuzkümmel, Chilipulver, Tomatenmark zugeben und kurz mitdünsten.

Mit den Tomaten aufgießen, Linsen, Kidneybohnen, Mais zugeben und ca. eine halbe Stunde zusammen bei kleiner Temperatur schmoren.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Bei uns gab es zwei Portionen des Chilis mit Reis.

Das restliche Chili kam dann auf eine Pizza:

Dafür habe ich am Vorabend einen Pizzateig zubereitet. Dieses Mal habe ich die Pizza auf dem Pizzastein gebacken. Dafür habe ich ihn auf der unteren Schiene des Backofens auf 300 °C mit einer Tasse Wasser aufgeheizt.

Die halben Teigmenge habe ich dann auf mit reichlich Hartweizengrieß bestreutem Backpapier rund ausgezogen. Das Papier mit dem Teig habe ich dann auf einen Teigschieber gelegt, das Chili mit wenig Flüssigkeit auf dem Teig verteilt und mit geriebenem Chilikäse (z. B. Feuerkäse von Söbbeke) bestreut. Natürlich könnt Ihr auch eine vegane Käsealterative nehmen.

Die Pizza vorsichtig vom Backpapier auf den Stein gleiten lassen und 8 Minuten backen.

Natürlich wurde die zweite Hälfte des Pizzateiges (der hält sich ein paar Tage im Kühlschrank) ein paar Tage später für eine weitere Pizza verwendet.


Hier geht es zu den Restegerichten der übrigen Retter*innen:

21 Gedanken zu „#wirrettenwaszurettenist: Resteküche

  1. Pingback: Kartoffelbrei-Muffins – cahama

  2. Pingback: Haferflocken-Möhren Cracker – gesünder Snacken

  3. Brotwein

    Das wäre für mich die ultimative Amerikanische Pizza-Variante. 🙂 Meistens bevorzuge ich ja die typisch italienische mit dünnem Boden und wenig Belag. Aber hier mit Chili würde ich definitiv eine Ausnahme machen!
    Lieben Gruß Sylvia

    Antworten
    1. brittak Beitragsautor

      Danke. Das Chili passt auch in Pfannkuchen oder in ausgehöhlte Kartoffeln. Die Links sollte ich vielleicht noch einfügen, da habe ich nämlich schon was im Blog.

      Antworten
  4. Pingback: Himbeer-Mascarpone-Dessert – Kaffeebohne

  5. Katja aka Kaffeebohne

    Hallo Britta,
    auf die Idee, das Chili auf einer Pizza weiterzuverarbeiten bin ich noch nie gekommen. Das muss ich mal ausprobieren.
    Bei uns gibt es das Chili meist gewärmt am nächsten Tag oder es wird eingefroren. Was wir auch gemacht haben, ist, dass wir es mit Kartoffelpü überbacken wie Shepard’s Pie gegessen haben.
    Liebe Grüße
    Katja

    Antworten
  6. Julia

    Einmal kochen, zweimal essen – wirklich eine tolle Idee! Chili auf einer Pizza stelle ich mir wirklich saftig köstlich vor, das muss ich unbedingt ausprobieren. Danke für das Rezept!
    Liebe Grüße, Julia

    Antworten

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