Bei der Lebensmittelrettung im Juli geht es dieses Mal um die schnelle Mahlzeit vom Imbiss, neudeutsch auch „Streetfood“ genannt.
Wer kennt ihn nicht, den kleinen Hunger zwischendurch? Beim Einkaufen, aber auch während eines Ausfluges oder einfach so, wenn gerade keine Zeit zum Kochen ist.
Dann geht man gerne mal an die „Pommesbude“ und holt sich bei uns – in der Nähe zum Ruhrgebiet – eine Mantaplatte (Currywurst mit Pommes frites) oder Pommes „Schranke“ (Pommes frites mit Ketchup und Mayo).
Die „Ode an die Currywurst“:
Aber auch der Döner oder die Gyros Pitta werden gerne genommen. Gerade auf Volks- und Stadtfesten ist die Vielfalt der Imbissstände mittlerweile groß.
Wer sein Imbissessen bzw. sein Streetfood auch mal schön zu Hause genießen möchte, kann sich Anregungen bei den Mitretter:innen (siehe Liste am Ende) holen.
Bei uns gibt es ein türkisches Lahmacun, hier fälschlicherweise gerne als türkische Pizza bezeichnet.
Lahmacun [lahmaˈdʒun] (gebildet aus arabisch لحم بعجين, DMG laḥm bi-ʿaǧīn ‚Fleisch mit Teig‘), ist ein Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen dünn mit einer würzigen Mischung aus Hackfleisch, Zwiebeln und Tomaten bestrichen wird.
Das Gericht ist in der Türkei ein traditioneller Imbiss, der meist heiß direkt aus dem Backofen gegessen wird. Ähnliche Gerichte sind auch im arabischen Raum bekannt. [weiterlesen auf Wikipedia]
Das Rezept habe ich von der Seite Koch Dich türkisch von Orkide und Orhan Tançgil.
Den Teig könnt Ihr schon am Vortag vorbereiten und dann über Nacht gehen lassen.
Zutaten für 2 Lahmacun:
Für den Teig:
- 225 g Mehl
- 75 ml lauwarmes Wasser
- 1/4 Würfel Hefe = ca. 11 g
- 1 Prise Zucker
- 1/2 TL Salz
- 1 EL Naturjoghurt (3,5% Fettanteil)
- 1 EL Speiseöl (Sonnenblumen- oder Rapsöl)
Zubereitung:
Für den Teig zuerst in einer Schüssel Hefe und Zucker im lauwarmen Wasser auflösen, ca. 5 Minuten stehen lassen, bis es schäumt.
Dann auch die restlichen Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben. Mit der Hand zu einem sehr weichen und glatten Teig verkneten, der nur noch ganz leicht klebt. Je nach Bedarf etwas Wasser oder Mehl zugeben, um die richtige Konsistenz zu bekommen.
Im Türkischen spricht man von der Konsistenz gleich eines „Ohrläppchens“ (kulak memesi kıvamı).
Mit einer Frischhaltefolie bedeckt an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde (am besten über Nacht) zugedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Für die Füllung:
- 150 g Hackfleisch (ich: Lamm, frisch gewolft)
- 1 Möhre, fein gerieben oder in der Küchenmaschine zerkleinert
- 1 große Zwiebel, fein gewürfelt
- 2 grüne Spitzpaprika, geschält, entkernt und fein gewürfelt (ich: eine große rote)
- 1,5 EL Tomaten-Paprikamark
- 2 Tomate, geschält (ich: 1/2 Ochsenherztomate)
- 0,5 handvoll glatte Petersilie, fein gehackt
- 1 TL getr. Thymian-Oregano-Mischung
- 1 Knoblauchzehe, gepresst oder fein gehackt
- 0,5 TL Pul biber (Chiliflocken)
- 1 TL Sumach
- 1 – 1,5 TL Salz
- optional: in feine Streifen geschnittener Eisbergsalat, Gurkenscheiben, Tomatenstücke, Petersilie zum Belegen
Zubereitung:
Für die Füllung Karotte, Zwiebel, Spitzpaprika, Tomaten und Petersilie in der Küchenmaschine fein zerkleinern oder mit einem Kochmesser fein durchhacken und mit dem Hackfleisch sowie den anderen Zutaten vermengen.
Fertigstellung:
Wenn Ihr einen Pizzastein habt, diesen auf die unterste Schiene des Backofens legen und mindestens 30 Minuten auf höchster Ofentemperatur vorheizen.
Teig auf einer glatten Arbeitsfläche ohne Mehl nochmals etwas kneten, in 2 gleichgroße Portionen aufteilen, Kugeln daraus formen und wieder mit einem Küchentuch abdecken.
Je eine dieser Teigkugeln gleichmäßig auf einem passenden Stück Backpapier so dünn wie möglich ausrollen. Ich habe sie nicht rund, sondern länglich geformt, damit sie nebeneinander auf den Backstein passen. Eine gute Portion der rohen Hackfleisch-Füllung mittig darauf platzieren und dünn bis zum Rand verteilen.
Fladen direkt mit dem Backpapier auf den Backstein heben.
Bei 250 °C Ober-/Unterhitze ca. 5 – 6 Minuten backen, bis der Boden ganz leicht Farbe bekommt und beginnt Blasen zu werfen.
Im türkischen Imbiss wird das Lahmacun dann aufgerollt und mit Papier umwickelt über die Theke zum direkten Verzehr gereicht.
Ich haben sie auf Tellern serviert, mit einem Steakmesser in handliche Stücke geschnitten und dann aus der Hand gegessen.
Ein Hochgenuss vom Imbiss zu Hause!
Lest hier, was uns die anderen Retter:innen Leckeres an Streetfood/Imbissgerichten zubereitet haben:
- Cakes, Cookies and more – Momos
- Turbohausfrau – Streetfood
- Brotwein – Gelbes Thai Curry Rezept
- Anna Antonia-Herzensangelegenheiten – Waffeln für die Rettungstruppe
- Pane-Bistecca – Kwek Kwek one of Manila’s Streetfood
- CorumBlog 2.0 – Döner in Dürüm
- Cahama – Sommerrollen
- Kaffeebohne – Cornish Pastys
- Labsalliebe – Sibzamini Tokhm-e Morgh – Wrap mit Kartoffel und Ei
Pingback: Gelbes Thai Curry Rezept - Brotwein
Pingback: Sibzamini Tokhm-e Morgh - Wrap mit Kartoffel und Ei سیب زمینی و تخم مرغ - Labsalliebe
Pingback: Kwek Kwek, one of Manila’s Street foods – #wirrettenwaszurettenist rettet Imbiss/Streetfood etc. – Pane Bistecca
Oh lecker, das haette ich jetzt gerne!
LG Wilma
Ja, Deinen Wunsch kann ich nachvollziehen.
Der Geschmack war mega.
Pingback: Sommerrollen – cahama
Liebe Britta,
das klingt richtig lecker und wollte ich auch schon mal selber machen. Jetzt weiß ich ja wie es geht. Danke Dafür.
Herzliche Grüße
Susan
Es lohnt sich!
Liebe Britta,
Dein Lahmacun sieht super lecker aus. Ich werde das Rezept auf jeden Fall ausprobieren.
Schön, dass du bei der Rettung mit dabei warst.
Liebe Grüsse
Tamara
Die Rettung ist mir immer noch eine Herzensangelegenheit, auch wenn ich mich aus der Administration zurückgezogen habe.
Es ist momentan einfach zu viel.
Hallo Britta,
ich esse sehr gerne Lahmacun und habe sie noch nie selber gemacht. Aber so kompliziert sieht das gar nicht aus.
Vielen Dank für das Rezept!
Liebe Grüße
Katja
Das ist wirklich ganz einfach!
Pingback: Cornish Pastys – Kaffeebohne
Ich glaube, das gibt es bei uns auch bald… 😉
Liebe Grüße, Sus
Freut mich.
Ahh Lahmacun, das ist auch so eine Lieblingsspeise- in der Türkei hab ich sie mal im Restaurant gegessen mit Bergen von frischen Salaten und Gemüsen obendrauf, sowas von lecker. Deine Variante mit dem gewürzten Hack werde ich bestimmt auch demnächst testen
Wir fanden den Geschmack vom Hack einfach super!
Die Teigfladen sehen köstlich ist! Die könnte ich mir gerade gut als Mittag vorstellen. 🙂
Viele Grüße Sylvia
Vielen Dank
Oh, schaut das lecker aus!
Da tropft der Zahn!
Das Rezept müssen wir unbedingt mal ausprobieren.
Danke dafür.
LG Harald
Mach das. Danke schön.
Lahmacun liebe ich! Erstaunlicherweise habe ich in meinem Leben immer nur gute Lahmacuns gegessen, egal ob in der Türkei oder in Wien. Nur selber gemacht habe ich sie noch nie. Daher danke für das Rezept, vielleicht kann ich mich ja mal dazu aufraffen.
Ich hatte vorher noch nie Lahmacun gegessen.
Martin hatte das Thema vorgeschlagen.
Pingback: Die kulinarische Weltreise: Naan – Fladenbrot aus Afghanistan | Brittas Kochbuch