Die kulinarische Weltreise: Namibischer Bananenkuchen

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft

Im August geht es mit Volker im Rahmen der kulinarischen Weltreise nach Namibia.

Tja, was soll ich sagen. Im August haben wir Silberhochzeit und mein großer Traum war es jahrelang, zu diesem Anlass eine besondere Reise zu unternehmen: Ich wollte unbedingt mal nach Namibia! Ich weiß gar nicht warum. Viele zieht es ja nach Südafrika, wo wir bereits im April 2019 waren – natürlich nur virtuell, aber ich hätte immer Namibia den Vorzug gegeben. Vielleicht, weil ich u. a. die Tatsache so faszinierend finde, dass die Wüste Namib direkt am Pazifik endet – von der Sandwüste gelangt man ungebremst sofort in die Wasserwüste.

Auch die Tatsache, dass Namibia mal unter dem Namen Deutsch-Südwestafrika zum Deutschen Kaisereich gehörte, finde ich spannend, auch wenn sich meine Vorfahren dort genauso wenig mit Ruhm bekleckert haben wie ander Kolinialisten in etlichen anderen Ecken der Welt.

Nun ist der Zug aus gesundheitlichen Gründen wohl endgültig abgefahren und es bleiben mir virtuelle Reisen per Dokumentationen im TV oder leckerem Essen.

Der deutsche Einfluss macht sich tatsächlich bis heute auch in der Küche Namibias bemerkbar. So werden in allen größeren Städten Gerichte wie Braten mit Sauce und Rotkohl oder auch verschiedene Wurstspezialitäten angeboten.

Die traditionelle Küche Namibias basiert vor allem auf den natürlichen Gegebenheiten eines Wüstenlandes. So wurden von den einheimischen Ethnien wie Ovambo, San, Nama, Damara und Herero vor allem Früchte wie zum Beispiel die ǃNara, Blätter, Getreide und Wurzeln sowie Fleisch von Wildtieren genutzt. Zudem hat die Domestizierung von Rindern vor mehr als 2000 Jahren durch die San zur Nutzung von Rindfleisch und Milchprodukten geführt.

Als Grundnahrungsmittel dient den meisten traditionellen Ethnien heute das Maismehl, das in Form von Pap („Polenta“) gereicht wird. In den nordöstlichen Regionen Kavango-Ost und -West und Sambesi wird der Brei traditionell aus Mahangu hergestellt.

Viele Gerichte der südafrikanischen Küche sind auch in Namibia bekannt, so u. a. das oben schon erwähnte Pap, eine Art Maisbrei oder Polenta, aber auch Biltong (getrocknetes Rind oder Wildfleisch), Melktert oder Malva-Pudding. Die Küche Namibias ist sehr fleischlastig und so wird, wie im Nachbarland Südafrika auch, leidenschaftlich gegrillt (Braai).

Auf der Suche nach typischen Rezepten aus Namibia stieß ich unter anderem auf das Namibia Kochbuch [Werbung ohne Gegenleistung], das ich mir für knapp 3 € als iBook geladen habe.

Daraus ist auch das heutige Kuchenrezept, das ich für uns zwei halbiert und in meiner Springform von 18 cm Durchmesser gebacken habe. Das Original ist für eine 28er Form.

Zutaten für den Mürbteig:

  • 25 g Zucker
  • 50 g Butter
  • 1 Prise Salz
  • 1 Spritzer Vanillearoma
  • 75 g Mehl

Zutaten für die Füllung:

  • 1 reife Banane
  • 125 g Zucker
  • 5 ml Rum
  • 3 Eier
  • 50 g Mehl
  • 50 g gemahlene Haselnüsse
  • 50 g Mehl
  • 1 EL Rosinen oder Korinthen
  • 15 g Backkakao (hatte ich irrtümlich nicht mehr und habe ihn durch dieselbe Menge Schokoraspel ersetzt)
  • 1/2 Päckchen (= 10 g) Backpulver)
  • außerdem: 1 Springform 18 cm, Backpapier, Butter zum Fetten des Randes
  • optional: weiße oder dunkle Kuvertüre für einen Guss; ich hatte außerdem noch ein paar Zuckerblumen von diesem Kuchen, die ich nun aufbrauchen konnte

Zubereitung:

Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Für den Mürbteig alle Zutaten mit kalten Händen verkneten, bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.

Für die Füllung die Banane in Scheiben schneiden bzw. einfach mit den Fingern klein drücken. Mit dem Zucker und der ersten Portion Mehl in der Rührschüssel der Küchenmaschine schaumig schlagen, Rum und Vanillearoma zugeben und unter Rühren nach und nach die Eier dazu geben.

Die zweite Portion Mehl mit Haselnüssen, Kakao und Backpulver grob mischen, mit den Rosinen zur Bananenmasse geben und kurz unterrühren.

Backpapier auf den Boden der Springform legen und den Rand mit Butter einfetten. (Ich hatte das Backpapier an den Rändern hochgezogen, hatte damit Falten, in die die Füllung lief und dadurch der Rand des Kuchens nicht so schön glatt wurde, wie man es sich gewünscht hätte. Aber hinterher ist man ja immer schlauer, deshalb schreibe ich es hier gleich dazu.)

Den Mürbteig auf den Boden der Springform drücken und mit einer Gabel mehrfach einstechen.

Die Banenmasse daraufgeben und ca. 45 Minuten backen. Im Originalrezept mit der doppelten Menge und der größeren Form sind 60 Minuten angegeben.

Wenn bei der Stäbchenprobe kein Teig hängen bleibt, ist der Kuchen fertig und kann aus dem Ofen genommen werden und auf einem Kuchenrost abkühlen.

Sobald der Kuchen abgekühlt ist, die Kuvertüre über dem Wasserbad schmelzen, entweder im ganzen auf dem Kuchen verteilen und Zuckerblümchen darauf setzen oder mit einem Spritzbeutel Muster aufspritzen.

Der Kuchen ist nicht ganz so süß, wie es sich liest, aber schon eine ordentliche Bombe. Ich hätte ihn eher im Herbst/Winter als im Hochsommer gebacken. Vielleicht serviert man einfach ein paar Beerenfrüchte oder ein Sorbet als geschmacklichen Gegenpol dazu.

Wer es nicht süß genug haben kann, kann den Bananenkuchen auch noch mit einer Kugel Vanilleeis genießen.

Wie immer sammle ich im Laufe des Monats hier die Rezepte der Mitreisenden:

17 Gedanken zu „Die kulinarische Weltreise: Namibischer Bananenkuchen

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  7. Regina

    Liebe Britta, ich tut mir so leid für dich, dass eine Reise nach Namibia im Moment für dich nicht möglich ist. Namibia ist ein spannendes Reiseland, es ist landschaftlich sehr unterschiedlich. Von Wüste, über Meer bis hin zum Mündungsgebiet des Sambesi im Caprivi-Streifen kannst du viel erleben. Da ist es tröstlich, dass dich dein Bananenkuchen kulinarisch mit auf die Reise nimmt. Viele Grüße, Regina

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