Archiv der Kategorie: Irrungen und Wirrungen

In Muschelsud gedünstetes Fischfilet

Der Sud der Miesmuscheln war so lecker, dass ich die Reste eingefroren habe, um später darin Fisch zu dünsten.

Das habe ich dann auch in die Tat umgesetzt, und was soll ich sagen? Es war wirklich super lecker.

Ich habe immer Seelachsfilets im TK-Schrank, die ich aufgetaut habe. Zwei „Knubbel“ Muschelsud habe ich in einer Pfanne aufgetaut und dann die Seelachsfilets darin bei kleiner Temperatur gar gedünstet.

Dazu gab es Spinat und eine Wildreismischung.

fischfilet

Kochen „aus der Lamäng“

Man muss auch improvisieren können. So wollte ich zwischen den Feiertagen einen mediterranen Frischkäse zu einer Nudelsauce verarbeiten, als ich aber die Packung öffnete, lag ein leichter Flausch auf dem Käse. Die Nudeln hatte ich natürlich schon aufgesetzt… Was tun?

Ich habe dann schnell ein paar getrocknete Tomaten mit warmem Wasser eingeweicht und etwas Blattspinat aus dem TK-Schrank geholt. Sahne hatte ich auch noch im Kühlschrank.

Zwiebel und Knoblauchzehe fein hacken, in etwas Olivenöl anschwitzen; eingeweichte, getrocknete Tomaten in Streifen schneiden, mit dem (in der Mikrowelle – es musste ja schnell gehen) aufgetauten Spinat zugeben. Mit etwas Weißwein ablöschen, dann mit Sahne aufgießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu den (Muschel-)Nudeln servieren.

muschelnudeln

Mousse au Chocolat der besonderen Art

mousse_au_chocolat
Wie hier geschrieben, hatte ich jede Menge Ganache von der Pralinenbastelei übrig. In einer Art Geistesblitz habe ich ein steif geschlagenes Eiweiß untergehoben und die Masse in den Kühlschrank gestellt.

Und siehe da: es ward Mousse au Chocolat… mit schönem Orangenaroma durch den Grand Marnier und die gehackten kandierte Orangen. Ein bisschen Crunch in Form von Corn flakes und Mandelsplittern drüber und lecker!

Küchenneuland

Vor einiger Zeit hatte der GöGa den Wunsch geäußert, mal wieder vermehrt vegetarisch zu essen und dazu gehören auch verschiedene Formen des sogenannten Fleischersatzes. Bisher habe ich auf der Schiene mit Tofu oder Seitan gekocht, beim Einkaufen am Samstag entdeckten wir dann Quorn (als Geschnetzeltes und Gehacktes). Geschnetzeltes mit Champignon-Sahne-Sauce… das klingt doch nach einem feinen Sonntagsessen.

quorn_packungquorn_schuessel

In der Schüssel sah der/die/das Quorn schon mal wie Hähnchenfleisch aus.

Für das Geschnetzelte mit Champignon-Sahne-Sauce:

  • 1 Paket (175 g) Quorn Geschnetzeltes
  • 1 kleine Zwiebel
  • 150 g Champignons
  • 100 ml Weißwein
  • 250 ml Schlagsahne
  • Salz und Pfeffer
  • 1 EL Butterschmalz
  • gehackte Petersilie

Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und das Quorn kurz anbraten. In einer Schüssel zur Seite stellen.

Zwiebel würfeln, Champignons in Scheiben schneiden und bei großer Hitze in der Pfanne braten, die Zwiebelwürfel zugeben und andünsten. Mit dem Weißwein ablöschen, einkochen lassen. Dann die Sahne zugeben und bei geringer Temperatur köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zum Schluss die Petersilie zugeben, aber  nicht mehr kochen lassen.

Dazu gab es eine Wildreismischung und Feldsalat mit Orangenvinaigrette.

Für den Salat:

  • 2 Hände voll Feldsalat (gewaschen und geputzt)
  • 1 fein gewürfelte Perlzwiebel
  • 1 TL Senf
  • wenig weißer Essig
  • Orangensaft
  • Sonnenblumenöl
  • Salz, Zucker, Orangenpfeffer
  • Walnüsse

Den Feldsalat auf zwei Salatschälchen verteilen. Die Zutaten für die Vinaigrette in einem Schraubglas mischen, kräftig durchschütteln und über den Salat träufeln.
Mit gehackten Walnüssen bestreuen.

quorn_geschnetzeltes

 

Pralinen selber machen

Eins vorweg: Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, als ich auf die Idee kam, Pralinen selber zu machen. Das ist erstens schei*anstrengend und zweitens eine echte Fisselarbeit. Nun gut… heute habe ich mich also an die Dunkle Schokolade mit kandierten Orangen aus diesem Büchlein gewagt.

Dabei habe ich festgestellt, dass die Mengenangaben in dem Buch echt was für die Tonne sind. Viel zu viel… ich schreibe trotzdem das Rezept eins zu eins ab und stelle meine Mengen in Klammern.

Für 30 Pralinen:

  1. Für den Mantel:
    – 400 g (200 g) dunkle Schokolade mit 70 % Kakaoanteil (vorzugsweise Kuvertüre)
  2. Für die Ganache mit kandierten Orangen:
    – 250 g (200 g) dunkle Schokolade mit mindestens 52 % Kakaoanteil
    – 25 cl (20 cl) süße Sahne
    – 25 g kandierte Orangen (gehackt)

Zunächst wird die fein gehackte Kuvertüre im Wasserbad geschmolzen. (Äh, hatte ich erwähnt, dass weit und breit keine 70 %ige Kuvertüre zu bekommen war? Ich weiß nicht, in welchen Sphären der/die Autor/in des Rezeptbüchleins lebt!)

400 g erschien mir übrigens für 30 kleine Pralinchen doch verdammt viel, also ein Paket à 200 g genommen und siehe da! Es reichte!

Die Silikonförmchen werden dann mit der geschmolzenen Schokolade zur 2/3 gefüllt und dann über der Kuvertüreschüssel unter drehen so weit ausgegossen, dass ein Schokimantel zum späteren Befüllen entsteht. Diese Hüllen bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank abkühlen und fest werden lassen.

pralinenform

Die Schokolade für die Ganache ebenfalls fein hacken. 2/3 der gehackten Orangen zur Sahne geben, diese bis kurz vor dem Siedepunkt erhitzen und über die Schokolade geben. Natürlich konnte ich mir einen Schuss Grand Marnier nicht verkneifen.
Mit einem Teigspatel oder Holzlöffel gut verrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Diese dann mittels eines kleinen Löffels („klein“ im Sinne von Espressolöffel!) in die Förmchen füllen.

Danach mit der restlichen Kuvertüre bedecken und bevor der „Deckel“ hart wird, mit den restlichen kandierten Orangen garnieren.

Die Ganache: statt 250 g Schoki und 250 ml Sahne hatte ich schon jeweils nur 200 g bzw. ml genommen und trotzdem hätte ich gut und gerne weitere dreißig Förmchen befüllen können.
Wegwerfen? Das wäre ja doch zu schade gewesen, weil die Mischung aus dunkler Schokolade, kandierten Orangen und Orangenlikör doch ziemlich lecker war! 😉

Ich habe dann schnell ein Eiweiß mit einer Prise Salz steif geschlagen, vorsichtig unter die Ganachemasse gehoben und diese dann in den Kühlschrank gestellt, in der Hoffnung, es möge eine Mousse au chocolat entstehen. Wegkippen konnte ich das Zeug ja immer noch. 😉

Die Pralinchen haben jetzt eine Nacht im Kühlschrank verbracht, und ich hoffe mal, dass ich sie gleich auch aus den Silikonförmchen gepult bekommen.

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Die kleine Pralinenmanufaktur

pralinenmanufaktur

 

Weil mein Backofen schon seit über einem Jahr kaputt ist und dieses auch bleiben wird, bis ein komplett neuer Herd Einzug in die neue Küche in Soest hält, kann ich dieses Jahr leider wieder mal keine Plätzchen backen.

Da stach mir im Buchladen meine Vertrauens dieses kleine Gesamtpaket (Rezeptbuch plus Silikonförmchen) ins Auge. Warum nicht alternativ Pralinen selber herstellen?

Das Attribut „klein“ im Buchtitel klingt ja so niedlich, so einfach, so „das mache ich im Handumdrehen“.

Schnell hatte ich mir drei Sorten (à 30 Pralinen) ausgesucht, u. a. dunkle Schoki mit kandierten Orangen. Doch da fingen die Schwierigkeiten schon an. Stand im Rezept noch die flockige Anmerkung, kandierte Orangen bekäme man in jeder gut sortierten Süßwarenabteilung, bin ich seit zwei Wochen hinter dem Zeugs her wie der Teufel hinter der armen Seele. Man bekommt einfach keine kandierten Orangen. Kandierter Ingwer, ja, der wird einem quasi hinterher geworfen. 🙁

Also Planänderung und eine Alternative gesucht und gefunden.

Und dann lese ich, dass man Kuvertüre mit 70 % Schokoladenanteil braucht. Bisher habe ich aber nur welche mit 52 % gesehen – sollte es also daran scheitern?

Wie praxisbezogen ist dieses Rezeptbüchlein überhaupt? Tja, ich werde berichten.

Knödeleien – reloaded

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An dieser Stelle hatte ich ja das Knödelrezept schon gepostet und von meiner Idee gesprochen, die Knödel einzufrieren und dann gefroren in siedendes Wasser zu schmeißen.

Letzte Woche habe ich dann mit zwei TK-Knödeln den Selbstversuch gewagt:
Salzwasser aufgesetzt, zum Kochen gebracht, die Knödel rein geworfen, Wasser kocht natürlich nicht mehr, noch mal bis kurz vor den Siedepunkt gebracht und die Knödel dann ziehen gelassen.

Nach 20 Minuten war ein Knödel von innen noch etwas kalt, weswegen ich ihn in der Mikrowelle noch mal kurz nachgegart habe. Insgesamt ist das Ergebnis aber super geworden und wenn ich beim nächsten Mal 30 Minuten Siedezeit ansetze, sollten die Knödel genau richtig werden.

Ich habe die zwei Gesellen dann noch in einer Butter-Paniermehl-Petersilienmischung gewendet.

Knödeleien

knoedel

 

Meine Heimat Westfalen ist nicht gerade das, was man eine Knödelhochburg nennen würde. Wenn es sie früher mal gab, dann von den einschlägigen Herstellern aus Kochbeutel o. ä. Eher zum Abgewöhnen. Sehr leckere Knödel gibt’s allerdings von Bofrost, die lange im Hause Koch ihre Dienste taten, wenn es denn mal Knödel als Beilage geben sollte.

Dann sah ich Anfang des Jahres wie ein gewisser Johann Lafer in der Sendung Die Küchenschlacht sein Kartoffelknödelrezept vorstellte. Das sah gar nicht so kompliziert aus, dachte ich mir und beschloss, es am folgenden Wochenende mal zu versuchen.

Zu diesem Zwecke mussten eine Kartoffelpresse und mehlig kochenden Kartoffeln ins Haus. Ersteres war kein Problem, mit den Kartoffeln sah es schon anders aus. Was soll ich bitte für 2 Personen mit einem 1,5-Kilo-Sack anfangen, wo wir sowieso relativ wenig Kartoffeln essen und wenn, dann eigentlich nur die (vorwiegend) festkochenden?

Naja, ich habe sie trotzdem gekauft und das folgende Rezept halbiert:

Für 4 Portionen:
900 g mehlig kochende Kartoffeln
3 Eigelb (Kl. M)
75 g Speisestärke
50 g flüssige Butter
Salz, Muskatnuss
Mehl zum Bearbeiten

Zubereitung:
Kartoffeln gründlich waschen und in reichlich Wasser weich kochen.

Kartoffeln heiß pellen und in eine Auflaufform geben. Im Backofen bei 150 Grad (Umluft 130 Grad) 10 – 15 Minuten ausdämpfen lassen.

Dann die Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse in eine Schüssel drücken.

Die Masse noch einmal durch die Kartoffelpresse drücken.
Tipp: Durch das zweimalige Pressen bekommt der Kartoffelteig eine angenehme glatte Konsistenz.

Eigelb leicht verquirlen und zu den Kartoffeln geben.

Die Speisestärke auf den Kartoffeln und dem Eigelb verteilen.

Die flüssige Butter einlaufen lassen.
Tipp: Eigelb, Stärke und Butter zügig zu den Kartoffeln geben, damit sie gut von den warmen Kartoffeln aufgenommen werden.

Alles gründlich mischen und mit 1 Tl Salz und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.

Den Kartoffelteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer etwa 5 cm dicken Rolle formen und in 10-12 gleichmäßige Stücke schneiden.
Mit angefeuchteten Händen zu runde Klößen formen.

Reichlich Salzwasser in einem großen flachen Topf zum Kochen bringen. Die Klöße hineingeben und die Hitze reduzieren. Die Klöße 10-12 Minuten ziehen lassen. Wenn sie an der Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle herausnehmen.

***
Ich hatte sofort ein Erfolgserlebnis. Die Knödel blieben ganz und haben toll geschmeckt. Also habe ich das Experiment später im Jahr wiederholt.

Nun hatte ich die Idee, dass ich auch mal auf Vorrat knödeln könnte und habe gestern das Originalrezept (also mit 900 g Kartoffeln) gemacht und die abgedrehten Knödel eingefroren.

Meine Idee ist, sie – wie die Bofrost-Knödel auch – gefroren in siedendes Wasser zu werfen und zu garen bzw. zu erwärmen, denn gar sind sie im Prinzip durch die gekochten Kartoffeln ja schon.

Ich bin gespannt, ob das klappt und werde berichten!

Pesto alla Genovese – die Zweite

Leute, es ist ja echt unfassbar, wie wenig Pesto man aus Bergen von Basilikum kriegt. Heute habe ich ein weiteres Mal Pesto gemacht, mit zwei Riesenpötten Basilikum und einem ebenso riesigen Pott Petersilie. Und was soll ich sagen?

Das Glas ist dieses Mal zwar voll geworden, aber eigentlich wollte ich doch Claudia und den beiden Nachteulen ein Portiönchen mitbringen.

Jetzt wundert mich allerdings auch nicht mehr, warum richtig gutes Pesto teuer ist und billiges Pesto mit Paniermehl oder was auch immer verlängert wird.