Enchiladas Suizas mit (veganer) Hack-Champignon-Füllung

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Als es wieder um die Planung des Wochenendessens ging, äußerte der GöGa den Wunsch nach gefüllten, überbackenen Tortillas, also Enchiladas suizas *) mit vegetarischer Füllung.

*) Tortilla, Taco, Enchilada, Burrito, Quesadilla – wo liegen eigentlich die Unterschiede?

  • Die spanische Tortilla ist ein gebackenes Omelette aus Kartoffeln und Eiern – wahlweise mit weiteren Zutaten. Im Gegensatz dazu ist
  • Die mexikanischen Tortilla, um die es heute geht, ein dünner, weicher Fladen aus Mais- oder Weizenmehl plus Wasser oder einer Mischung beider Mehlsorten. Aus dieser werden die folgenden Gerichte hergestellt:
  • Der Taco (spanisch: Pfropfen, Knäuel) ist ein typisches „Auf-die-Hand-Gericht“ in Mexiko. Es ist ein klassisches Straßenfastfood, bei dem eine Mais- oder Weizentortilla mit verschiedensten Zutaten gefüllt zusammengerollt und mit der Hand gegessen wird.
  • Eine Quesadilla (Zusammensetzung von spanisch queso = Käse und tortilla = Törtchen) ist ein Taco, der zusätzlich mit Käse gefüllt und gegrillt oder gebacken wird.
  • Die Enchilada (von spanisch enchilar = mit Chilisauce versehen) wird normalerweise mit einem Chili (con carne) gefüllt, ist sie mit Käse überbacken, was typisch für Mexikos Hauptstadt ist, heißt sie Enchilada suiza (spanisch: schweizerisch).
  • Der Burrito (spanisch: Eselchen) ist eher der US-amerikanischen TexMex-Küche zuzuordnen und ist eine mit Sour Cream, (Hack-)Fleisch, Bohnen, Salatstreifen, Avocadostücken oder Guacamole und geriebenem Käse gefüllte weiche Weizentortilla. Eine Variante hiervon ist
  • Die Fajita (spanisch: Gürtelchen; Diminutiv von la faja, dem Zwerchfell, was sich auf das Fleisch bezieht, mit dem die Fajita ursprünglich gefüllt war, nämlich dem Kronfleisch vom Ochsen) bei der alle Zutaten einzeln serviert werden und der Gast sich die Tortilla selber füllt. Diese Anrichteweise hat nichts mehr mit der ursprünglichen Art zu tun, wie die Cowboys rund um den Rio Grande die Fajita zubereiteten und verzehrten.

De facto ist unser Gericht also eigentlich eine Mischung aus Taco und Enchilada Suiza.

Doch jetzt frei nach Goethes Faust: Der Worte sind genug geschrieben, lasst uns nun endlich das Rezepte seh’n.

Zutaten für 4 Enchiladas/Tacos:

  • 4 Weizentortillas (ich habe es immer noch nicht geschafft, sie selber zu machen)
  • 1 Paket (180 g) veganes Hack von LikeMeat *)
  • 1 Maiskolben oder ca. 100 g TK- oder Dosenmais
  • je 1/2 rote und gelbe Paprikaschote
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 große Fleischtomaten
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL gemahlene Chili
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 EL Pflanzenöl zum Braten (hier Sonnenblume)
  • 100 g geriebener Käse (bei uns Quattro Formaggi von Söbbeke)
  • optional: frisches Koriandergrün zum Bestreuen (alternativ glatte Petersilie)
  • zusätzlich: eine Auflaufform, in der die gerollten Tortillas möglichst dicht nebeneinander liegen)

Zubereitung:

Falls Ihr einen frischen Maiskolben gekauft habt, diesen zunächst von den Blättern befreien und oben und unten die Enden knapp abschneiden. Genügend Wasser zum Kochen bringen und den Kolben ca. 5 – 10 Minuten garen, bis die Körner weich sind. Auskühlen lassen und dann die Körner mit einem Messer rundherum runterschneiden. Ansonsten TK-Mais auftauen bzw. Dosenmais über einem Sieb abtropfen lassen.

Für die Füllung Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Paprika nach Wunsch schälen, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Würfel schneiden, ebenso die Champignons.

Die Fleischtomaten ebenfalls schälen oder häuten (am Stielansatz kreuzweise einschneiden, kurz in sprudelnd kochendes Wasser geben, herausheben, abschrecken und Haut abziehen) , dann einfach mit den Fingern das Kerngehäuse und die Flüssigkeit rausholen, das Fruchtfleisch grob durchhacken.

Das Öl in einer Pfanne auf hohe Mittelhitze bringen (bei mir 7 von 9), Zwiebel und Knoblauch glasig andünsten. Champginons und Paprika dazu geben und leicht anbraten. Zum Schluss das Veggie-Hack, den Mais und die Tomaten zugeben und so lange leicht simmern lassen, bis die Tomaten leicht zerfallen. Herzhaft mit den Gewürzen abschmecken. Den Herd ausschalten.

Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Die Auflaufform dünn mit Öl ausstreichen. Die Tortillas auf einem Teller bereitlegen.

Ein Drittel des Käse unter die Füllung rühren. Diese mit einem Esslöffel auf die untere Hälfte der Tortilla entlang einer erdachten Mittellinie geben. An den Seiten leicht einklappen und aus Richtung der Füllung einrollen. Mit der „Naht“ nach unten in die Auflaufform legen. Mit den anderen Tortillas genauso verfahren, mit dem restlichen Käse bestreuen und 30 – 40 Minuten im Backofen lassen, bis der Käse schön goldbraun verlaufen ist.

Ich habe die fertigen Tortillas einmal quer halbiert, um sie so leichter aus der Auflaufform heben zu können. Nach Wunsch mit gehacktem Koriandergrün (gab’s hier mal wieder nicht zu kaufen) oder glatter Petersilie (meine zähneknirschende Alternative) bestreuen und servieren.

Es hat mal wieder sehr gut geschmeckt, egal ob vegan/vegetarisch oder mit Fleisch gefüllt.

*) Das vegane Hack von LikeMeat nehme ich deshalb so gerne, weil es quasi ungewürzt ist und es somit natürlich viel variabler einzusetzen ist, als ähnliche Produkte.

Eine Alternative wäre hier noch reines Sojagranulat, dass ihr mit Wasser oder Brühe ansetzen, wie gewohnt würzen und scharf anbraten könnt.

Ihr könnt natürlich auch Rinderhack nehmen. Dann würde ich dieses aber als erstes nach dem Andünsten von Zwiebel und Knoblauch anbraten.

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