Frittierte Linsensuppe
Habt Ihr schon mal Linsensuppe in Bällchenform gegessen? Ich auch nicht.
Linsenbällchen kennt man ja aus der orientalischen Küche, aber hier geht es tatsächlich um die gute deutsche Linsensuppe mit Wurzelgemüse, Majoran und angebratenen Räuchertofuwürfelchen (oder Speck).
Das ist echt abgefahren und total lecker, auch wenn ich ein paar Nerven gelasseh habe!
Damit komme ich tatsächlich auf die fast letzte Minute mit einem zweiten Gericht für Brittas (Backmädchen1967) Event Herbstgenuss bei Zorra. Als erstes gab es einen Bratapfelkuchen.
Das Rezept habe ich mal wieder zufällig beim Fernsehen entdeckt, und es war echt tricky umzusetzen. Obwohl ich z. B. die Flüssigkeitsmenge im Gegensatz zum Original schon sehr angepasst habe und tatsächlich die ganze „Matschepampe“ noch mal über einem Sieb habe abtropfen lassen, lief die ganze Geschichte beim Formen der Bällchen schon sehr auseinander.
Mit einem Ohr hatte ich den Fernsekoch gehört, der vorschlug, die Bällchen vor dem Frittieren kurz einzufrieren. Und was macht Frau Koch? Pack die Bällchen in Auflaufformen, stellt sie Stunden vorher in die Tiefkühle und steht dann kurz vorm Abendessen da und kriegt die vermaledeiten Bällchen nicht mehr aus der Form, weil sie knallfest gefroren waren. Es hat doch eigentlich Gründe, warum ich z. B. Semmelknödel auf Schneidmatten vorfriere.
Der GöGa sprang dann beherzt zu Hilfe und erwärmte die Auflaufformen unter ständiger Kontrolle im Backofen so weit, bis sich die Bällchen lösen ließen.
Das Ergebnis konnte sich dann aber echt sehen und vor allem schmecken lassen. Tja, mit ein paar Nervensynapsen weniger, aber dann doch erfolgreich abgeschlossen, ist dieses Rezept eindeutig ein Zuwachs für die Kategorie Irrungen und Wirrungen.
Zutaten für 10 – 12 Bällchen:
Für die Suppe:
- 200 g Gelbe Linsen
- 1 rote Zwiebel
- 1 Möhre
- 1/2 Pastinake
- 1/2 Stange Lauch/Poree
- 1 Stange Sellerie (ein paar schöne Blätter zur Deko zurück behalten)
- 1 Prise Majoran
- (Rauch)Salz, Pfeffer
- 100 g Räuchertofu
- etwas Öl zum Anbraten
- 1 EL Gemüsebrühepulver
- etwas Wasser zum Aufgießen
- Mehl zum Andicken
Für die Panade:
- 3 Eier
- 50 g Panko
- 50 g Paniermehl
- 100 g Maisgrieß
- 80 g Mehl
- 1 l Rapsöl zum Frittieren
Zubereitung Suppe:
Linsen in reichlich Wasser ohne Salz nach Packungsanleitung kochen und kalt werden lassen.
Gemüse würfeln. Räuchertofu fein würfeln, im Schmortopf in etwas Öl knusprig braten. Zwiebeln, Gemüse mit dem Majoran zugeben, mit dem Brühepulver bestreuen und nur so viel Wasser angießen, dass das Gemüse knapp bedeckt ist. Etwa 30 Minuten weich düsten.
Kalte Linsen, mit (Rauch)Salz und Pfeffer abschmecken. Bei Bedarf mit etwas Mehl andicken.
Die Suppe über Nacht im Kühlschrank kalt werden lassen. Zu Bällchen formen und bis zum Frittieren auf einer Schneidmatte im Tiefkühler anfrieren.
Zum Frittieren eine sogenannte Panierstraße aufbauen. In drei Schüsseln jeweils Mehl, verschlagenen Eier, und eine Mischung aus Panko, Panier- und Maismehl neben den Herd stellen.
Öl im Wok erhitzen, bis an einem Holzlöffelstiel Bläschen aufsteigen. Die Linsenbällchen nacheinander in Mehl, Ei, und Paniermehlmischung wälzen und im Fett ausbacken. Auf Küchenpapier entfetten. Im Backofen warm halten, bis die Beilagen angerichtet sind. Bei uns gab’s einen simplen Salat aus zweierlei Möhren (rot und orange), etwas Knollensellerie und Apfel:
Alles grob raspeln, mit Apfelessig, Salatöl, Agavendicksaft, Salz, Pfeffer anmachen.
Außerdem zwei Dips aus Crème Fraîche und Tomatenketchup und Crème Fraîche mit Salz, Pfeffer, gemischten Kräutern und gehackten Sellerieblättern.
Hier könnt Ihr die Zusammenfassung aller Rezepte zum Herbstgenuss lesen.
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Huhu Britta,
also Sachen bzw. Gerichte gibt es, da wäre ich so nie drauf gekommen als ich deinen Rezepttitel gelesen habe. Ich stelle mir gerade vor, wie sich die Linsenbällchen in der Form krampfhaft festgehalten haben um nicht in deinen Wok zu hüpfen. Ja die Nerven können schon echt bei manchen Essensexperimenten blank liegen, aber deine Linsenbällchen sind ja erfolgreich auf deinem Teller gelandet. Ich würde sagen 1:0 für dich, die Armen mussten zum Schluss doch dran glauben. Vielen Dank für dieses interessante Rezept und deinen zweiten Beitrag zum Herbstgenuss.
Ich sach Dir. Ich wollte schon alles in die Tonne kloppen… 😉
Aber letztendlich war das Ergebnis dann doch „ne runde Sache“. 👍🏼
Liebe Grüße
Britta
Das nenne ich mal Experiment… danke, dass du die Tricks gleich mit verrätst 🙂
Danke.
Ich will ja niemanden in dieselbe Falle laufen lassen. 😉
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