Im September geht es im Rahmen der kulinarischen Weltreise, initiiert von Volker von volkermampft in ein kleines europäisches Land, von dem die meisten von uns vermutlich wenig bis keine Ahnung haben.
Mir geht es ganz ähnlich: Ich weiß, dass Andorra irgendwo zwischen Spanien und Frankreich liegt, aber schon bei der Hauptstadt komme ich ins Trudeln. Wenn man dann überlegt, welche Sprache dort gesprochen wird und wie es ums Kulinarische steht, bemühe ich doch das Internet und hier die allwissende Wikipedia.
Dort erfährt man, dass das Principat d’Andorra (katalanisch für Fürstentum Andorra) ein in den östlichen Pyrenäen gelegener demokratischer Staat in Form einer parlamentarischen Monarchie ist. Hauptstadt ist Andorra la Vella und die Amtsprache Katalanisch.
Die Küche Andorras hat ihre Wurzeln im Katalanischen mit Einflüssen aus der französischen und spanischen Küche. Hauptsächlich finden sich Produkte aus der Landwirtschaft der drei Täler, wie Speck, (Süßwasser-)Fisch, Kaninchen, Lamm- und Ziegenfleisch, sowie Gemüse, Getreide und Früchte.
Mein heutiges Gericht gehört neben gegrilltem Lamm (xai rostit) zu den typischen und beliebtesten Speisen.
Sehr beliebt sind auch gergrillte und gekräuterte Weinbergschnecken (Caragols a la llauna), Ente mit Winterbirne (ànec am pera d’hivern), Eberschweinragout (civet de porc fer), Ziegenlamm aus dem Ofen mit getrockneten Früchten (cabrit al forn am picada de fruits secs) oder Bachforelle andorranisch (truita de riu a l’andorrana), die ich als zweites Gericht gemacht habe.
Wollt Ihr mehr über Andorra erfahren? Dann empfehle ich Euch die Website Visit Andorra.
Die Kaninchenkeulen in Tomatensauce müssen etwa eine Stunde schmoren, die Zeit plus der Vorbereitungszeit solltet Ihr beim Kochen einkalkulieren.
Zutaten für 2 Portionen:
- 2 Kaninchenkeulen
- Weißweinessig
- Olivenöl
- 2 Knoblauchzehen
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 – 2 EL Tomatenmark
- 125 m Weißwein
- 300 g Fleischtomaten *), außerhalb der Saison 200 g Dosentomaten
- 1 kleines Lorbeerblatt
- 1 kleiner Zweig Thymian
- 1 TL getrockneter Oregano
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- eventuell etwas Zucker
*) Es sollten ca. 200 g gehäutete, entkernte Tomatenwürfel übrig bleiben.
Zubereitung:
Zwiebeln und Knoblauch schälen, Zwiebeln grob und Knoblauch fein hacken.
Kaninchen etwas trocken tupfen und mit etwas Weißweinessig einreiben. Olivenöl in einer großen Pfanne mit Deckel bzw. einer Cocotte bei mittlerer Hitze erhitzen. Kaninchenkeulen hineinlegen und von beiden Seiten anbraten, bis sie gut gebräunt sind. Dann die Keulen herausnehmen und beiseite stellen.
Zwiebeln und Knoblauch zugeben und 5 Minuten bei mittlerer Hitze dünsten. Tomatenmark zugeben und anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen.
Dann die Tomaten mit Lorbeer, Thymian und Oregano zugeben, Hitze erhöhen und die Sauce auf etwa die Hälfte ihres Volumens einkochen lassen. Sauce mit Salz, Pfeffer und ggf. etwas Zucker würzen.
Die Temperatur auf kleine Stufe schalten, die Kaninchenkeulen in die Sauce legen und zugedeckt etwa eine Stunde lang schmurgeln lassen, dabei die Keulen einmal wenden.
Keulen mit der Sauce und einer Beilage nach Wahl, z.B. Rosmarin-Kartoffeln oder Weißbrot, servieren.
Wir haben aus einer unserer monströsen selbst angebauten Kartoffel Pommes in der Heißluftfritteuse gemacht und dabei einen Trick von der lieben Zorra angewendet.
Sie schreibt nämlich in ihrem Rezept für Pommes aus dem Airfryer, dass sie die Kartoffelstäbchen in einer Mischung aus Öl und Hartweizengrieß zu gleichen Teilen gewendet hat. Dadurch werden die Pommes frites schön knusprig!
Wie immer sammele ich hier die Rezepte meiner Mitreisenden:
- Susanne von magentratzerl mit Trinxat de Bacallà
- Regina von bistroglobal mit Crema a la Androrrana
- Britta von Backmaedchen 1967 mit Brac de Gitano-Aprikosenrolle aus Andorra
- Tina von Küchenmomente mit Coca de piñones aus Andorra
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Andorranischer Pilzreis – Arròs amb bolets
- Friederike von Fliederbaum mit Trinxat veggie mit Kohl-Chips
- Michael von SalzigSüssLecker mit Trinxat, ein traditionelles Kohlgericht aus Andorra
- Britta von Brittas Kochbuch mit Conill amb Tomàquet – Kaninchen in Tomatensauce
- Britta von Brittas Kochbuch mit Truita de riu a l’andorrana – Bachforelle andorranische Art
Pingback: Crema a la Andorrana - Bistro Global
Liebe Britta, deine Hasenkeulen sehen köstlich aus. Mit dem Airfryer habe ich gar keine Erfahrung. Meine Küche ist winzig, sie ist 6 qm groß. Da gibt es keinen Platz mehr. Also wird es keinen Aifryer geben und keine leckeren Pommes. Nicht mal ne schicke Kaffeemaschine, die mein Mann sich wünscht :-(. Ich hoffe, du hast ne gute Zeit. Halte die Ohren steif, Regina
Seit dem Umzug ins eigene Haus vor fast 10 Jahren habe ich endlich eine große Küche (das ehemalige Elternschlafzimmer unten) und einen Vorratsraum (die ehemalige Küche unten) und trotzdem quillt inzwischen alles aus den Nähten. *lach*
Pingback: Brac de Gitano-Aprikosenrolle aus Andorra - Backmaedchen 1967
Pingback: Die kulinarische Weltreise – Truita de riu a l’andorrana (Forelle aus Andorra) | Brittas Kochbuch
Kaninchen ist hier immer gerne gesehen – deines sieht absolut verführerisch aus!
Bei uns ist Kaninchen leider nur schwer zu bekommen.
Pingback: Andorranischer Pilzreis – Arròs amb bolets – Chili und Ciabatta
Oh la la, das sieht aber gut aus bei dir! Kaninchen ist so lecker, wenn es gut zubereitet ist. Bei dir würde ich mich direkt an den Tisch setzen und probieren wollen. Da hast du dir ein tolles Rezept ausgesucht.
Liebe Grüße, Tina
Vielen Dank.
Oh, Kaninchen esse ich sehr gerne, deine Variante mit Tomatensauce klingt sehr lecker liebe Britta. Den Trick mit den selbstgemachten Pommes muss ich auch mal ausprobieren.
Liebe Grüße über die Hecke
Britta
Die Tomatensauce war sehr lecker, die haben wir am nächsten Tag ganz einfach noch zu Pasta gegessen.
Oh, das ist was für mich. Ich mag Kaninchen und in Tomatensauce geschmort erst recht. Mal sehen, ob ich mal wieder welches auftreiben kann.
Ich habe ja das Glück, dass eine liebe Facebookfreundin hin und wieder auf dem Wochenmarkt für uns einkaufen geht.
Sonst wäre es hier auch schwierig.
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Liebe Britta,
das sieht sehr lecker und knusprig aus. Kaninchen habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gegessen. Das wäre jetzt mal wieder ein guter Anlass dafür.
Liebe Grüße
Michael