Ein Abend mit Johann Lafer

Statt jedes Jahr krampfhaft Weihnachtsgeschenke zu kaufen, schenken wir uns schon seit Jahren ein gemeinsames Erlebnis, sei es ein Konzert, eine Lesung oder ein feines Essen wie das Krimi-Quiz-Dinner wie hier oder hier erzählt.

Unser diesjähriges gemeinsames Weihnachtserlebnis war ein absolutes Highligt, das am 19. Dezember im Torhaus Möhnesee stattfand. Man hatte Johann Lafer für einen vorweihnachtlichen Abend gewonnen, was ich zufällig auf der Facebook-Seite einer lokalen Tageszeitung gelesen hatte. Natürlich waren schon alle Plätze reserviert, als ich anfragte. „Wir können Sie gerne auf die Warteliste setzen.“ hieß es in der Mail mit einem Torhausmitarbeiter. Ja, mach mal, dachte ich ohne viel Hoffnung. Ein paar Tage später kam dann die Nachricht, dass wir nachrücken konnten.

JA! Mach mal!

Eigentlich war ich ja bis dato kein großer Lafer-Fan, aber die Meinung konnte ich an dem Abend revidieren. Er war super angenehm, nahbar und kein bisschen überheblich oder ähnliches.

Freitagabend machten wir uns auf den kurzen Weg von Soest zum Südufer des Möhnesees. Auf den Einlass mussten wir etwas warten, aber dann wurde alles zügig abgewickelt, die zahlreichen Gäste (250 an der Zahl!) wurden an die Tische geführt, wo wir schon einmal das Menü in Augenschein nehmen konnten:

Die Karte hatte ich mir später signieren lassen.

Die einzelnen Gänge lasen sich ja schon mal mehr als köstlich!

Als kleines „Mitnehmsel“ für zu Hause lagen außerdem Gläschen mit Wintergewürzsalz an den Plätzen, die natürlich höchst professionell eingedeckt waren.

Zum Überbrücken der Wartezeit gab es etwas Brot und Kräuterbutter und es wurde vorab schon mal Getränke gereicht.

Schließlich begrüßte der Eigentümer des Torhauses die Gäste, darunter auch ein paar Ehrengäste wie unser Landrat oder der Oberbürgermeister von Esssen und hieß schließlich Johann Lafer willkommen. Es wurde launig erzählt, wie es zu der Veranstaltung überhaupt gekommen war und endlich wurde der erste Gang aufgetragen!

Variation von der Lachsforellet mit Wasabigurken

Dabei handelte es sich einmal um ein Stück lauwarm confierte Forelle sowie ein Forellentatar mit Senfkaviar und ein mit Wasabi abgeschmeckter Salat.

Ein Geschmackserlebnis in seiner Einfachheit. Im Gesamtpreis war auch die Weinbegleitung enthalten, aber da der GöGa fahren musste und ich aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol mehr trinke, baten wir um alkoholfreien Wein. Der war wirklich gut, aber den Rest des Abend hielten wir uns dann doch an Wasser. Als nächstes kam der Fischgang:

Kabeljau auf der Haut gebraten an Püree von weißen Bohnen mit Orangen-Thymian-Butter

Kabeljau mag ich sowieso sehr gerne, der Rest war wunderbar. Weiße Bohnenpüree statt Kartoffelpüree zu servieren war eine wunderbare Idee.

Die Sauce war trotz der Butter leicht und frisch. Von diesem Gang hätte ich gerne mehr gehabt und dafür gerne auf den Fleischgang – der auch super war – verzichtet.

In der Zwischenzeit ging Johann Lafer auch immer mal zwischen den Tischen rum und nahm zwischen Fisch- und Fleischgang hinter dem Büchertisch Platz, um vor Ort gekaufte, aber auch mitgebrachte Bücher oder einfach nur Menü- oder Eintrittskarten zu signieren.

Auch ein gemeinsames Foto war drin. Man hatte keine Sekunde den Eindruck, dass Johann Lafer hier aus reinem Pflichtgefühl und der Kohle wegen für Fotos posiert.
Als Martin fragte, ob er ein Foto mit mir machen könne, breitete Herr Lafer die Arme aus und sagte „Ja, komm her!“ So positiv!

Nach einer längeren Pause, in der Johann Lafer wieder mit dem Gastgeber plauderte und einige Anektoten zum Besten gab, wurde dann der Fleischgang serviert:

Zweierlei vom Hirsch, Passionsfruchtsauce, Steinpilzknöpfle und gebratener Bimi

Das Zweierlei entpuppte sich als perfekt gebratenes Filet nach „Wellington Art“, also mit Farce in einer Teighülle gebacken und einem kleinen Hirschragout.

Die Knöpfle schmeckten mir persönlich nicht genug nach (Stein-)Pilzen, aber die Sauce war toll (hier fehlte definiv das Stück Brot zum Auftunken) und der Bimi war schön knackig und buttrig im Geschmack.

Als Abschluss gab es noch ein wunderbares Dessert, von dem selbst ich, als eher nicht so Süße begeistert war:

Lafers Schokovariation, Brownieschnitte à la Dubai, Himbeersorbet

Unter der Halbkugel (hinten) aus Zartbitterschokolade verteckte sich eine luftige Mokkamousse mit zartem Nussgeschmack. Die Brownieschnitte hielt, was der Name verspricht:

Schokoladig mit Pistazien. Und das Sorbet war ein fruchtig säuerlicher Abschluss.

Es war alles in allem ein toller Abend und ein fantastisches gemeinsames Weihnachtsgeschenk.

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