Labskaus ist ein norddeutsches Gericht aus Kartoffeln, Roter Bete und Rindfleisch, das so oder ähnlich auch in Schweden, Norwegen und Dänemark sowie in der Region um Liverpool unter dem Namen Scouse bekannt ist.
Das erstmals 1706 von dem englischen Autor Ned Ward erwähnte Gericht für Seefahrer und Matrosen entstand in der Zeit der Segelschifffahrt über lange Strecken und bestand wohl ursprünglich vor allem aus Pökelfleisch. Da auf Segelschiffen für jeden Matrosen Pökelfleisch zur vorgeschriebenen Ration gehörte, die Seeleute aber durch vom Skorbut geschädigte Zähne oft keine feste Nahrung zu sich nehmen konnten, wurde die Portion kleingehackt oder püriert. Da Rote Bete und Gurken wiederum viel Vitamin C enthalten und daher Skorbut vorbeugen, galten sie – ohne, dass man diesen Zusammenhang anfangs erklären konnte – früh als geeignete Zutat. Da zudem die Qualität der Nahrungsmittel mit zunehmender Länge der Reise litt, konnte durch ihre Zugabe durchaus auch minderwertiges Material kaschiert werden. [Quelle: Wikipedia]
Da ich dieses Gericht immer schon mal probieren wollte und im Vorrat noch eine Dose Corned Beef schlummerte, machte ich mich für die Deutschlandetappe von und mit Volker mampft im Rahmen der kulinarischen Weltreise ans Werk.
Das Rezept habe ich aus dem Buch Heimat, das ich hier vorstelle, von Tim Mälzer (Seite 76), habe die Zutaten aber einzeln angerichtet. Mein GöGa mag nicht so gerne Rote Bete und so hatte er die Möglichkeit diese wegzulassen.
Zutaten für 2 Portionen – dekonstruierten – Labskaus:
- 175 g rote Bete
- 400 g mehlig kochende Kartoffeln
- Salz
- 1 kleine Zwiebel
- 25 g Butter
- 100 g Corned Beef
- 25 ml Gemüsebrühe
- 1 – 2 EL Gewürzgurkensud
- 2 Essiggurken
- 2 Rollmöpse
- 2 Eier
Zubereitung:
Rote Bete und Kartoffeln waschen und in der Schale im Dampfgarer 45 Minuten garen. Falls Ihr keinen Dampfgarer habt, könnt Ihr beides auch in köchelndem Wasser garen.
Nach der Garzeit beides kalt abschrecken, schälen.
Kartoffeln mit Gemüsebrühe und Butter pürieren.
Zwiebel fein würfeln, in etwas Öl glasig dünsten. Corned Beef in Scheiben schneiden und von beiden Seiten kurz anbraten.
Eier als Spiegeleier braten.
Im Originalrezept werden nun Kartoffeln, Corned Beef und Rote Bete miteinander vermischt.
Ich habe die Rote Bete in Scheiben geschnitten und auf einem Teller angerichtet. Das Kartoffelpüree kam daneben, daneben das Corned Beef und weiter daneben je einen Rollmops und eine fächerig geschnittene Gewürzgurke.
Auf das Kartoffelpüree wird dann noch das Spiegelei gesetzt.
Das Gericht hat uns beiden gut geschmeckt; der GöGa hat sogar die Rote Bete, die sehr mild war, gegessen, aber so wirklich nach Wiederholung schreit es nicht.
Hier geht es zu den Rezepten der Mitreisenden:
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Krautkrapfen mit Leber- und Blutwurst
- Sonja von fluffig & hart mit badische Nussecken
- Sonja von fluffig & hart mit schwäbische Linsen mit Saitenwürstle
- Cornelia von SilverTravellers mit Forelle Müllerin Art
- Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Hirtenstäbchen
- Cornelia von SilverTravellers mit Bienenstich – einfach und köstlich wie bei Oma
- Simone von zimtkringel mit Gaisburger Marsch
- Britta von Backmaedchen 1967 mit Mandelhörnchen
- Britta von Brittas Kochbuch mit Gedanken über die „typisch deutschen“ Küche
- Cornelia von SilverTravellers mit Mutzbraten im Bratschlauch
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Rhöner Hirtenpfanne
- Susanne von Travelsanne mit Schwäbischer Pfitzauf
- Wilma von Pane-Bistecca mit Serviettenknoedel – Kloss
- Britta von Brittas Kochbuch mit DDR-Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensauce
- Britta von Brittas Kochbuch mit Linsen mit Spätzle und Saitenwürschle (vegan)
- Conny von food for the soul mit Altmärkische Hochzeitssuppe – ein Heimat Rezept
- Britta von Brittas Kochbuch mit Nudeln mit Gehacktem
Labskaus, das erinnert mich gleich wieder an meine Kieler Jahre im dortigen Nahrungsmitteluntersuchungsamt. Mein erster Labskaus dort kam aus der Dose und war wenig ansprechend, ganz im Gegensatz zu deiner dekonstruierten Variante! Ich habe mich später mal ein ein Rezept von Stevan Paul gehalten, da fanden wir das Ganze ausgesprochen lecker.
Ich mag mir die Dosenvariante gar nicht bildlich vorstellen. 😀
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Eine interessante Geschichte! Ich habe dieses Gericht noch nie probiert, sieht aber sehr sättigend und bestimmt lecker.
Liebe Grüße
Edyta
Bei mir war es auch eine Premiere.
Labskaus ist aber auch so verschieden. Ich erinnere mich an meinen ersten Labskaus – der war furchtbar. Es hat 25 Jahre gedauert, bis ich auf Sylt meinen zweiten im Leben bestellte und der war einfach himmlisch. An deinem Rezept gefällt mir einfach die Optik sehr gut. Während der traditionelle Labskaus nicht wirklich sehr fotogen ist, ist deine „Deconstructed“ Version einfach gustiös und macht Appetitt. Toll!!
Vielen Dank.
Labskaus ist auch meins. Ich habe das mal mit Rote Beete-Mousse gemacht und den Hering als Matjes-Tatar. Das Ei war bei mir dann ein Wachtelei. Das war auch alles sehr lecker.
LG Michael
Oh, der feine Herr! 😉
Nee, das klingt fantastisch.
LG Britta
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Ich liebe, liebe, liebe Labskaus! Aber ich bin ja auch Kielerin, da ist mir das quasi in die Wiege gelegt. Für mich gehört es definitiv alles zusammen. Labskaus ist einfach mehr als die Summe seiner Bestandteile. Rote Bete mag ich sonst auch gar nicht so, hier gehört sie aber definitiv dazu. Ich muss dringend mal wieder Labskaus kochen! Im neuen Jahr vielleicht.
Liebe Grüße
Marie-Louise
Ich kannte es bis dato nur vom Hörensagen. So schlecht fanden wir es jetzt nicht, aber ich würde es nicht noch einmal selber machen. Vielleicht in einem guten Lokal im Norden mal essen.
Labskaus sieht ja normalerweise wirklich nicht schön aus, aber so dekonstruiert wie bei Dir, wird der ja richtig ansprechend.
Vielen Dank. Das war der Plan. *lach*
Ja. bei Labskaus kommt es total darauf an, wer ihn wie macht. Auch wenn eigentlich jeder ihn aus den fast gleichen Zutaten herstellt, habe ich ihn auch schon von „bäh“ bis hin „zum Niederknien“ gehabt. Die Version hier sieht jedenfalls fein aus!
Lieben Gruß Sylvia
Wie gesagt, es war eine Premiere bei uns.
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Labskaus habe ich noch nie probiert, das Aussehen ist tatsächlich nicht unbedingt meins.
Ich hatte es immer mal probieren wollen, weshalb ich dann die Deutschlandetappe nutzte.
Also, so getrennt angerichtet finde ich‘s jetzt nicht so übel aussehend.
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