Ich denke mal, in keiner Jahreszeit oder zu keinem Fest gibt es so viele Traditionen wie an Weihnachten und Silvester.
Für die eine Familie ist es die Gans oder die Ente, für die andere Omas Rinderbraten oder Wild.
Bei uns gibt es Weihnachten fast immer an einem Tag Entenbrust oder Gänsekeule und am anderen irgendwas mit Wild – sonst im Jahr gibt es diese Fleischsorten so gut wie nie.
Es gibt also schon folgende Weihnachtsgerichte, die sich immer mal wiederholen:
- Hirschgulasch (Weihnachten 2017)
- Wildschweinfilet (Weihnachten 2016)
- Hirschfilet sous vide (Weihnahten 2019)
- Entenbrust à l’orange (Weihnachten 2013)
- Rehmedaillons – etwas scrollen (Weihnachten 2013)
- Vegane Ente à l’orange – etwas scrollen (Weihnachten 2021)
Unser Essen vom ersten Weihnachtstag passt also perfekt zur Kulinarischen Weltreise von und mit Volker mampft, die im Dezember in heimischen Gefilden, also Deutschland bleibt.
(c) Bea Badet – mit freundlicher Genehmigung
Da mir entfallen war, dass ich schon einmal Hirschfilet sousvide gegart hatte, stieß ich auf der Suche nach passender Garzeit und -temperatur auf dieses Rezept auf Langsam kocht besser.
Gegart habe ich den Hirschen dann zwar im Dampfgarer und die Sauce habe ich auch etwas anders gemacht als Gabi, aber die Sache mit Chili und Schokolade war der Geschmackskick.
Als Beilage gab es Rotkohl (dieses Mal habe ich noch eine halbe Zimtstange mit ins Gewürzei gegeben) und Spätzle. Als Getränk hatten wir einen Crianza von der Finca Enguera.
Zutaten für 2 Portionen:
Für das Fleisch:
- 400 – 500 g Hirschrückenfilet
- Rotwein, ca. – so viel, dass das Fleisch knapp bedeckt ist
- je 2 angedrückte Wacholderbeeren und Pimentkörner
- 1 Lorbeerblatt
- 1 wiederverwendbarer Vakuumierbeutel, z. B. von Zwilling
- Salz, Pfeffer
- 1 EL Butterschmalz
Für die Sauce:
- Parüren und eine dünne Scheibe vom Fleisch
- 1 EL Pflanzenöl
- 1 dicke Möhre
- 1 Stück Knollensellerie
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 2 EL Tomatenmark
- 200 ml Rotwein, z. B. vom Tischwein
- Wasser nach Bedarf
- Chilipulver nach Geschmack
- Salz
- 20 – 30 g sehr gute Schokolade*), mindestens 70 %
Zubereitung:
Fleisch:
Am Vortag vom Hirschrücken Sehnen und Silberhaut entfernen, das flachere Ende etwas zu schneiden.
Das Fleisch zusammen mit Rotwein und den Gewürzen in einen Vakuumierbeutel füllen und über Nacht marinieren.
Am nächsten Tag im Dampfgarer bei knapp 58 °C etwa 1,5 – 2 Stunden garen.
Kurz vorm Servieren, wenn die Sauce und die Beilagen schon fertig sind, das Fleisch aus dem Beutel nehmen, leicht trocken tupfen, rundum salzen und pfeffern und im heißen Butterschmalz rundum braten.
Sauce:
Die Sauce kann man ebenfalls schon am Vortag machen, so kann sie lange schmoren und Geschmack bilden.
Dafür Zwiebel, Möhre und Sellerie putzen, schälen und in feine Würfel scheiden.
In einer – am besten unbeschichteten – Pfanne Fett erhitzen, die Abschnitte vom Hirschfleisch kräftig darin anbraten, herausnehmen. Das Gemüse zugeben, mitbraten, danach mit dem Tomatenmark eine Weile weiterbraten. Dann mit Rotwein aufgießen und unter kräfitgem Rühren den Pfannensatz lösen. Aufkochen lassen und auf kleiner Temperatur so lange köcheln, bis das Gemüse schön weich ist. Gegebenenfalls nach und nach etwas Wasser zugeben.
Den Pfanneninhalt durch ein Sieb in eine Schüssel abgießen. Die reine Flüssigkeit in die Pfanne zurückgeben und das Gemüse pürieren. Mit dem Gemüsepüree die Sauce bis zur gewünschten Konsistenz binden.
Zum Schluss die Schokolade bei kleiner Temperatur in der Sauce schmelzen lassen, mit Salz und Chilipulver abschmecken.
Das übrig gebliebene Gemüsepüree habe ich portionsweise als Saucengrundlage eingefroren.
*) Zur Schokolade:
Statt der Weihnachtsfeier gab es von des GöGas Arbeitgeber ein virtuelles Schokoladentasting. Ein Packet mit verschiedenen Schokoladensorten kam ein paar Tage vorher an und zu jeder Sorte wurden spannende Informationen geliefert.
Es gab Schokolade aus Südamerika, Afrika und Asien zu probieren.
Für unsere Sauce habe ich mich für die Schokolade aus Indonesion entschieden.
Sie hat 75 % Kakaoanteil und ein rauchiges, torfiges und herbes Aroma. Sie passte gut zum Wildfleisch.
Hier geht es zu den Rezepten der Mitreisenden:
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Krautkrapfen mit Leber- und Blutwurst
- Sonja von fluffig & hart mit badische Nussecken
- Sonja von fluffig & hart mit schwäbische Linsen mit Saitenwürstle
- Cornelia von SilverTravellers mit Forelle Müllerin Art
- Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Hirtenstäbchen
- Cornelia von SilverTravellers mit Bienenstich – einfach und köstlich wie bei Oma
- Simone von zimtkringel mit Gaisburger Marsch
- Britta von Backmaedchen 1967 mit Mandelhörnchen
- Britta von Brittas Kochbuch mit Gedanken über die „typisch deutsche“ Küche
- Cornelia von SilverTravellers mit Mutzbraten im Bratschlauch
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Rhöner Hirtenpfanne
- Wilma von Pane-Bistecca mit Serviettenknoedel – Kloss
- Britta von Brittas Kochbuch mit DDR-Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensauce
- Britta von Brittas Kochbuch mit Linsen mit Spätzle und Saitenwürschle (vegan)
- Conny von food for the soul mit Altmärkische Hochzeitssuppe – ein Heimat Rezept
- Britta von Brittas Kochbuch mit Nudeln mit Gehacktem
- Britta von Brittas Kochbuch mit Dekonstruierter Labskaus
- Tina von Küchenmomente mit Kaffee-Spekulatius-Muffins
- Bine von Einfach Bine | Foodblog mit Schupfnudeln mit Spitzkohl und Mettenden
- Michael von SalzigSüssLecker mit Pfefferpotthast mit Stielmuspüree
- Simone von zimtkringel mit Badisches Schäufele
- Edyta von mein-dolcevita mit Duftende Hirschknöpfe
- Dirk von low-n-slow mit Spaghetti Bolognese, deutsches Traditionsgericht?
- Volker von volkermampft mit Party-Frikadellen – Mini Buletten fürs warme & kalte Buffet
- Marie-Louise von Küchenliebelei mit Schnellen Sonntagsbrötchen und Eiersalat
- Marion von LSLB-Magazin mit Mama’s Rindsrouladen Familienrezept
- Ute von Wiesengenuss mit Geschmorte Rinderbeinscheiben mit ganz viel Spätburgunder
- Sylvia von Brotwein mit Matjes Hausfrauenart Rezept
- Sylvia von Brotwein mit Brezensuppe – Bayerische aufgeschmolzene Breznsuppe
- Sylvia von Brotwein mit Knödelgröstl Rezept
- Sylvia von Brotwein mit Hirschbraten Rezept
- Britta von Brittas Kochbuch mit Hirschfilet sous vide
- Tanja von Tanja’s LIFE in a Box mit Kulinarisches Weinstadt
- Sanne von Travelsanne mit Schwäbischer Pfitzauf
- Carina von Coffee2Stay mit Hamburger Pannfisch
- poupou von poupous geheimes laboratorium mit Badischer Kartoffelsalat
Pingback: Mandelhörnchen - Backmaedchen 1967
Pingback: Hamburger Pannfisch | Coffee to stay
Pingback: Kaffee-Spekulatius-Muffins - Küchenmomente
Und noch so ein tolles Wildgericht! Vielen Dank, liebe Britta. Das schaut unglaublich gut aus.
Liebe Grüße
Simone
Ich danke Dir. 😍
Ich bin entsetzt! Entsetzt bin ich, dass ich weiß wie gut Chilli mit Schokolade schmeckt – und noch nie auf die Idee kam, um die Beiden herum eine Sauce zu basteln. Danke für diese augenöffnende Einsicht!
Hehe, dass das gut zusammenpasst, weiß ich schon lange. Ich muss nur selber öfter wieder daran erinnert werden.
LG Britta
Pingback: Rhöner Hirtenpfanne – Chili und Ciabatta
Pingback: Krautkrapfen mit Leber- und Blutwurst – Chili und Ciabatta
Also Chili und Schokolade in der Sauce scheint ein Geheimtipp zu sein, nun muss ich das also auch mal ausprobieren. Dein Hirschbraten sieht ja wirklich perfekt gegart aus.
Das ist eigentlich ein Geheimtipp aus Mexiko. Die Mole ist eine dunkle Sauce mit Schokolade und Chili.
Liebe Britta,
was für eine gute Idee von dem Arbeitgeber. So ein Paket wird überall gut empfangen. Toll!
Liebe Grüße
Edyta
Ja, ich fand das auch toll.
Hallo Britta,
das sieht wirklich nach dem perfekten Weihnachtsessen aus. Zimt im Rotkohl mag ich auch, aber damit bin ich leider alleine.
Gruß Volker
Vielen Dank. Es war wirklich toll.
LG Britta
Das hört sich wirklich ganz fein an! Von Chili und Schokolade in der Wildsauce habe ich schon öfter gelesen aber noch nie umgesetzt. Wenn ich das nächste mal Hirschfilet bekommen, dann werde ich das mal ausprobieren.
Lieben Gruß Sylvia
Diese Kombination passt ganz hervorragend zu Wild.
Die Sauce sieht ja absolut köstlich aus – wenn ich so auf die Fotos schaue, möchte ich am liebsten direkt mal probieren.
Vielen Dank.
Pingback: #wirrettenwaszurettenist: Alles mit/aus Schokolade (Schoko-Orangen-Kuchen) | Brittas Kochbuch
Pingback: Matjes Hausfrauenart - Matjessalat Rezept - Brotwein
Pingback: Schupfnudeln mit Spitzkohl - Einfach Bine | Meal Prep & Fine Food
Pingback: Hirschbraten Rezept - Brotwein