Dieser internationale Tag des internationalen Brotes findet dieses Jahr am 16. Oktober statt.
Einmal mehr fungiert Zorra von 1x umrühren bitte aka Kochtopf als Gastgeberin dieses Events, das bereits seit 2006 jährlich stattfindet.
Da mir seit einiger Zeit ein Brot im Kopf herum spukte, das ich mal selber backen wollte, habe ich beschlossen mitzumachen.
Eins vorweg: als absolut gelungen würde ich mein Ergebnis jetzt nicht bezeichnen, weil es etwas „krüppelig“ und „knochenhart“ geworden ist. Aber der Geschmack ist 1A, und ich werde es bestimmt noch mal versuchen.
Also, mein Beitrag ist ein Westfälischer Pumpernickel, der tatsächlich nur so genannt werden darf, wenn er auch in Westfalen gebacken worden ist. Ja, das kann ich bestätigen.
Genau genommen ist es sogar ein Original Soester Pumpernickel geworden – da in Soest gebacken, aber mit meinem Krüppelbrot tue ich der Firma Haverland mit Sicherheit unrecht.
In der Tat ist unser Pumpernickel der älteste seiner Art, der zuerst urkundlich erwähnt wurde und – wie das Bild der Originalverpackung zeigt – das im Jahr 1570.
Auf diese Tradition sind wir Soester in der Tat ein bisschen stolz.
Der Pumpernickel, egal ob in Soest oder anderen Orten Westfalens gebacken, besteht lediglich aus Roggenschrot, Wasser und Salz.
Das Stammhaus der Haverland’schen Bäckerei in der Innenstadt von Soest. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sich die Backstube bis mindestens ins 20. Jahrhundert hinter dem Haus befand und an der linken Seite des Hauses der Verkaufsladen. Wann genau der Umzug in eines der Soester Gewerbegebiete erfolgte, konnte ich leider nicht im Internet herausfinden. Fakt ist, dass mittlerweile die Produktion über die Firma Kuchenmeister in Soest läuft.
Das Rezept, das ich nachgebacken habe, habe ich auf der Seite der Innungsbäcker gefunden. Es beinhaltet allerdings noch Roggensauerteig.
Vielleicht war mein Fehler, das Rezept zu halbieren. 1 kg Schrot kam mir verdammt viel vor, aber ich hatte nicht bedacht, dass bei 24 Stunden Backzeit auch viel Wasser entzogen wird.
So habe ich’s gemacht:
- 500 g mittlerer Bio-Roggenschrot (am besten selbst frisch schroten oder schroten lassen)
- 25 g alter übrig gebliebener Pumpernickel
- 25 g fertiger Sauerteig, aus dem Beutel
- 450 ml Wasser
- 10 g Salz
Den Roggenschrot und die Brösel mit dem Sauerteig, Wasser und Salz in eine Schüssel geben, vermengen und mit dem Knethaken des Handrührgeräts oder der Küchenmaschine ca. 25 Minuten zu einem Teig kneten. Den Teig abgedeckt 60 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen.
So sah der Teig nach dem Gehenlassen aus – also wirklich mehr ist es nicht geworden. Aber er war von der Konsistenz her eigentlich ganz gut.
Inzwischen den Backofen auf 165° vorheizen. Wasser in ein Blech mit hohem Rand gießen. Den gegangenen Teig in eine bemehlte Brotbackform geben und auf das Blech mit Wasser setzen.
Ich habe kein Backblech mit hohem Rand und habe deshalb eine Auflaufform genommen. Eigentlich sah der Teig in der Form ganz gut aus.
Das Blech in den heißen Ofen (Mitte) schieben und den Pumpernickel in ca. 24 Stdunden backen. Dabei die Temperatur des Ofens nach ca. einer Stunde auf 100° herunterregeln.
Den Pumpernickel aus dem Ofen nehmen, etwas auskühlen lassen und vorsichtig aus der Form stürzen.
Ich habe alles so gemacht, aber das Ergebnis seht Ihr ja oben.
Und hier gibt es noch einmal den Vergleich von Original und Fälschung (aka mein Versuch):
Wie gesagt, der Geschmack ist super, aber der Rest – naja. Ich will es auf jeden Fall noch mal versuchen:
- mit der Originalmenge (1kg Schrot)
- mit Umluft statt Ober-/Unterhitze
- mit abgedeckter Backform
- mit einem großen Topf Wasser im Ofen statt der kleinen Auflaufform bzw. des tiefen Blechs
Pumpernickel schmeckt mit verschiedenen Belägen, z. B. feinem Fisch wie Lachs oder Forelle, mit verschiedensten Käsesorten, aber auch mit richtig Herzhaftem wie Bauernleberwurst, luftgetrocknetem Schinken oder Mettwurst, wie sie früher in vielen Haushalten rund um Soest selber gemacht wurden.
Und sogar Desserts kann man mit dem malzig-süßlichen Brot machen, wie z. B. die Westfälische Götterspeise.
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Tröst Britta, beim nächsten Mal gelingt dir das sicher!
Hauptsache es hat gut geschmeckt!
Danke für die tröstenden Worte, Sina. Lecker war es, vor allem der Nachtisch, der daraus entstanden ist.
LG, Britta
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