Vor ein paar Jahren, damals als mein Backofen noch funktionierte, habe ich mal ein Lammbiryani nach Hyderabad-Art gemacht. Dazu brauchte man, neben einem Backofen, auch griechischen Joghurt.
Heute versuche ich mal zu improvisieren und das Rezept ohne Backofen nachzukochen. Statt der Lammkeule oder -schulter habe ich 300 g Lammlachs gekauft, da der nicht ewig lange schmoren muss.
Dazu braucht man natürlich einen 150-g-Becher Joghurt nach griechischer Art, der sich so nennen muss, weil er in Deutschland und nicht in Griechenland hergestellt wurde.
Außerdem braucht man:
– 1 EL fein gehackter Ingwer
– 1/2 EL fein gehackter Knoblauch
– 2 TL Kashmir-Chili
– 1 TL Garam Masala
– 1/2 TL Kurkumapulver
– je 1 Handvoll gehackte Minz- und Korianderblätter
– Salz
Lamm würfeln und mit allen Gewürzen, Kräutern, Ingwer, Knoblauch und Joghurt vermischen. Das Fleisch sollte komplett bedeckt sein. Abgedeckt über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen.
Da wir abends die warme Mahlzeit essen, habe ich das Fleisch heute morgen zubereitet. Jetzt mariniert es bis heute Abend im Kühlschrank vor sich hin.
Der gekochte Basmatireis wird im Originalrezept auf dem Fleisch verteilt im Backofen mitgeschmort. Dabei wird er schön knusprig. Ich habe mir überlegt, dass ich den gekochten Reis einfach etwas in der Pfanne anbrate.
Für den Reis braucht man:
– 150 g Basmatireis
– 1 EL Ghee oder Butterschmalz
– 1 Lorbeerblatt
– 1/2 TL schwarze Kreuzkümmelsamen
– 1 Kardamomkapseln
– 1 Zimtstangen
– 1 rote Zwiebeln, halbiert und dann in dünne Ringe geschnitten
– 1 Döschen (0,1 g) Safranfäden *), 15 bis 20 Minuten in 1 bis 2 Eßlöffeln warmem Wasser eingeweicht
– 1 EL Ghee oder Butterschmalz
– Salz
Reis gründlich unter fließendem Wasser waschen, bis das Wasser klar bleibt. Reis in einer Schüssel knapp mit Wasser bedecken und für ca. eine Stunde stehen lassen bis der Reis weich geworden ist. Gut abgießen.
In einem mittelgroßen Topf Ghee oder Butterschmalz erhitzen, Kreuzkümmelsamen, Kardamomkapseln, Lorbeerblätter und Zimtstangen zugeben und ca. 15 Minuten schmoren, bis die Gewürze zu knistern anfangen und leicht goldbraun werden. Die Zwiebelstreifen zugeben und 3 bis 5 Minuten unter Rühren leicht anbräunen.
Safran und Wasser einrühren und 3 bis 4 Minuten leicht simmern lassen, dann den Reis zugeben. Alle Zutaten gründlich miteinander verrühren.
Ungefähr 150 ml Wasser zugeben, mit Salz würzen und gut umrühren. Zum Kochen bringen und ca. 5 Minuten kochen, bis das Wasser aufgesogen wurde. Topf von der Platte ziehen und zur Seite stellen.
Laut Originalrezept muss man nun den Backofen auf 170 °C vorheizen, eine Auflaufform mit Deckel mit Ghee bzw. Butterschmalz ausfetten und das Fleisch mitsamt der Joghurtmarinade darin verteilen. Darauf kommt gleichmäßig der Reis. Mit geschlossenem Deckel wird das Gericht dann etwa eine Stunde im Ofen gegart.
Ich versuche es mal so:
Den Reis in einer beschichteten Pfanne langsam knusprig braten. Gleichzeitig das Fleisch in einer ebenfalls beschichteten Pfanne garen bis der Kern noch leicht rosa ist.
Das hat ganz gut funktioniert, wie man hier sieht:
Da der Joghurt beim Garen in der Pfanne ziemlich geronnen ist, habe ich noch mal einen Klecks griechischen Joghurt mit Minze mit auf den Teller getan. Er „kühlte“ außerdem die scharfe Fleischmarinade. Dazu gab’s noch einen Salat aus Romana, Gurke und Kirschtomate mit einem Joghurtdressing. Insgesamt sehr lecker, aber ich würde mit einer Wiederholung warten, bis ich wieder einen funktionierenden Backofen habe.
BTW: *) Safran gilt als das teuerste Gewürz der Welt. Es besteht aus den den getrockneten Stempelfäden einer Krokusart (Crocus sativus). Um ein Kilogramm von ihnen zu gewinnen, benötigt man etwa 150.000 bis 200.000 Blüten aus einer Anbaufläche von ca. 1000 Quadratmetern; die Ernte ist reine Handarbeit, ein Pflücker schafft 60 bis 80 Gramm am Tag. Hinzu kommt, dass Safran nur einmal pro Jahr im Herbst (und das nur für etwa zwei Wochen) blüht. Deshalb zählt Safran zu den teuersten Gewürzen. Im Einzelhandel zahlt man ca. 19 Euro pro Gramm.
Mein 0,1 g Döschen kostete 3,19 Euro, das macht einen Kilopreis von 3.190 €, in Worten: dreitausendeinhundertneunzig Euro)
Ich habe noch ein zweites Gericht für das Blog-Event gekocht, nämlich ein Blumenkohl-Kartoffel-Curry mit einer kühlenden Gurken-Joghurt-Raita.