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Pastagerichte rangieren bei den Lieblingsgerichten der Deutschen wohl ganz oben. Es gibt meterlange Regale nur mit verschiedenen Nudelsorten, -formen, -marken, mit Frischei und ohne, aus Vollkorngetreide, Dinkel, Hartweizengrieß und was auch immer. Dass nicht jeder seine Pasta selber machen möchte, ist verständlich, auch wenn es nicht wirklich schwierig und zeitaufwändig ist.
Ganz schlimm wird es dann aber bei den verschiedensten Fertiggerichten. Egal ob TK-Lasagne oder Nudelauflauf, Nudeln in Tomatensauce oder Ravioli aus der Dose, Miracoli oder die verschiedensten Saucenpulvermischungen von Kn*rr und M*ggi, es ist ein Graus. Dabei ist ein einfaches Pastagericht so schnell selber gemacht.
Ich will mal anhand einer kleinen Geschichte aufzeigen, dass man selbst nach einem langen Arbeitstag noch einen Nudelauflauf selber machen kann. Nennen wir die Protagonistin der Geschichte Carla, sie hat einen stressigen Job und ist zur Zeit Single. Nach dem Büro hat sie einen Bärenhunger, also läuft der Abend folgendermaßen:
Carla ist fertig – mit der Arbeit und der Welt und will nur noch nach Hause und sich irgendetwas hinter die Kiemen schieben. Aber zu Hause noch kochen? Nee… jetzt muss es einfach etwas aus dem Supermarkt sein.
Carla fährt vom Firmenparkplatz, um den 5 Kilometer entfernten Supermarkt zu entern. Puh, mistiger Feierabendstau. Sie könnte schon fast zu Hause sein.
Nachdem sie endlich den Supermarktparkplatz erreicht, einen Stellplatz ergattert und gefühlte 5 Kilometer zum Eingang gelaufen ist, geht sie zielstrebig Richtung Gefriertruhen. Zielstrebig? Wenn sie nur nicht so hungrig wäre. Ah, Chips und Nachos. Lecker. Beides fliegt in den Einkaufswagen. Gummibärchen gleich hinterher und die Lieblingsschoki.
Um ihr schlechtes Gewissen zu erleichtern, wandern auch noch ein paar Äpfel in den Wagen. Da, endlich die Tiefkühltruhen. Carla hat so eine Lust auf Nudelgemüseauflauf. Oh, der Auflauf von der Firma Bestetiefkühlkost sieht auf der Packung ja toll aus. Carla legt die Packung in den Einkaufswagen, zur Sicherheit kommt auch noch eine Pizza mit und zwei Flaschen Rotwein.
An der Kasse geht es wieder nicht vorwärts. Die dusselige Alte ganz vorne hat ihr Gemüse nicht ausgewogen, was jetzt die Kassiererin erledigen muss. Und die nächste Kundin sucht 11,73 Euro in Kleingeld zusammen. Warum müssen DIE eigentlich immer dann einkaufen, wenn die arbeitende Bevölkerung gerade mal Zeit hat? Carla wippt ungeduldig mit dem Fuß, verdreht die Augen und guckt demonstrativ seufzend auf die Uhr. Endlich ist sie an der Reihe, wirft die gescannten Waren in den Einkaufswagen, zahlt fix mit ihrer EC-Karte (Warum machen das eigentlich nicht alle so?) und geht zu ihrem Auto. Waren einladen, Einkaufwagen zurück, zurück zum Auto und jetzt endlich ab nach Hause.
Anderthalb Stunden nach Büroschluss ist Carla dann tatsächlich zu Hause. Sie heizt den Backofen vor, schmeißt sich schnell in ihre bequemen Hausklamotten und schiebt endlich den Auflauf in den Ofen. Noch 40 Minuten Backzeit und dann sollte endlich ein köstliches Abendessen auf dem Tisch stehen.
Aber dieser Hunger! Carla reißt die Chips- und die Gummibärchentüte auf und bedient sich abwechselnd.
Endlich ist der Auflauf fertig. Bäh, wie widerlich. Das Gericht auf ihrem Teller hat so gar nichts mit dem Bild auf der Packung zu tun und schmeckt auch sehr gewöhnungsbedürftig. Das kriegt man ja nur mit einer halben Flasche Wein runter.
STOOOOOOPPPP!!!
Carla! In der Zeit, die Du zum Einkaufen gebraucht hast, hättest Du doch schon zweimal selber gekocht haben können.
Nudelauflauf für 4 Personen oder eine megahungrige Carla 😉
Zutaten:
- 150 – 200 g Nudeln mit kurzer Kochzeit (hier: Dinkel-Hörnchen von Naturata) oder gekochte Nudeln vom Vortag *)
- 2 Zucchini
- 1 dicke Möhre
- 1 kleiner Porree
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Dose stückige Tomaten
- 200 ml Schlagsahne
- Salz, Pfeffer
- getrocknete mediterrane Kräuter, z. B. Pizzagewürz oder Kräuter der Provence
- 1 EL Olivenöl
- 100 g geriebener Käse
*) Pasta kann man auch ganz schnell selber machen. Den Teig kann man morgens schnell zusammenkneten, im Kühlschrank ruhen lassen und abends die Nudeln frisch schneiden oder durch die Nudelmaschine jagen.
Zubereitung:
Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
Das Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden. Wenn man möchte kann man Möhre und Porree in etwas Olivenöl andünsten. Normalerweise wird das Gemüse aber auch im Auflauf gar.
Das Gemüse zusammen mit den Nudeln in eine Auflaufform geben. Die Dosentomaten mit der Sahne zugeben, würzen und einmal gründlich umrühren.
… und ca. 30 Minuten im Backofen garen. In der Zeit könnte Carla sich dann in ihre Wohlfühlklamotten werfen und den Tisch decken, ein Fläschchen Wein aufmachen und vielleicht ein Stückchen Käse vorab naschen.
Und dann kommt dieser herrliche Gemüseauflauf aus dem Ofen.
Auf dem Teller sieht der Auflauf natürlich nicht so schön aus wie auf der Packung der Firma Bestetiefkühlkost, aber dafür schmeckt er viel besser, weil man alles in den Auflauf geben kann, was man mag, mit Gewürzen, die man mag.
Viele Gemüsesorten halten sich fast eine Woche im Gemüsefach des Kühlschranks. Man kann sie also beim wöchentlichen Großeinkauf besorgen. Für Menschen wie Carla empfehlen sich durchaus auch TK-Gemüsesorten oder aber sie kochen am Wochenende mal mehr und frieren portionsweise ein. Es gibt inzwischen Frischhaltedosen aus Glas mit Deckel, die Temperaturen von – 40 bis teilweise + 400 °C aushalten. Ideal also, um direkt aus der Tiefkühltruhe in den Backofen zu wandern.
Eine anderen Möglichkeit sich einen Vorrat zu schaffen, um schnell an ein Abendessen zu kommen, wäre z. B. das Einkochen. Hier ist ein Rezept für Ragù alle Bolognese. Das ganze funktioniert auch ohne Slow Cooker.
Weitere fix gemachte Nudelsaucen sind:
Schnelle Pastagerichte finden sich auch in der Kategorie Pasta, Spätzle hier im Blog.
Leider ist eine der Gründerinnen der Rettungsaktion, Sina Giftigeblonde, nach der letzten Rettung ausgestiegen. Vielen Dank für den langjährigen Einsatz.
Die zweite Gründerin, Susi Turbohausfrau, hat nun organisatorischen Beistand durch Christine Blickle mit ihrem Blog Anna Antonia bekommen. Danke fürs Weitermachen, Susi und fürs Einsteigen, Christine.
Außerdem geht der Dank an alle fleißigen Helfer im Hintergrund, die alle möglichen Social Media mit den Ergebnissen unserer Rettungen versorgen.
Nicht zuletzt sorgt Christina The Apricot Lady dafür, dass wir eine userfreundliche HTML-Datei zum einfachen Einfügen der Rezepte der anderen TeilnehmerInnen bekommen:
1x umrühren bitte aka kochtopf – Pasta mit warmem Brokkoli-Pesto
Anna Antonia – Cannelloni mit Garnelen
auchwas – Lasagne klassisch
Aus meinem Kochtopf – Käse-Makkaroni – Macaroni and Cheese – Klassiker in jedem Diner
Bonjour Alsace – Grundrezept Pasta
Brotwein – Pasta all’arrabbiata – feurig scharf!
Cakes Cookies an more – Macaroni and Cheese
CorumBlog 2.0 – Asiatisches Spargel-Curry mit Nudeln
Dynamite Cakes – Überbackene Bandnudeln mit Spinat-Pesto
evchenkocht – Lamm-Lasagne
Fliederbaum – Nudelpfanne Jäger-Art
German Abendbrot – Bavette mit Spargel, Shrimps und Basilikumöl
Karambakarinas Welt – Nudel-Schinken-Gratin
Kleines Kuliversum – Fetucchini in cremiger Zitronensauce mit Dill und Spargel
Leberkassemmel und mehr – Spaghetti mit Meeresfrüchten
Madam Rote Rübe – Spaghetti mit Rucola und schwarzen Oliven
magentratzerl – Instantnudel-Gewürzpaste auf Vorrat
our food creations – Pasta-Klassiker
Pane-Bistecca – Selbstgemachte Spaghetti mit geroestetem Gemuese und Lachs (Blog zur Zeit leider offline)
Schönes + Leben – Spaghetti mit Guacamole, Kirschtomaten und Peperoni
Summsis Hobbyküche – Tortellini mit Spinat – Ricotta – Füllung
The Apricot Lady – Glasnudelsalat
Turbohausfrau – Ragù Bolognese
Pingback: Bavette mit Spargel, Shrimps und Basilikum-Öl – Germanabendbrot
Pingback: Pasta all'arrabbiata - feurig scharf! - Brotwein
Pingback: Glasnudelsalat - The Apricot Lady
Pingback: Instantnudel-Gewürzpaste auf Vorrat – magentratzerl.de
Pingback: Käse-Makkaroni - Macaroni and Cheese - Klassiker in jedem Diner
Pingback: Spaghetti mit Guacamole, Kirschtomaten und Peperoni - schönes + leben.
Pingback: Selbstgemachte Lamm-Lasagne - meine liebste Lasagne
Das ist eine gute Geschichte – und so wahr :-).
Wobei ich zum Leidwesen meiner Familie viel zu selten Nudelauflauf mache. Ich gelobe Besserung…
Danke.
Ich finde, der ist so schnell gemacht und „kocht“ sich selbst.
Pingback: Gebackene Bandnudeln mit Spinat und Käse » Dynamite Cakes
Die Carla wird sich in den Hintern beißen, wenn sie dein Rezept sieht!
Haha! Das glaube ich auch! 😉
Genau so ist es – klasse Geschichte, dabei kann das Leben bzw. das Kochen so einfach sein – siehe dein gesunder Nudelauflauf.
Liebe Grüße
Sigrid
Danke sehr.
Aufläufe sind immer gut, und wenn es dann noch ein Gemüse-Nudelauflauf mit viel Käse ist, dann bin ich gleich dabei. 🙂 Lieben Gruß Sylvia
Ja, oder? Soulfood total!
…total coole Geschichte!! Genauso ist es. Außerdem hätte sich Carla nebenbei beim Kochen noch Entspannen können… So geht mir das jedenfalls immer.
LG aus Leipzig von Anja
PS: Ich hab den Ausstieg von Susi gar nicht mitbekommen… oh je… sondern gerade erst bei Dir gelesen. Beim nächsten Mal schreib ich das korrekt in meinen Post.
Ich habe ja auch irgendwann mal Vollzeit gearbeitet, war Single und habe trotzdem abends für mich alleine gekocht.
Sina hatte ihren Ausstieg nach der letzten Rettung kundgetan.
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta,
eine super Geschichte und ein feines Rezept, dass easy zu machen ist und ruft nach nachmachen!.
Eine wunderschöne Restwoche und herzliche Grüße
Ingrid
Vielen Dank, liebe Ingrid.
Aber, aber, aber….
ich möchte lieber Carla sein.
Und nicht eine der vier Personen, die sich vielleicht die 150-200 Gramm Nudeln teilen müssen!
😉
Die Nudelmenge kann man leicht erhöhen, dass sollte Dir als versiertem Hobbykoch dchon klar sein, lieber Peter… 😉
Wir haben den Auflauf zu zweit nicht geschafft, weil er durch Sahne und Käse sehr mächtig war.
Schade, dass Carla kein Mitglied der Rettungstrupee ist… dann wüsste sie es besser. Aber leider gibt es viel zuviele Carlas auf dieser Welt. Mich juckt es in den Fingern, das Rezept nachzukochen – auch wenn die Mitesser haben leider eine Gemüse-Abneigung haben. LG Andrea
Ja, wir hätten sie schon lange eines bessern belehrt.
Das schöne ja am Selbermachen ist ja, dass Du nach Belieben weniger Gemüse und mehr Fleisch hin den Nudelauflauf packen kannst, oder das Gemüse in der Sauce verstecken etc.
tolle Geschichte, aber genau so isses…
lg
Vielen Dank!
Wie recht du doch hast! Und dein Gemüse-Nudel-Auflauf, klasse.
Danke schön.
Liebe Britta,
das klingt nach einem Rezept für mich! Einfach, schnell und gut.
Danke hierfür,
Dani
Danke für den netten Kommentar. Ja, schnell gemacht ist der Auflauf tatsächlich.
Hallo liebe Britta,
musste bei deiner Geschichte echt schmunzeln. So geht es leider bestimmt häufig! Dabei hilft nix (gerade an solchen Tagen) so gut wie Pasta, die auch noch gratiniert ist. Könnte ich auch ständig essen!
Liebe Grüße,
Eva
Danke für Deinen netten Kommentar. 😉
Absolut meine Rede: Selbermachen ist so viel schneller und einfacher (und meist günstiger) als der Fertigkram. Noch schlimmer sind ja die teuren, viel zu lange brauchenden Lieferdienste. Wenn ich immer die Foo***a-Radler hier in der Innenstadt sehe. Mein Gott, so ein Schmarrn! (Wobei es natürlich Ausnahmen gibt wie Krankheit usw.) Danke für die launige Story!
Also, nach einem langen anstrengenden Tag im Garten hatten wir jetzt schon öfter bei Burger.me bestellt. Die sind immer sehr fix da und die Burger schmecken wirklich gut.
Nomnomnom da hätte ich gerne einen Teller *.*
Schaut super aus!
LG
Christina
Vielen Dank!
Dein Auflauf sieht sehr lecker aus. Und man kann wirklich auch mal die Rester im Kühlschrank verwenden. Es bleibt ja doch oft mal was übrig. Also ab in den Nudelauflauf.
Liebe Grüße Katrin
Danke. Ja, wirklich das ideale Resteessten!
Glücklicherweise sind wir alle keine Carlas. 😉 Aber Recht hast du!