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Nachgebacken: Kartoffelbrot mit Autolyse

Bei Zorra vom Kochtopf gab es im Sommer ein Kartoffelbrot aus dem Topf mit Autolyse. Das Wort hat vordergründig eine nicht so appetitliche Bedeutung, aber was es in der Bäckerei bedeutet, könnt Ihr hier nachlesen.

Ein Kartoffelbrot hatte ich auch schon mal gebacken und so machte ich mich wortgetreu nach Zorras Rezept an die Arbeit.

Zutaten:

 

  • 1 gekochte Kartoffel, ca. 190 g
  • 200 g mittelfester aktiver Sauerteig
  • 280 g Wasser
  • 3 g Frischhefe
  • 100 g Hartweizengriess
  • 100 g Weizenmehl Type 1050
  • 300 g Weizenmehl Type 550
  • 13 g Salz
 

Zubereitung:

Kartoffel schälen und direkt durch die Bircherraffel (Da ich nicht die geringste Ahnung habe, was das ist und ob es sich in meinem Besitz befindet, habe ich die Kartoffel mit einer Gabel klein gedrückt.) in die Schüssel der Küchenmaschine reiben.

Den Sauerteig (Lievito madre) mit 100 g Wasser etwas auflösen und zusammen mit der Hefe zur Kartoffel geben.

Restliche Zutaten ausser Salz dazugeben und 4 Minuten auf kleinster Stufe zusammenrühren.

Teig 20 Minuten in der Schüssel ruhen lassen (Autolyse) dann Salz zugeben und 6 Minuten auf Stufe 1,5 auskneten.

Teig zugedeckt bei 90 Minuten ruhen lassen, dabei insgesamt 2x nach je 30 Minuten falten.

 

 

 

 

Teig länglich formen (Da ich keinen runden Topf habe, habe ich den Teig in ein rundes Gärkörbchen gegeben.) und mit Schluss nach unten in einem Gärkörbchen zugedeckt je nach Raumtemperatur 45-75 Minuten gehen lassen.

Ofen inkl. Topf und Deckel auf 250 C aufheizen.

 

Sobald der Ofen die Hitze erreicht hat, dauert ca. 20 Minuten, den Topf aus dem Ofen nehmen, Deckel entfernen. Ofenhandschuhe nicht vergessen! Den Teigling in den Topf plumpsen lassen. Topf mit dem Deckel verschliessen.

20 Minuten bei 250 C backen, dann Hitze auf 230 C reduzieren und nochmals 20 Minuten backen, schliesslich den Deckel entfernen und 5 Minuten offen fertig backen.

Das Brot aus dem Topf auf ein Gitter kippen und auskühlen lassen.

Das Ergebnis sah super toll aus…

… aber die Krume war total kompakt und pappig, wenn der Geschmack auch sehr gut war.

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Kartoffelbrot aus dem Gusseisentopf

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Brot hatte ich jetzt schon öfter gebacken, allerdings bisher immer nur die Landbrotmischung von Seitenbacker, obwohl die wirklich lecker ist. Erst letztes Wochenende hatte ich wieder eins fabriziert, mit ordentlich Sonnenblumenkernen im und auf dem Brot. Etwas vom Teig hatte ich sogar noch abgezweigt und samstags Frühstücksbrötchen frisch gebacken. Ganz lecker mit Räucherlachs.

landbrot_sonnenblumenkern

Seitenbacher Landbrot mit Sonnenblumenkernen

landbrötchen

Seitenbacher Landbrötchen mit Räucherlachs

Schon lange wollte ich aber ein Brot von A bis Z selber backen und vor allem sollte es ein Topfbrot sein, weil ich davon schon so viel gutes in den verschiedenen Blogs gehört habe.

Einen schönen Gusseisentopf habe ich schon lange; ich habe ihn in den frühen 1990ern von einer damaligen Arbeitskollegin geschenkt bekommen.

gusseisentopf

Der gusseiserne Topf für das Brot aus dem Topf wäre schon mal vorhanden.

Jetzt fehlten eigentlich nur noch die passenden Rezepte. Zu dem Zweck hatte ich schon vor meiner Nierentransplantation ein entsprechendes Backbuch entdeckt:

buch_brotausdemtopf

Danach war ich verständlicherweise erst ein Mal mit mir selber beschäftigt und vor allem noch viel zu geschwächt, um großartige Koch- und Backarbeit zu leisten.

Letzte Woche habe ich dann mal wieder im Buch geblättert und ein Rezept für Kartoffelbrot stach mir sofort ins Auge:

buch_kartoffelbrot

Wenn das nicht lecker aussieht, weiß ich auch nicht mehr. Gestern machte ich mich dann endlich ans Werk! Ich meine, was soll man schon anderes machen, wenn seit dem Vortag 14 Uhr das Internet danieder liegt, weil irgendso ein Experte meint, bei Erdwärmebohrungen eine Glasfasertrasse anbohren zu müssen?! Bei uns hängt auch der Fernseher am Internet, und ich hätte eigentlich noch ein paar Aufnahmen auf dem Festplattenrecorder gehabt, aber der muss sich auch einmal mit dem Internet verbinden, bevor er die Aufnahmen anbieten kann. Alles andere wäre ja auch zu einfach gewesen. So bekam ich vorgestern mein aktuelles Buch endlich ausgelesen und gestern früh machte ich mich frisch ans Werk, zumal ich noch ein paar etwas verschrumpelte und zum „Direktverzehr“ nicht mehr unbedingt geeignete mehligkochende Kartoffeln im Vorrat hatte.

Aber jetzt zum Rezept!

Zutaten für einen 3-l-Topf bzw. einen Brotlaib von ca. 1,2 kg:

  • 250 g mehlig kochende Kartoffeln
  • Salz
  • 5 g Trockenhefe
  • 1/4 TL Puderzucker
  • 30 ml lauwarmes Kartoffelwasser (38 °C)
  • 450 g Weizenmehl, Type 1050 (ich: 550)
  • 80 g Roggenmehl, Type 1150 (ich: Roggen-Vollkornmehl ohne Typenbezeichnung)
  • 75 g flüssiger Sauerteig
  • 120 ml Kartoffelwasser
  • 1 EL Salz

Zubereitung:

1. Kartoffeln schälen, vierteln und in Salzwasser in ca. 15 bis 20 Minuten weich kochen. Abgießen, dabei 150 ml Kartoffelwasser auffangen. Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken.

2. Hefe und Puderzucker mit 30 ml lauwarmen Kartoffelwasser verrühren.
Weizenmehl, Roggenmehl, Sauerteig, Hefemischung und restliches Kartoffelwasser in der Schüssel der Küchenmaschine mit dem Knethaken etwa 2 Minuten auf niedriger Stufe verrühren.

3. Dann weitere 5 bis 6 Minuten auf mittlerer Stufe rühren, dabei die zerdrückten Kartoffeln esslöffelweise hinzufügen und das Salz einrieseln lassen.
Der Teig sollte sich vom Schüsselrand lösen. Ist er zu fest, evtl. 1 bis 2 EL Wasser zufügen.

KA_brotteig

4. Den Teig in eine große geölte Schüssel geben und bei ca. 24 °C mit Klarsichtfolie bedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen.
(ich: den Teig in der Rührschüssel unabgedeckt in den Dampfgarer geben und bei 30 °C [das ist die niedrigste Stufe] 1 Stunde gehen lassen.)
Das Volumen sollte sich dann verdoppelt haben.

kartoffelbrot_1gang

Anschließend den Teig auf einer mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche vorsichtig zu einer Kugel rollen.

kartoffelbrot_laib

Eine Schüssel mit einem bemehlten Tuch auslegen und die Teigkugel darauf geben. Wieder mit Klarsichtfolie abdecken und nochmals bei ca. 24 °C etwa 1 Stunde gehen lassen. (ich: wie oben im Dampfgarer)

5. In der Zwischenzeit den Topf im Backofen auf der untersten Einschubleiste auf 250 °C aufheizen (das dauert ungefähr 45 Minuten).

topf_aufheizen

6. Den Topf mit gut isolierten Küchenhandschuhen aus dem Backofen nehmen und den Teig hineingleiten lassen. Kreuzweise einschneiden.

kartoffelbrot_roh

Deckel auflegen und den Topf wieder in den Backofen stellen. Temperatur auf 220 °C (ich: Umluft, da ich sonst keine Angaben finden konnte) reduzieren und das Brot 50 Minuten backen.

7. Den Topf aus dem Backofen nehmen (Küchenhandschuhe nicht vergessen!), das Brot auf ein Rost stürzen und auskühlen lassen.

kartoffelbrot_gebacken

Mmmmh! Wie das duftet!!!

kartoffelbrot_anschnitt

Der Anschnitt

kartoffelbrot_butter

Die erste Schnitte mit Butter, kretischem Kräutersalz und ein paar getrockneten Blüten – soooo lecker!