Sina, die Giftigeblonde hat sich dieses ungewöhnliche Blog-Event ausgedacht. Ein interessantes Thema, wie ich finde. Dazu kann einem wirklich eine Menge einfallen.
„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ hat Rudi Carell schon 1975 musikalisch gefragt und sich „Sonnenschein von Juni bis September“ gewünscht.
Ja, so sieht er aus, der ideale Wunschsommer… Sonne, Hitze, Freibad, zwischendurch mal ein paar Stunden sanfter Landregen statt sintflutartiger Wolkenbrüche. Für unsere Breitengrade ungefähr so illusorisch wie von weißer Weihnacht zu träumen. Tja…
Im großen und ganzen war der Sommer aber nicht so schlimm, oder?
Bei dem GöGa und mir fing er schon Anfang Mai mit einer Woche auf Mallorca statt. Schon mal Sonne vortanken. Aber was soll ich sagen? Das Wetter war zu der Zeit in Deutschland deutlich besser und brachte die erste Hitzewelle, während wir eher durchwachsenes Wetter hatten.
Aber schön war’s ja trotzdem, wie mein Urlaubsbericht zeigt.
Kaum waren wir wieder zu Hause, begann das Projekt „Hochbeet“. Gesehen hatte ich so ein Beet aus Europaletten schon vor drei Jahren bei einer Freundin im Garten.
Anfang des Jahres hatte der GöGa von einem Kollegen vier Europaletten ergattern können, die zunächst im Keller ihrer weiteren Verwendung entgegen sahen. Da der GöGa nach dem eigentlichen Urlaub noch ein paar Tage frei hatte, ging er frisch ans Werk und schraubte die Paletten zunächst mit Winkeln zusammen.
Auf den Boden und an die Seiten kommt Kaninchendraht, damit von unten keine Wühlmäuse an das Gemüse kommen. Ein paar alte Wegplatten beschweren den Kaninchendraht. Innen rund um die Seiten kommt Teichfolie.
Zum Befüllen hat der GöGa Zweige und Äste unten hinein gelegt. Darauf kamen zig Liter günstige Erde als Füllmaterial. Ganz nach oben kamen dann 3 Säcke Bio-Pflanzenerde mit Langzeitdünger.
Jetzt ging es ans Bepflanzen und in unserem Überschwang schlugen wir so richtig zu:
Wir kauften je 2 Tomaten-, Paprika-, Zucchini- und Landgurkenpflanzen, außerdem Pflücksalat, Chili und Koriander.
Außerdem brauchte ich natürlich auch ein paar weiter Kräuter wie Liebstöckel, roter Basilikum und Petersilie, die in einem separaten Kasten am Hochbeet unterkamen (links) sowie Borretsch, Dost (heimischer Oregano), Thai-Basilikum, Salbei und Thymian, die in einer alten Zinkwanne ein neues Heim gefunden haben (rechts).
Leider hat das rote Basilikum den vielen Regen dauerhaft nicht überlebt, genauso wenig wie das Thai-Basilikum.
Nach kürzester Zeit war dann das Hochbeet so mit den Zucchini- und Gurkenpflanzen überwuchert, dass wir den Pflücksalat und auch den Koriander umsiedeln mussten.
Der Koriander kam zu den anderen Kräutern in die Wanne, der Salat zog in eine zweite Zinkwanne um.
Seit dem letzten Wochenende (27./28. August) kriegen auch die Tomaten und Chilis langsam Farbe und gestern (30. August) konnte ich die erste Tomate ernten.
Die ganze Pracht und Herrlichkeit hing und hängt ja auch nicht ganz umsonst an den Pflanzen, sondern wurde natürlich auch lecker verarbeitet und zubereitet:
- Couscous-Salat „mit allem“
- Penne mit Zucchini und Rucola
- Ente à l’Orange im Sommrkleid
- Rigatoni mit Gemüsesauce
- Salat mit Steakstreifen
- Schmorgurken-Hackpfanne
- Senfgurken
Jetzt hat der GöGa noch mal zwei Wochen Urlaub, aber die sind wohl größtenteils mit Arbeit im und um Haus und Garten gefüllt, weshalb ich an dieser Stelle noch ein bisschen aus dem Garten und von seinen Fortschritten plaudern möchte:
Haus und Garten habe ich übrigens im Januar 2013 in recht desolatem Zustand geerbt. Nachdem das Haus fast von Grund auf renoviert wurde, so dass wir Ende 2014 einziehen konnte, lag der Garten bis auf ein paar Ausnahmen weiterhin brach. Dieses Jahr haben wir endlich angefangen, uns vom Eingangsbereich bis hinters Haus vorzuarbeiten. Eines der Highlights ist der Rosenbogen und die wundervollen Kletterrosen, die an ihm empor ranken.
Links sieht man den frisch erbauten Rosenbogen mit Blick in den Garten, rechts aus dem Garten zum Nachbargebäude.
Eigentlich soll der Bogen mit einem Zaun eingefasst werden und ein Tor bekommen, aber das Angebot, das wir dazu bekamen, war jenseits von gut und böse, so dass diese Aktion wohl erst mal bis zum nächsten Jahr auf Eis liegt.
Zu beiden Seiten haben wir Kletterrosen gesetzt, wobei die linke, die DaVinci-Rose ihrem Namen eindeutig mehr Ehre macht. Sie hat inzwischen fast den Bogen erreicht, während die rechte eher vor sich hin mickert. Wenn sie im nächsten Jahr keinen Wachstumsschub aufnimmt, kommt auf die rechte Seite vielleicht noch eine andere Kletterpflanze wie zum Beispiel Blauregen, den ich auch sehr mag.
Der Blick durch den Rosenbogen in den Garten gefällt mir sehr. Neben dem Bogen steht ein Rosenstämmchen, das meine Mutter zu ihrem 70sten Geburtstag von den Nachbarn geschenkt bekommen hatte. Es heißt jetzt allgemein nur noch Hildegard und erfreut uns dieses Jahr mit einem ständigen Nachschub an Knospen und Blüten, wie im Tryptichon unten zu sehen ist.
Die weiße Wand im Hintergrund gehört zur Garage und dort sollen im nächsten Jahr weitere Hochbeete mit Bohnen und Wein entstehen.
Mein Opa hatte damals vom Garagenbau übrig gebliebene Betonstahlmatten als Rankhilfen für ursprünglich zwei Clematis eingeschlagen, von denen nur noch eine fleißig blüht und die sich natürlich hervorragend auch für kletternde Gemüse-/Obstpflanzen nutzen lassen.
Links neben dem Rosenbogen vor der Hausfront hat sich auch viel getan dieses Jahr. Als Begrenzung zum Nachbarhaus steht ein hochgewachsener Kirschlorbeer, rechts daneben war Unkrautbrache, dann kommt ein weiterer kleinerer Kirschlorbeer (im Bild links noch zu sehen), daneben noch mehr Unkrautbrache und direkt links von der Haustreppe ein ausufernder Kirschlorbeer. Diesen hat der GöGa komplett ausgegraben, das Unkraut gejätet und zum Nachbarn hin bodendeckende Pflanzen, u. a. Cotoneaster (Zwergmispel), gesetzt.
Anstelle des ausgegrabenen Kirschlorbeers zieren jetzt Bodendeckerrosen und Lavendel das Beet.
Ich hoffe mal, dass sich die Rosen im Laufe der Zeit ordentlich ausbreiten, so dass kein Unkrautzupfen mehr nötig ist.
Hier seht Ihr schon, wie weit die DaVinci-Kletterrose schon gewachsen ist. Das Foto stammt vom 31. Juli.
Im Hintergrund steht eine Sonnenblumenart, eine mehrjährige Staude, die, wie der Name schon sagt, im Gegensatz zu den bekannten großen Sonnenblumen (Helianthus annuus), jedes Jahr wieder kommt. Meine Mutter hatte sie vor Jahren mal von einem Cousin mit grünem Daumen geschenkt bekommen und hat sie zum Glück, wie so viele andere Pflanzen, nicht klein gekriegt.
Im unteren Foto seht Ihr noch mal die hübsche DaVinci-Kletterrose im Gegenlicht. Sie sieht übrigens nicht nur hübsch aus, sondern duftet auch ganz wunderbar.
Und hier noch einmal ein Eindruck von der mehrjährigen Sonnenblume:
Diese wunderschöne Kletterrose fristete bereits ein mehrjähriges Leben in einem blauen Pflanzkasten mit Rankgitter hinter dem Haus und durfte dieses Jahr auch nach vorne umziehen. Sie hat jetzt ein hübsches Plätzchen direkt neben dem Fallrohr, an dem sie nun nach Herzenslust hochranken darf. Den Umzug hat sie trotz frischer Rosenerde im Pflanzloch und kräftigen Gießens nicht so gut überstanden. Sie ließ die Rosenköpfchen hängen und bekam braune Blätter. Aber nachdem ich sie kräftig zurückgeschnitten hatte, wächst sie wieder mit kräftigen grünen Blättern und heißt uns nächstes Jahr bestimmt mit ihren wunderschönen blutroten Blüten willkommen, wen wir das Haus betreten.
Die Rankhilfen aus Fallrohr und alten Kabeln kann sie sich dann mit der Hundsrose teilen, die das erste Mal seit 3 Jahren richtig kräftig ausgetrieben und sogar mehr als eine Blüte produziert hat. Mit den vier oder fünf Hagebutten, die mittlerweile am Strauch hängen, kann ich noch nicht viel anfangen, aber auch das wir hoffentlich nächstes Jahr besser.
Wie in der Rosenblüte gibt es natürlich auch sonst jede Menge Besucher im Garten. Da ich meistens mit dem Smartphone unterwegs bin, ist es allerdings oft Glücksache, wenn man nahe genug herankommt.
Neben jeder Menge Bienen und Hummeln auf den Buddlejablüten und Marienkäfern auf Blättern und Gräsern, hatte unser Garten dieses Jahr eine ganz besondere Besucherin.
Gina war ausgebüchst und tauchte irgendwann zwischen den Hortensien wieder auf. Eigentlich ist sie ja eine Hauskatze, aber sie hat uns diesen Sommer schon drei Mal ausgetrickst. Zum Glück kam sie jedes Mal mehr oder weniger freiwillig wieder ins Haus.
Die Hortensien stehen übrigens an der Giebelseite des Hauses an einem halbschattigen Plätzchen. Sie bekommen Morgen- und Abendsonne, aber vor der Hitze und Sonneneinstrahlung eines Hochsommertages sind sie durch das Haus geschützt.
Dieser wunderschöne Hortensienbusch stand auch schon zu Lebzeiten meiner Mutter an dieser Stelle. Soweit ich weiß, war er bei den Nachbarn bei der Umgestaltung des Gartens abgefallen. Komischerweise trug er immer nur eine, höchstens zwei Blüten, doch seit wir den Garten in der Obhut habe, strotzt er jedes Jahr nur so vor Blüten. Obwohl wir nichts mehr tun, als an heißen Tagen kräftig zu gießen.
Letztes Jahr haben wir noch drei weitere Hortensien gesetzt, die natürlich erst mal noch wachsen müssen, um eine ähnliche Pracht wie diese zu entfalten. Aber das wird schon!
Als letzten Zuwachs haben wir vorletztes Wochenende (letztes Augustwochenende) noch vier Kriechende Günsel als Bodendecker zwischen die Hortensien gepflanzt.
Zwischen die Cotoneaster vorm Haus werde ich im Laufe des Septembers/Oktobers noch Frühlingsblumenzwiebeln (Tulpen, Krokusse, Hyazinthen) setzen und dann sollten wir so langsam aber sicher „Grund“ an den Garten kriegen.
So, ich hoffe, ich habe Euch mit meiner endlosen Gartenstory nicht gelangweilt. Sie passt ja auch nicht so wirklich in einen Food-Blog, aber ich freue mich so, dass wir diesen Sommer so weit gekommen sind und das alles wächst, blüht und gedeiht – von den Blumen bis hin zum Gemüse.
Britta mich hast du nicht gelangweilt, du hast ja ein kleines Gartenparadies!
Vielen Dank für den Beitrag und liebe Grüsse aus Kroatien!
Sina
Vielen Dank, dass Dir der Beitrag gefallen hat.
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