Im Januar 2020 stehen die Zeichen unter dem Stichwort #vegunary auf fleisch- im allerbesten Falle tierfreie Ernährung. Der GöGa und ich essen sowieso sehr viel vegetarisch, auch vegan. Falls es Fleisch oder Fisch gibt, dann Qualitätsware.
Im Vorratsschrank entdeckte ich noch ein Paket Jackfruit natur, das Ende des Monats ans MHD schrammt.
So startete ich heute den Versuch, daraus Frikadellen oder Burgerpatties zu machen.
Das Ergebnis des Probeburgers konnte sich schon mal sehen und auch schmecken lassen. Nachdem ich noch mal etwas an der Würze gedreht habe, gab es die Jackfruitburger als Solomittagessen auf Sesammangold.
Auch 2020 geht es weiter mit der Rettung der Fertigmahlzeit. Im Januar verschlägt es uns nach Südostasien, um die in europäischen Supermärkten in allen möglichen Zuständen feilgebotenen Asiamahlzeiten zu retten.
Da gibt es wirklich alles vom qualitativ noch halbwegs annehmbaren TK-Fertiggericht angefangen über Saucen im Glas bis hin zu Fix- und Fertig-Pülverchen oder dem Tütenprodukt, das nur noch mit Wasser aufgegossen werden muss.
Dass übrigens Ende Januar das chinesische Neujahrsfest stattfindet, das uns ins Jahr der Ratte bringt, ist ein netter Zufall. Wilma von Pane e Bistecca hat hierzu das schöne Banner, das Ihr oben seht entworfen. Vielen Dank dafür!
Ich habe mich des knusprigen Schweinefleischs süß-sauer angenommen, dessen Rezept ich aus verschiedenen Netzfunden für unseren Geschmack zusammengestellt habe. Da der GöGa keine Ananas mag, habe ich für uns Mango genommen. Dazu kamen 300 g Ibérico-Nacken, ein TK-Fund.
Gibt man bei der Google-Shoppingsuche „Schweinefleisch süß sauer Fertiggericht“ ein, bekommt man einiges an Treffern, sei es für das komplette Gericht (hier allerdings mit Hähnchen) von verschiedenen Herstellern oder für die fertige Sauce im Glas.
Im Soester Fischhaus konnte ich vergangene Woche Skrei im Angebot bekommen. Solche Angebote nutze ich natürlich immer, uns einen kleinen Vorrat anzulegen. Die dünne Schwanzstücke verwendete ich gleich weiter, das dickere Mittelstück vom Filet wurde portioniert und einzufrieren.
Beim Teilen des Fischs kam mir die Haut ziemlich ledrig und zäh vor, weshalb ich in der Facebook-Gruppe Heart & Soul Food nachfragte, ob man die Haut kross braten und dann mitessen könne, wie ich es vom Zander oder Wolfsbarsch kenne.
Ja, kann man! Und von Tommy von The Masked Chef kam noch ein besonderer Tipp: Den Fisch in Salzlake aus einem Teil Salz und zehn Teilen Wasser zu „brinen“.
Und was soll ich sagen? Dieser Tipp war Gold wert!
Sieht die Fischhaut nicht wunderbar goldbraun aus?
Es gab Lescó, im Folgenden Letscho geschrieben, das typische Paprika-Tomatenragout. Ich musste etwas improvisieren, da ich weder ungarische Spitzpaprika noch jetzt – außerhalb der Saison – Tomaten bekommen habe. Das erste Problem löste ich mit spanischer Bio-Paprika aus einem zertifizierten Betrieb, das zweite mit Tomaten aus der Dose und einem Rest eingeweichter getrocknete Tomaten vom Frischkäseaufstrich.
Ich liebe Frischkäse zum Frühstück, z. B. einfach mit etwas Wasabipaste gemischt aufs Brot gestrichen und mit Gurkenscheiben belegt.
Zum letzten Wochenendfrühstück bereitete ich uns diese fruchtig-tomatige Mischung zu:
2 EL Frischkäse mit 4 – 5in warmem Wasser eingeweichtengetrockneten Tomaten, ein paar Basilikumblättern, etwas Tomatenmark und einem Schuss Olivenöl mit dem Mixstab durchpürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Reste halten sich ein bis zwei Tage in einer Frischhaltedose im Kühlschrank.
Seit der zweiten Januarwoche bin ich wieder Strohwitwe und kann mal Sachen kochen, die der GöGa nicht mag. So gab es z. B. ein Graupenrisotto mit Blue Stiltun statt Parmesan und geschmortem Radicchio dazu. Ich mag ja die Bitternoten.
Zutaten für 1 Portion:
1/2 Tasse Graupen
2 Tassen Gemüsebrühe
50 g Blue Stilton
1 kleine Zwiebel
Salz, Pfeffer
1 TL Pflanzenöl
1 kleiner Radicchio
1 EL Ahornsirup
2 El Aceto Balsamico
Salz, Pfeffer
1 TL Olivenöl zum Braten
Zubereitung:
Die Zwiebel fein hacken, in etwas Pflanzenöl anschwitzen. Graupen zugeben, nach und nach mit Brühe aufgießen, bis die Graupen gar sind. Den Stilton einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
In der Zwischenzeit den Radiccio putzen und in Streifen schneiden. Im Olivenöl anbraten, mit Ahornsirup und Aceto Balsamico ablöschen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Graupenrisotto in die Mitte eines Tellers schöpfen, den Radicchio rundherum drapieren und genießen.
Nach den Feiertagen kneift die Hose? Ja, bei mir auch. Und ich habe auch das Gefühl, ich hätte Fleisch für das nächste halbe Jahr auf Vorrat gegessen. Warum also nicht mal vegetarisch und leicht?
Wir hatten noch Kibbeh eingefroren, die ich einfach bei 180 °C im Backofen für ca. 30 Minuten aufgebacken habe. Dazu gab es ein Möhren-Kichererbsengemüse, einen Joghurt-Dip und gepickelte Rote Bete.
Zutaten für 2 Portionen:
1 Dose Kichererbsen, ca. 280 g Nettoeinwage
2 Möhren
2 Lauchzwiebeln
1 kleine Zwiebel
Kardamom
Kreuzkümmel
Harissa
Macis
1 Bio-Orange, davon Saft und Abrieb
Salz
Honig
1 EL Olivenöl zum Braten
4 EL Naturjohghurt
1/2 Gurke
getrocknete Minze aus dem Garten; in der Saison frische Minze
Salz, Pfeffer
1/2 gekochte rote Bete
2 EL Aceto Balsamico
1 EL Wasser
Zucker
Kreuzkümmel
Zubereitung:
Während die Kibbeh im Ofen aufbacken, die Kichererbsen auf ein Sieb geben und mit kaltem Wasser abspülen, abtropfen lassen.
Die Zwiebel fein hacken, Möhren in dünne schräge Scheiben schneiden. Frühlingszwiebel in ca. 1 cm lange Stücke schneiden. Zum Schluss mit den Kichererbsen zu den Möhren geben.
Das Olivenöl in einer weiten Pfanne erhitzen, gehackte Zwiebel mit Kardamom und Kreuzkrümmel andünsten. Möhren zugeben und mit dem O-Saft knackig dünsten. Mit den restlichen Gewürzen pikant abschmecken.
Für den Joghurt-Dip die Gurke in feine Scheiben schneiden oder hobeln. Mit Joghurt und zerbröselter getrockneter bzw. fein gehackter frischer Minze mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rote Bete würfeln, mit den übrigen Zutaten vermischen und durchziehen lassen.
Auflauf geht ja irgendwie immer. Und da der GöGa letztens noch meinte, er könne ihn jeden Tag in verschiedenen Varianten essen, habe ich mir mal wieder etwas neues ausgedacht:
300 g geriebener Käse nach Wunsch, bei uns junger Gouda
Zubereitung:
Rosenkohl in Blättchen zerteilen, Champignons in dünne Scheiben schneiden. Schalotte fein hacken. Räuchertofu in feine Würfel schneiden.
Nudeln in kochendem Salzwasser kurz angaren (ziemlich al dente kochen) und mit etwas Kochwasser in eine Schüssel geben. Die Rosenkohlblättchen im Nudelwasser knapp blanchieren und zu den Nudeln geben.
In einer heißen Pfanne die Champignons ohne Fett braten. Zu den anderen Zutaten in die Schüssel geben.
Ein Esslöffel Öl in der Pfanne erhitzen, den Räuchertofu von allen Seiten kross anbraten. Schalotte zugeben und weich dünsten. Beides ebenfalls in die Schüssel geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Eine genügend große Auflaufform mit dem zweiten Esslöffel Öl ausfetten, Auflaufmischung darin verteilen.
Eier aufschlagen, mit der Sahne verschlagen, kräftig mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken. Ca. 100 g Käse einrühren.
Die Eiersahne mit der Nudelmischung in der Auflaufform gründlich verrühren, restlichen Käse darüber streuen und den Auflauf bei 180 °C Umluft ca. 30 Minuten überbacken, bis der Käse eine goldbraune Kruste gebildet hat.
Diesen Monat geht die kulinarische Weltreise mit Volker mampft nach China. Ich möchte mal behaupten, dass die wenigsten Teilnehmer an der Weltreise jemals in China waren und – wie ich – auch nur die europäisierten Gerichte aus dem Chinarestaurant kennen.
Bei meiner Suche nach Rezepten stieß ich auf die Seite Tingtings Nest, wo ich fast als erstes auf mein absolutes Lieblingsgericht stieß: Die Sauer-scharfe Suppe, auch Pekingsuppe genannt. Ich könnte mich da ja rein legen und so kam sie als erstes bei uns auf den Tisch.
Zutaten für 2 – 4 Portionen (je nachdem, ob Ihr die Suppe als Vor- oder Hauptspeise essen wollt):
1000 ml Hühnerbrühe (selbstgemacht aus Hühnerkarkasse)
das „abgepulte“ Hühnerfleisch, ca. 100 g
2 Möhren
1 Bambussprosse (ich: aus dem Glas)
1 Stück Ingwer
4 getrocknete Shiitake (ich: Mu Err)
2 Eier
1 EL Speisestärke
4 EL Tomatenmark
4 EL Sojasauce
4 EL Reisessig
Chilipaste nach Geschmack
Zucker, Salz nach Geschmack
1 TL weißer Pfeffer
Frühlingszwiebel in Röllchen
ich zusätzlich: frische Champignons in Scheiben und ein paar Streifen Chinakohl (Kühlschrankfund)
Zubereitung:
Die Mu Err in warmem Wasser einweichen.
Fleisch und Gemüse in gleich große Stücke schneiden. Die Mu Err ebenfalls zerkleinern.
In einem Topf die Hühnerbrühe aufkochen lassen. Die fertig geschnittenen Zutaten dazu geben und nochmals aufkochen lassen. Danach die Suppe mit Zucker, Salz, Sojasauce, Reisessig, Tomatenmark, Chilipaste und Pfeffer würzen und die Suppe nach Geschmack sauerer, süßer, salziger oder schärfer machen.
Noch mal ca. 5 Minuten köcheln lassen.
Die Stärke mit kaltem Wasser anrühren, zur Suppe geben und unter Köcheln einrühren, bis die Suppe andickt.
Eier in einer Schüssel verquirlen.
Topf vom Herd nehmen, Eier hineinlaufen lassen. *)
Die Suppe auf Schüssel verteilen und mit Frühlingszwiebelröllchen servieren.
*) Ich habe die Eier in die Suppenschüssel geschlagen und mit der köchelnden Suppe aufgegossen, so hat man das Ei nicht im großen Suppentopf hat.
Jeweils ein Ei in der Suppenschale verquirlen
Suppe mit Eierstreifen serviert
Die Suppe war zwar noch nicht ganz so wie im Lieblingschinarestaurant, aber hat dennoch sehr gut geschmeckt.
Vorletzte Woche schickte mir der GöGa diesen Link zum oben genannten Rezept von der Seite der Techniker Krankenkasse. Es las sich gut und da wir am Folgetag zum Essen in ein „gutbürgerliches“ Restaurant eingeladen waren, hatten wir beschlossen, am Vortag etwas „leichtes“ zu essen.
Wie Ihr seht, war das Rezept für vier Personen angegeben, dann sollte es für uns zwei als sättigendes Hauptgericht wohl genau richtig sein. Genau! Von der Menge Salat hätten gut und gerne sechs gute Esser satt werden können. Geschmeckt hat er zwar, aber es war viel zu viel.
Wie so oft habe ich das Gericht ein wenig abgeändert. Da Zucchini momentan keine Saison haben, habe ich sie durch Möhren ersetzt. Statt des Hähnchenfleischs habe ich einmal mehr (auf Wunsch des GöGas) die Filetstücke Hähnchen Art von LikeMeat verwendet.