Dieses ehemalige (?) Fussballmotto könnte man auch im Zusammenhang mit Sylvias neuem Reiseziel im Rahmen ihres Events Deutsche Küche grölen.
Nach Bayern geht es nämlich in die deutsche Hauptstadt. Auch hier musste ich mich erst mal einlesen, was alles zur typisch Berliner Küche gehört und war erstaunt, welche Gerichte, die ich schon seit Kindertagen kenne, tatsächlich der Berliner Küche zugeordnet werden.
Dazu gehören unter anderem (gepökeltes) Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffeln, alternativ mit Kasseler statt des Eisbeins.
Wohl dem, der einen Vorrat an eingekochten Speisen, Brühen und Suppen hat. Bei uns im Vorrat befand sich noch gekochtes Hühnerfleisch in Brühe und so reifte der Gedanke, mal wieder ein leckeres Hühnerfrikassee zu kochen.
Normalerweise bereite ich dieses Gericht traditionell mit Champignons und Spargel zu und dem GöGa und mir schmeckt es tatsächlich am besten mit Dosenware. Schande!
Das eingekochte Hühnerfleisch auf einem Sieb abtropfen lassen und dabei die Brühe auffangen.
Möhre und Staudensellerie in feine Würfel (Brunoises) schneiden. Die Kohlrabi schälen und in ca. 1 cm große Würfel, die Champignons in Scheiben schneiden.
Das Butterschmalz in einer weiten Pfanne zerlassen, das Gemüse anschwitzen, mit etwas Hühnerbrühe angießen und gar dünsten.
In einem Saucentopf die Butter schmelzen, das Mehl zugeben. Mit Weißwein und Hühnerbrühe eine helle Mehlschwitze kochen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Zusammen mit dem Hühnerfleisch zum Gemüse geben.
Den Reis auf einem Teller anrichten, ein Loch in der Mitte formen und das Frikassee hinein löffeln.
Da sind der GöGa und ich schon seit fast 20 Jahren zusammen (19 davon verheiratet), und ich wusste bis Mitte März nicht, dass er tatsächlich Eier in Senfsauce mag.
Selbst die ansonsten gerne verschmähten Salzkartoffeln waren okay, da man sie ja so schön in der Sauce „matschen“ kann. Ein schnelles Samstagsabendessen nach einem langen Tag unterwegs.
Salat nach Wunsch (ich brauche immer etwas „frisches“ als Beilage)
Zubereitung:
Die Béchamel nach dem Grundrezept herstellen. Ordentlich mit Senf abschmecken, dafür kann man auf weitere Gewürze – vor allem auf Muskat – verzichten.
Die Kartoffeln rundum an den Rand eines tiefen Tellers (Suppentellers) legen, in die Mitte die hartgekochten Eier legen und großzügig Sauce darüber geben. Nach Wunsch mit Petersilie oder Stangensellerieblättchen garnieren.
Der GöGa war begeistert, ich sowieso. Da Béchamelsauce die Tendenz hat, während des Kochens, wenn das Mehl anzieht, immer mehr zu werden, habe ich auch noch drei 200-Gramm-Portionen Senfsauce zum Einfrieren gehabt. Die nächsten Eier sind gerettet oder Fisch…
Hier seht Ihr die Zutaten und ja, Ihr seht Champignons und Spargelabschnitte aus der Konserve. Aber wir mögen das beide so, dass ist der Geschmack der Kindheit!
Neben den Champignons und dem Spargel benötigt man natürlich Hähnchenfleisch, dazu – optional – Erbsen, Butter, Mehl, Weißwein und Hühnerbrühe.
Das Hähnchenfleisch stammt von einem riesigen Brathähnchen vom Vortag; ich hatte extra einen über 2 kg schweren Gockel geholt, weil ich das Hühnerfrikassee einkochen wollte. Leider funktionierte das nicht wie geplant, weil man Speisen, die Mehl enthalten nicht einwecken darf.
Das Ende vom Lied war, dass ich einen Teil des Hühnerfleisches für das Frikassee genommen habe und das restliche Fleisch dann in Brühe eingekocht habe: Twist-off-Gläser plus Deckel (ich hatte keine Weck-Gläser mehr) im Dampfgarer bei 100 °C sterilisieren. Das Hähnchenfleisch mit etwas Wasser kräftig aufkochen, dann auf die sterilisierten Gläser verteilen, die Brühe darüber geben, die Gläser gut verschließen und 120 Minuten bei 100 °C im Dampfgarer einkochen.
600 ml Flüssigkeit (z. B. Wein u. Milch, Milch, Milch u. Sahne, Brühe etc.)
Salz, Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss
außerdem: verschiedene Zutaten, je nach Rezept
Zubereitung:
Die Butter in einem Topf zerlassen, das Mehl dazu geben und unter Rühren anschwitzen. Dabei bildet sich ein Mehl-Butter-Klumpen, und es macht es nichts, wenn sich am Topfboden ein dünner Film bildet. Wenn der Mehl-Butter-Klumpen eine goldgelbe Farbe hat, langsam mit der Flüssigkeit aufgießen, dabei kräftig mit dem Schneebesen schlagen, damit es keine Klümpchen gibt. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.