Schlagwort-Archive: Gemüsezwiebel

Blog-Event CXCIII – Happy Bubble – Koch dich glücklich!

Blog-Event CXCIII - Happy Bubble - Koch dich glücklich! (Einsendeschluss 15. Februar 2023)

Westfälischer Pfefferpotthast

So heißt es noch bis zum 15. Februar bei Zorra im Kochtopf. Maria, Das Mädel vom Lande ist auf der Suche nach seelentröstenden Wohlfühlrezepten, die einfach glücklich machen. Sich selbst oder den oder die Liebste(n).

Wäre diese Frage im Sommer gestellt worden, wäre mein Beitrag mit Sicherheit ein anderer gewesen. Aber jetzt, im trüben grauen Januar (Wann hatten wir eigentlich das letzte Mal Sonne? Ich habe das Gefühl, die Winter werden in den letzten Jahren bei uns immer grauer – die Sonnentage kann man wirklich an zwei Händen abzählen!) kommt so ein herzhaftes Schmorgericht aus der Heimat gerade recht.

Ebenso wie die Potthucke habe ich den Pfefferpotthast tatsächlich jetzt zum ersten Mal gekocht und gegessen, obwohl ich eine waschechte Westfälin bin.

Erste urkundliche Erwähnung erfuhr dieses Gericht im Jahr 1378 in Dortmund. Hier wird auch jedes Jahr im Herbst das Pfefferpotthastfest auf dem Alten Markt gefeiert. [Quelle: Wikipedia]

Pfefferpotthast mit Salzkartoffeln
Separat serviert: Kapern, grüne Pfefferkörner, Gewürzgurken

Der Name dieses Gerichtes setzt sich zusammen aus dem im Ruhrpott (sic!) und im östlichen Westfalen gebräuchlichen Wort für den (Koch-)Topf, nämlich Pott, Hast oder Harst für das verwendete Fleischstück (Ich glaube, es handelt sich um die Rinderbrust.), nur die Bedeutung des Pfeffers ist nicht ganz unumstritten. Entweder handelt es sich tatsächlich um das Gewürz Piper nigrum oder um ein als Pfeffer bezeichnetes Ragout – vergleiche Hasenpfeffer, Schweinepfeffer.

Wie auch immer: Pfeffer kommt in meinen Pfefferpotthast genau wie weitere wärmende Gewürze wie Wacholderbeeren, Nelken, Piment (auch Nelkenpfeffer genannt) und Lorbeer.

Zutaten für ca. 6 Portionen:

  • 1 kg Rindergulasch (Bioqualität aus der Brust)
  • 1 kg Gemüsezwiebeln
  • 2 EL Butterschmalz
  • 1 TL Wacholderbeere
  • 1 TL Pimentkörner
  • 1/2 TL Nelken
  • 2 Lorbeerblätter
  • 3 EL Semmelbrösel *)
  • 1/2 TL Salz
  • 1 EL Pfeffer
  • Extras: Gewürzgurken, Kapern – werden eigentlich mitgekocht und grüne Pfefferkörner
  • Beilagen: Salzkartoffeln und selbst gemachtes Apfelkompott

*) Ich mache meine Semmelbrösel/mein Paniermehl aus altbackenem Brot und Brötchen selber. Links in der hellen Variante aus Weißbrot und -brötchen, rechts aus Vollkornbrot.

Zubereitung:

Die Gemüsezwiebeln schälen, halbieren und in schmale Halbringe schneiden.

Eigentlich wollte ich den Potthast im Slowcooker zubereiten, weshalb ich den Gulasch portionsweise in Butterschmalz in der Pfanne angebraten habe. Als ich damit fertig war, war der Slowcookereinsatz bis obenhin voll Fleisch, die Zwiebeln hätten keinen Platz mehr gehabt, weshalb ich den ganzen Summs in die große Cocotte von d.die Pfanne umgekippt, die Zwiebeln weiter in der Pfanne geschmort und dann ebenfalls zugegeben habe. Einfacher wäre es natürlich gewesen, von Anfang an die Cocotte zu nehmen, aber naja.

Den Bratsatz der Pfanne mit Wasser loskochen und zum Fleisch-Zwiebelgemisch geben. Wacholderbeeren, Piment, Nelken und Lorbeerblätter in ein Gewürzei geben und in den Topf geben. Das Ganze einmal aufkochen und danach auf kleiner Stufe mindestens 1,5 bis 2 Stunden vor sich hin köcheln lassen.

Im Originalrezept kommen die Gewürzgurken mit in den Pfefferpotthast, da ich ihn aber mindestens einmal aufwärmen wollte, habe ich die Gurken separat bei Tisch dazu gegeben, ebenso wie die Kapern, die mein GöGa ja nicht so gerne mag.

Vor dem Servieren das Gewürzei entfernen, Paniermehl zum Binden einrühren und den Pfefferpotthast mit Salz und natürlich ordentlich Pfeffer abschmecken.

Den Pfefferpotthast mit Salzkartoffeln anrichten. Klassisch gibt es Rote Bete dazu, bei uns gab es Apfelkompott, was bei uns in Westfalen gerne zu geschmorten Fleischgerichten gereicht wird.

Ansonsten machen mich natürlich – wie fast jeden – Pastagerichte aller Art glücklich, aber auch Gerichte aus meiner Kindheit, die ich teilweise etwas weniger deftig zubereite.

Update: Hier gibt es die Rezeptzusammenfassung.

#wirrettenwaszurettenist: Suppen/Eintöpfe (aus Tüte und Dose)

Mulligatawnysoup

Im November ist es wieder soweit: Es wird gerettet. Dieses Mal dreht sich alles um Suppen und Eintöpfen aus Dose oder Tüte. Die Supermarktregale sind voll davon. Der Tüteninhalt wird mit Wasser aufgegossen und schmeckt meistens auch so. Bei den Dosensuppen gibt es eine größere Range zwischen ganz billig und auch teureren Sorten. Auch die heutige Suppe haben wir in der Not schon aus der Dose genossen, aber selbstgekocht? Üüüüüberhaupt kein Vergleich!

Nach kurzer Recherche nach einem Rezept im Netz, habe ich mich daran erinnert, dass doch jemand beim Abstecher nach Indien im Rahmen der Kulinarischen Weltreise eine Mulligatawney-Soup gekocht hatte. Schnell nachgeschaut… Richtig, Conny von Mein wunderbares Chaos hatte Miss Sophies *) Lieblingssuppe vorgestellt, und ich habe sie für unsere Rettungsaktion nachgekocht.

*) Miss Sophie kennt Ihr, ne?! Das ist die schrullige Alte vom alljährlichen Silvester-Dinner-for-One. Der arme Butler James bekommt ja vom Essen nichts ab, der muss nur saufen.

Weiterlesen

Vegane Rouladen

Ja, Ihr lest richtig. Die gab es am vergangenen Wochenende bei uns. Mit einer klassichen Füllung wie bei Rindsrouladen. Dazu gab es eine selbstgemachte vegane dunkle Sauce, Rotkohl aus dem Vorratskeller und Kartoffelknödel – diese allerdings wie im Rezept beschrieben vegetarisch mit Ei und Butter. Bei Nadine von Möhreneck findet Ihr aber ein Rezept für vegane Kartoffelknödel.

Zutaten für 4 Rouladen:

  • 2 Pakete veganes Mühlen Steak Typ Rind
  • 4 Stücke Gemüsezwiebel
  • 8 hauchdünne Scheiben Räuchertofu
  • 4 Cornichons oder kleine Gewürzgurken
  • etwas Mehl und/oder Plastikfolie
  • Senf
  • Pfeffer
  • optional Salz, kommt auf die Würze des Räuchertofus an
  • etwa Pflanzenöl zum Anbraten

Zubereitung:

Da die vegane Roulade nicht lange geschmort wird wie die klassische Rindsroulade, werden Zwiebel und Räuchertofu für die Füllung kurz in der Pfanne angeschmort.

Die veganen Mühlen Steaks leicht von beiden Seiten mit Mehl bestäuben und zwischen zwei Lagen Plastikfolie länglich dünn ausrollen.

Wenn der Räuchertofu sehr würzig ist, die Rouladen von beiden Seiten nur pfeffern, ansonsten auch salzen. Die Scheiben mit Senf bestreichen, an einem Ende die Tofuscheiben, ein Stück Zwiebel und ein Cornichon auflegen und zur anderen Richtung hin eng aufrollen.

Öl in einer Pfanne erhitzen und die Rouladen zunächst auf der „Nahtseite“ scharf anbraten und dann langsam von allen Seiten braten.

Mit den vorbereiteten Beilagen servieren.

Steckrübeneintopf mit Kohlwurst und Mettenden

In der Tiefkühle schlummerte noch eine von zwei Kohlwürsten. So sehr ich diese Wurst mag, ist es für mich fast ein No-Go diese in der warmen Zeit des Jahres zu essen. Traditionell essen wir sie zum Grünkohl und auch der gehört ja eher in die kalte Jahreszeit.

Da es nun zusehends wärmer wird, gab es noch einmal einen herzhaften Steckrübeneintopf, von dem wir zweimal satt wurden.

Zutaten für 4 reichliche Portionen:
  • 1 kleine Steckrübe
  • 4 mittelgroße Kartoffeln
  • 2 dicke Möhren
  • 1/2 Gemüsezwiebel (Rest vom Frit Mallorquí)
  • 1 Ring Kohlwurst
  • 4 dünne Mettenden
  • eine Prise gemahlener Kümmel
  • 1 TL Zucker
  • Salz
  • Pfeffer
  • ca. 1 Espressolöffel Majoran (getrocknet oder frisch)
  • etwas Wasser
  • 1 EL Butterschmalz
Zubereitung:

Gemüse waschen, putzen, schälen, eventuell noch einmal waschen und in ca. 1 cm große Würfel/Stücke schneiden.

Die halbe Gemüsezwiebel ebenfalls in grobe Stücke schneiden.

Das Butterschmalz in einem Schmortopf zerlassen, die Zwiebel glasig dünsten. Mit dem Zucker bestreuen und leicht karamellisieren lassen. Das restliche Gemüse mit Kümmel und Majoran zugeben, mit Wasser angießen und die Würste obenauf legen.

Mit geschlossenem Deckel ca. 20 – 30 Minuten garen. Die Würste herausnehmen, das Gemüse mit Salz und Pfeffer, eventuell auch noch mal mit Majoran und Kümmel abschmecken.

Am besten in tiefe Teller schöpfen, jeder bekommt ein Viertel der Kohlwurst und ein Mettendchen.

Wenn man die Reste am nächsten oder übernächsten Tag essen möchte, sollte die Würste getrennt vom Gemüse im Kühlschrank aufbewahren. Dann erst das Gemüse kurz aufkochen, die Würste wieder obenauf legen und 10 Minuten erwärmen.

Die kulinarische Weltreise: Frit mallorquí (Spanien)

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Spanien

Im März geht es mit Volker mampft und der kulinarischen Weltreise nach Spanien. Nach dem Pollo con naranja y menta und dem Conejo con ajillo komme ich nun mit einem Gericht von der Insel Mallorca, das ich als Beilage zum Kaninchen serviert habe.

Eigentlich handelt es sich beim Frit mallorquí um ein Schmorgericht aus Gemüse und Innereien. Da ich ja schon Kaninchen als Fleischgericht hatte, habe ich mich bei der Zubereitung auf die Gemüsesorten beschränkt. Auch dieses Rezept ist dem Buch Culinaria España entnommen.

Ich schreibe Euch das vollständige Rezept inklusive der Innereien auf:

Zutaten für 2 – 3 Portionen:
  • 2 – 3 Kartoffeln
  • 2 Möhren
  • je 1/2 halbe rote und grüne Paprikaschote (ich habe nur eine leicht grün angehauchte gelbe Paprikaschote bekommen)
  • 50 ml Olivenöl
  • 1 kleine Gemüsezwiebel, gehackt
  • 2 Knoblauchzehen gehackt
  • 2 Tomaten, enthäutet und in Würfel geschnitten
  • (300 Innereien vom Lamm oder Schwein, in schmale Streifen geschnitten)
  • Salz
  • 1 Messerspitze Zimt
Zubereitung:

Kartoffeln, Möhren, Paprikaschoten waschen und putzen (schälen, vom Kerngehäuse befreien) und in gleich große Stifte oder Stücke schneiden.

Olivenöl in einer tiefen Pfanne erhitzen. Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten, Kartoffeln zugeben und anbraten. Möhren, Paprika und Tomaten untermischen und fertig garen. Das fertige Gemüse aus der Pfanne nehmen und warm stellen.
Entfällt bei mir, ansonsten weiter mit den Innereien:

Innereien im Bratfond anbraten. Etwa 100 ml Wasser zugießen. Salzen und etwas einkochen lassen. Zum Schluss das Gemüse untermischen und einige Minuten unter Rühren einkochen lassen.

Ich habe das Gemüse in der Pfanne belassen, zum Schluss mit Salz und Zimt abgeschmeckt und zum Kaninchen gereicht.

Die kulinarische Weltreise: Székelygulyás aka Szegediner Gulasch (Ungarn)

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft

Die kulinarische Weltreise mit Volker mampft begibt sich von China im Dezember 2019 im Januar zurück nach Europa, genau gesagt nach Ungarn. Außer dass meine Transplantniere aus Ungarn kommt, habe ich weiter keine Beziehung zu dem Land der Magyaren.

Sucht man aber nach typsichen Rezepten geht eigentlich kein Weg am Blog Paprika meets Kardamom von Anikó vorbei. Sie ist halbe Unbarin und versucht möglichst oft, ihre Verwandtschaft in Ungarn zu besuchen.

Das heutige Rezept wollte ich sowieso schon länger mal machen und so war die Gelegenheit günstig.

Interessant finde ich Anikós Erklärung, dass das Szegediner Gulasch gar nichts mit der ungarischen Stadt Szeged zu tun hat, sondern eigens für einen Herrn Józef Székely, einen Schriftsteller, kreiert wurde.

Ich habe mich nahezu komplett an Anikós Rezept gehalten, für uns die Menge allerdings halbiert.

Als Fleisch habe ich Iberico-Nacken verwendet, den wir bei einer TK-Schrankaufräumaktion zwischen den Feiertagen entdeckt hatten. Dazu gab es noch mein selbst fermentiertes Sauerkraut.

Ibericonacken, Paprikaschote, Gemüsezwiebel, Rosenpaprika, Sauerkaut
Weiterlesen

Hähnchenschenkel mit Pimentón de la Vera auf Gemüsebett

Enthält möglicherweise Werbung durch weiterführende Links

Am zweiten Maiwochenende ging es in den Urlaub und Vorräte wollten wegverarbeitet werden.

Ich checkte die Tiefkühle und fand zwei ordentliche Kikok-Hähnchenschenkel. Außerdem mussten Kartoffeln, Tomaten, Möhren, Gemüsezwiebel und Paprikaschote verarbeitet werden. Ebenfalls fanden sich noch eingefrorene Gartenbohnen aus dem letzten Jahr. Das Essen für den Feiertag (Christi Himmelfahrt) war gerettet.

Inspiriert von diesem Rezept von Sina, der Giftigenblonde, habe ich dieses Ofengericht kreiert.

Zutaten für 2 Portionen:

  • 2 Hähnchenschenkel
  • Pimentón de la Vera
  • Salz
  • Olivenöl
  • Gemüsereste nach Wunsch (siehe oben)
  • Meersalzmischung mit mediterranen Kräutern

Zubereitung:

Die Hähnchenkeulen mit Pimentón und Salz marinieren.

Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.

Das Gemüse putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. in einer leicht geölten Auflaufform verteilen. Mit dem Meersalz bestreuen.

Die Hähnchenschenkel obenauf legen und ca. 40 Minuten garen.

Die Haut ist wunderbar knusprig geworden. Das Gemüse war durch den ausgetretenen Fleischsaft auch sehr aromatisch geworden.

Vom Gemüse war noch so viel übrig, dass wir am nächsten Tag mit drei Eiern – die natürlich auch am besten noch verbraucht werden sollten – noch eine leckere Tortilla (in etwa nach diesem Rezept) machen konnten.

Nachdem wir unsere Katze Gina in die Katzenpension gebrach hatten, machten wir uns Freitag noch auf den Weg, zunächst nach Bonn.

Da wir auch dort nich ohne Essen blieben, werde ich nach und nach vom Urlaub berichten.

Grundrezept: Rindergulasch…

… mit Rotkohl und Fussili.

Dieses leckere Essen gab es bei uns am vergangenen Samstag. Das könnte ich glatt auch jetzt zum Frühstück schon essen.

rindergulasch

 

Für 2 – 3 Portionen braucht man:

  • 500 g Rindergulasch
  • 500 g Gemüsezwiebel
  • 2 EL Tomatenmark
  • Paprikapulver edelsüß und rosenscharf
  • 150 ml kräftiger Rotwein
  • 1/2 Tasse Wasser oder Fleischbrühe
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL Butterschmalz
  • eventuell etwas Stärke zum Binden der Sauce (bitte nicht zugeben, falls das Gulasch bzw. Reste eingeweckt werden sollen!)

Zubereitung:

Gemüsezwiebel einmal längs und einmal quer halbieren und dann in grobe Spalten schneiden.

Das Butterschmalz  in einem Schmortopf zerlassen und die Zwiebelspalten glasig dünsten, zur Seite schieben. Auf höchster Temperatur das Gulasch in mehreren Portionen rundherum scharf anbraten und zu den Zwiebeln schieben.

Zwischendurch das Fleisch und die Zwiebeln schon mal kräftig mit den beiden Paprikapulvern bestreuen.

Nachdem das gesamte Fleisch angebraten ist, Tomatenmark zugeben, kurz mit dünsten und dann mit dem Rotwein ablöschen. Weiterhin auf hoher Temperatur einkochen lassen, zum Schluss Wasser/Fleischbrühe zugeben und auf kleiner Temperatur bei geschlossenem Deckel ein bis zwei Stunden schmoren. Hin und wieder umrühren und gegebenenfalls Flüssigkeit nachgießen.

Die Sauce kann man, wenn gewünscht, mit wenig in kaltem Wasser angerührter Stärke binden. Dazu muss die Sauce noch einmal aufgekocht werden. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver abschmecken und zu Rotkohl und Nudeln (Kartoffel oder Knödel passen auch) servieren.