Ich glaube, neben Bigos sind Pierogi wohl DAS Gericht, welches man spontan mit Polen assoziiert.
Nachdem ich das e-Book Polska von Zuza Zak heruntergeladen hatte, habe ich auch ihre Webseite durchstöbert. Dabei wurde ich auf das Rezept für Spiced Pumpkin Pierogi aufmerksam. Nachdem ich schon erfolgreich gefüllte Pasta hergestellt hatte (hier, hier, hier und hier), wagte ich mich an die polnischen Nationalteigtäschchen für unseren Stop-over in Polen bei Volkers kulinarischer Weltreise. Das benötigte Kürbispüree stand sogar noch schön eingeweckt im Vorratsregal unter der Kellertreppe.
Zunächst war ich ja gar nicht glücklich mit unserem Reiseziel im September. Es geht nach Polen und außer Bigos – einem äußerst fleischlastigem Sauerkrauteintopf – ist unser östlicher Nachbar kulinarisch eher ein weißer Fleck auf meiner Landkarte. Lediglich Babka, die wir im Mai des Jahres synchrongebacken hatten, kommt ebenfalls aus Polen.
Da ich aber seit Anfang an – Italien im März 2018 – bei Volkerskulinarischer Weltreise dabei bin und schon einige schwierige Reiseziele hinter mich gebracht habe, ist Aufgeben und Aussetzen natürlich keine Option.
So kaufte ich mir das Buch Polska – New Polish Cooking von Zuza Zak als e-Book (nur noch auf Englisch erhältlich) und habe nach erstmaligem Durchblättern schon zwölf Lesezeichen gesetzt.
Zuza Zak lebt schon länger in Großbritannien, kehrt aber immer wieder nach Polen zurück, wo sie die Rezepte ihrer beiden Großmütter und ihrer Mutter kennenlernte und schließlich in einem Buch zu Papier brachte. Dabei erzählt im Buch viel über das historische als auch das regionale Polen.
Mein erstes Lesezeichen setzte ich beim Sauerteigbrot, denn diese Brote mag ich einfach am liebsten.
Zutaten für ein Brot von ca. 900 g:
300 g Roggenmehl, frisch gemahlen
100 g Weizenmehl, 550
2 TL Salz
3 EL Weizenkeime (ich habe Weizen mittelfein gemahlen)
2 – 3 EL Kürbiskerne
1 EL Haferflocken
2 EL Sauerteig-AS
250 ml lauwarmes Wasser
1 EL Kürbiskernöl
Zubereitung:
Das Anstellgut habe ich am Abend vorher aufgefrischt und im Warmen stehen lassen. Am Backtag hatten sich schön Bläschen gebildet.
Eine Kastenform für ca. 900 g fetten und mit Mehl ausstäuben.
Beide Mehlsorten mit Salz, Kürbiskernen und Haferflocken in der Schüssel der Küchenmaschine gut vermischen.
Das AS mit dem lauwarmen Wasser mischen. Den mittelfein gemahlenen Weizen zum Quellen dazugeben.
Diese Mischung zu den trockenen Teigzutaten geben und so lange kneten lassen, bis der Teig die Konsistenz von Erdnussbutter hat. Kürbiskernöl zugeben und alles nochmals 5 Minuten kneten, um Luft in den Teig zu bekommen.
Den Teig in die vorbereitete Brotform geben, mit einem Küchenhandtuch abdecken und 10 Stunden an einem warmen Platz aufgehen lassen.
Wirklich hoch gegangen ist der Teig nicht, so dass ich es 30 Minuten bei 50 °C in den Backofen noch mal habe nachgehen lassen. Danach hatte er sich etwas „aufgebläht“, und ich habe ihn gebacken:
Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen, das Brot ungefähr 1 – 1,5 Stunde(n) backen. Das hängt vom Ofen ab. Das Brot sollte dunkelbraun sein und hohl klingen, wenn man unten auf den Laib klopft.
Das Brot ist relativ kompakt, aber sehr lecker geworden.
Und hier findet Ihr die Rezepte des Polen-Reisetrupps:
Es geht kulinarisch weiter durch mein Heimatland Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen von Sylvias Reise durch die deutschen Küchen machen wir nach Bayern und Berlin Halt im bevölkerungsreichsten Bundesland. Geboren mitten in Westfalen, östlich des Ruhrgebiets, habe ich 25 Jahre meines Lebens auch im Rheinland verbracht, genauer gesagt in der Umgebung von Bonn.
Nachdem ich Euch im heißen August schon eine vegetarisch-leichte Version des Westfälischen Krüstchens vorgestellt habe, wird’s jetzt deftig. Dabei kann ich Euch versichern, dass meine Portionen immer noch klein waren im Gegensatz zu dem, was in „gutbürgerlichen“ Restaurants serviert wird.
Dieses Mal gab es die fleischliche Variante mit Schweineschnitzel auf einer Scheibe meines selbstgebackenen Doppelbacks statt einer Toastscheibe, auch das Spiegelei kam etwas rustikaler aus der Pfanne. Als Beilagen hatten wir Champignons mit Zwiebeln sowie selbst gemachte Pommes frites.
Als Getränk hatte ich mir dieses Mal eine Flasche Soester Hell aus der einzigen noch am Ort verbliebenen Brauerei, dem Brauhaus Zwiebel, mitgebracht.
Dieses einfache Gericht aus dem Münsterland habe ich im Rahmen von Sylvias Foodblogger-Aktion Deutsche Küche gemacht, denn die dritte Station geht nach Bayern und Berlin in mein Heimatbundesland Nordrhein-Westfalen. Ehrensache, dass ich mich da besonders ins Zeug lege!
Die „Pfannkuchen mit Regenwürmern“, wie das heutige Gericht übersetzt heißt, kannte ich selber noch nicht.
Der Legende nach wurde es im Münsteraner Lokal Pinkus Müller erfunden, als ein Spaßvogel namens Baron von Renesse bei der Wirtin „Pannekoken mit Pillewörmer“ bestellte. Darauf hin soll diese in Streifen geschnittenen gekochten Schinken in den Pfannkuchenteig eingebacken haben. Das Gericht steht immer noch auf der Speisekarte des Pinkus Müller.
Mit etwas Fantasie könnte man tatsächlich Regenwürmer im Pfannkuchenteig erkennen.
Bei uns gab es noch einen kleinen Salat mit einem, so meine ich, ebenfalls für Westfalen typischen Dressing dazu.
Ich habe lange überlegt, denn Saft findet bei mir eher selten statt. Ich bin Wassertrinkerin, dazu kommen Kaffee und gelegentlich Tee.
Nun hatte ich ja noch ein paar Kirschen im Tiefkühler, die mir eine Nachbarin letztes Jahr vorbei gebracht hatte. Einen Teil habe ich bei Zorras und Christians Blog-Event für ein Eis verbraucht, die verbliebenen paar Kirschen habe ich im Einbau-Dampfgarer und mit Hilfe meiner neuen „Elektrolotte“ entsaftet und aus dem entstandenen Saft Kirschsirup gekocht.
Das Entkernen der Kirschen habe ich mir gespart. Ich habe nur die Stiele entfern und die Kirschen auf dem gelochten Blech des Dampfgarer platziert, darunter kommt dann das ungelochte Blech, um den Saft auzufangen.
Die Kirschen ca. 40 Minuten bei 100 °C dampfentsaften. Die Flasche habe ich gleich mit dazu gestellt, um sie zu sterilisieren.
Da die Kirschen nach dem Vorgang noch ziemlich prall waren, habe ich die Kerne aus der Masse gesammelt und diese durch die „Elektrolotte“ (Zusatzgerät zum Fleischwolf der KitchenAid) geschickt. Insgesamt bekam ich ca. 150 ml Saft heraus.
Diesen habe ich mit dem Zucker und dem Limettensaft in einem kleinen Topf kräftig eingekocht und anschließend mit Hilfe des Trichters in die vorbereitete Flasche abgefüllt.
Natürlich lohnt sich das Ganze eher mit einer größeren Menge an Früchten, aber so sind die letzten Kirschen gut verarbeitet, und ich habe einen Beitrag für Zorras Geburtstagsevent.
Frankreich ist als virtuelles Reiseziel auf der kulinarischen Weltreise immer noch auf Platz 1, aber die Türkei folgt tatsächlich auf dem zweiten Rang.
Bei Volker könnt Ihr nachlesen, wer alles mitgereist ist und womit wir uns gegenseitig verwöhnt haben.
Und hier wie gewohnt, alle Rezepte (auch meine und die beiden meines Gastbloggers Sebastian) als kompakte Liste:
Ich muss zu meinem Bedauern sagen, dass mir Stephanies Blog kohlenpottgourmet bisher komplett durchgegangen ist.
Weder ist er mir bisher bei anderen Blogevents begegnet, noch ist er mir sonst im WWW über die Füße gelaufen, was sehr bedauerlich ist.
Denn Stephanie hat sich aus gesundheitlichen Gründen dem Clean-Eating verschrieben, dass heißt sie isst möglichst industriell unverarbeitete Gerichte ohne Zucker und hat somit jede Menge Rezepte im Blog, die mir super gut gefallen. Ebenfalls aus medizinischen oder gesundheitlichen Gründen, wenn auch unterschiedlichen, versuche ich auch, so viel und oft wie es nur geht auf Fertigfutter zu verzichten und möglichst alles selber zu machen. Komplett verzichte ich hierbei nicht auf (Industrie-)Zucker, benutze aber meist weniger als z. B. im Kuchenrezepten angegeben ist, weil ich es sowieso nicht so süß mag.
Wie und wieso es bei Stephanie zur neuen Ernährungsweise und damit zum Blog kam, lest ihr hier.
Ich freue mich also sehr, dass mir im Rahmen von Volkers neuer Foodblogger-Aktion Koch mein Rezept, „die kohlenpottgourmette“ (Sorry!!) zugelost wurde.
Der GöGa, der ja vermutlich bis Ende des Jahres mindestens noch im coronabedingten Homeoffice sein wird, wurde beauftragt, ein Rezept rauszusuchen, denn schließlich muss es ihm ja auch schmecken. Er hat sich für den schon recht herbstlich anmutenden Kürbis-Hackbällchen-Spätzle-Auflauf entschieden.
Als Fleischvariante habe ich statt des Rinderhackfleischs aus dem Originalrezept Hirschfilet genommen, das seit der Weihnachtszeit im Tiefkühler schlummerte. Ich dachte, es unterstreicht die spätsommerliche Anmutung, denn auch der Kürbis ist für mich eher ein Gewächs aus dieser Jahreszeit.
Da wir abends die Hauptmahlzeit essen und nachmittags der Garten rief, habe ich direkt nach dem sonntäglichen Frühstück mit den Vorbereitungen begonnen. Der so fertig gestellte Auflauf musste abends nur noch mit dem Guss (Eier, Milch und Schmand) übergossen werden und vierzig Minuten im Backofen garen und überbacken. Hätte ich sofort von Anfang an den Backofen auch auf die vorgesehene Temperatur von 200 °C gestellt, hätten wir nicht harten Kürbis und flüssige Eierpampe auf dem Teller gehabt. Flugs wurde alles noch mal in die Auflaufform geschaufelt und noch mal 30 Minuten nachgebacken. Dann war der Auflauf aber wirklich köstlich, vor allem die Hirschfrikadellen waren klassen.
Das Brot meiner Kindheit. Was habe ich es geliebt, wenn ich zum nahe gelegenen Bäcker geschickt wurde, um ein großes Doppelback zu kaufen. Meistens war es noch warm und frisch und gerade am Knapp, wie wir in Westfalen die beiden Endstücke des Brotes nennen, herrlich knusprig. Wenn ich zu Hause ankam, pflegte mein Opa immer zu fragen, ob der Bäcker wohl Mäuse in der Backstube habe, denn regelmäßig hatte der Knapp an den Ecken Löcher. Komisch aber auch!
Irgendwann verschwanden sowohl der Bäcker als auch das Brot. Auch ich fand’s irgendwann langweilig und tendierte zu Körnerbrot, bei dem ich im Rückblick vermute, dass es sich um eingefärbtes Mehl mit ein paar „reingeschossenen“ Körnern und kein – wie es suggeriert werden sollte – wertvolles Vollkornbrot handelte. Das ist übrigens bis heute nicht besser geworden, wie Ihr hier (Sebasitan Lege verkauft falsche Vollkonrbrötchen) eindrucksvoll gezeigt bekommt.
Und irgendwie ist das Doppelback dann auch in meiner Küche in Vergessenheit geraten.
Als Sylvia von Brotwein ihre Foodblogger-Aktion Deutsche Küche startete, in der sie mit uns von Bundesland zu Bundesland reist, war mir klar, dass ich mich für den Abstecher nach Nordrhein-Westfalen unbedingt selber an das gute alte Doppelback würde wagen müssen!
Leider waren die beiden in der Zutatenliste erwähnten Malzsorten im Kaff nicht zu kriegen und bevor ich wieder lange rumeierte, wie bei der Suche nach Schinkenknochen für die Berliner Erbsensuppe, bestellte ich gleich kurzerhand im Ketex-Shop.
Die Links zum Bestellen lasse ich Euch vorsichtshalber in der Zutatenliste stehen. Ich möchte noch einmal explizit erwähnen, dass mir keinerlei Vorteile aus der Erwähnung, dass Bestellung und Lieferung reibungslos verliefen, entstanden sind!
Nach Erhalt der Malzsorten machte ich mich auch gleich zügig ans Werk.
Da konnte und durfte ich mir natürlich eine Teilnahme nicht entgehen lassen, zumal sich die beiden dankenswerterweise einen relativ einfachen Butterkuchen auf Basis eines Hefeteigs ausgesucht hatten.
Obwohl wir Samstagmittag erst aus dem Urlaub zurückkamen, mischte ich fix die sogenannte Pâte fermentée, eine Art Hefevorteig, zusammen, ließ sie während des Einkaufens etwas länger als die im Rezept geforderte Stunde warm stehen und packte sie anschließend in den Kühlschrank. Auch den Water Roux, eine Art Mehlpudding, bereitete ich schon vor.
Am Sonntag war die Pâte fermentée zwar nicht großartig aufgegangen, aber die Konsistez war eine andere, irgendwie gummiartiger, aber auch elastischer.
Ich fuhr also wie im Rezept fort und bekam wirklich zum Schluss einen wunderbaren schmackhaften Butterkuchen heraus.
Sylvia von Brotwein nimmt uns auf ihrer kulinarischen Reise quer durch Deutschland bis September mit nach Nordrhein-Westfalen. Das mit ca. 17,9 Millionen Einwohnern bevölerungsreichste und mit einer Fläche von 34.100 Quadratkilimetern viertgrößte Bundesland ist meine Heimat und so ist dieses Thema nach Bayern und Berlin für mich quasi ein Heimspiel. Aus dem Grund habe ich natürlich auch schon eine Reihe an entsprechenden Rezepten im Blog, die ich Euch unten aufliste.
Als erstes bringe ich Euch ein Gericht mit, das in Westfalen auf fast jeder Speisekarte der „gutbürgerlichen“ Restaurants und Gasthäuser zu finden ist, häufig in der Kategorie „Kleine Gerichte“, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn die Westfalen lieben es groß und deftig. Ein Krüstchen ist im Prinzip ein paniertes Schnitzel auf einer bis x Scheiben Toast mit einem bis x Spiegeleiern belegt. Die Beilagen sind variabel von Rahmchampignons und/oder Pommes oder Bratkartoffeln und meistens einem kleinen „Alibisalat“.
Ich habe das Krüstchen etwas leichter gemacht, was bei der plötzlichen Hitze im vergangenen August (Ich wusste ja, dass es nach Bayern und Berlin nach NRW gehen würde…) abends auf der Terrasse gut ankam.
Bei mir gab es eine Scheibe Toast pro Person, ein veganes Mühlenschnitzel, ein Spiegelei sowie einen kleinen Beilagensalat, der mehr als nur Alibi war. Ich gönnte mir dazu ein Pülleken (westfälisches Diminuitiv von Pulle aka Flasche, also ein Fläschchen) Potts Landbier, das im Münsterland gebraut wird.
Zunächst die Schalotte fein würfeln und mit dem Himbeeressig übergießen, zur Seite stellen. Die Säure im Essig „gart“ die Zwiebel leicht an, so dass sie besser verträglich wird.
Später dann mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und eventuell etwas Zucker zu einer Vinaigrette vermischen.
Die Salatzutate waschen, putzen, in mundgerechte Stücke zupfen bzw. schneiden. Petersilie und Kapuzinerkresseblätter fein hacken, dabei etwas Petersilie übrig behalten. Die Salatzutaten zunächst ohne Dressing auf Tellern anrichten.
Für die Krüstchen eine Pfanne mit 1 EL Sonnenblumenöl auf hohe Mittelhitze (7 von 9) aufsetzen. Die Schnitzel von beiden Seiten goldbraun anbraten, auf einem Teller im Backofen bei ca. 75 °C Umluft warm halten.
Den Rest Öl in die Pfanne gießen, falls vorhanden, die Metallringe an der Unterseite leicht fetten, in die Pfanne setzen und jeweils ein Ei hineinschlagen. Braten, bis die Oberfläche gestockt ist.
In der Zwischenzeit den Toast toasten, etwas auskühlen lassen und neben den Salat legen.
Die warmgehaltenen Schnitzel auf die Toastscheiben legen, jeweils ein Spiegelei obenauf setzen, mit der zurückbehaltenen Petersilie bestreuen. Kurz vor dem Servieren oder nach Wunsch auch erst bei Tisch die Vinaigrette über den Salat geben.
Gerichte aus Nordrhein-Westfalen, die schon im Blog sind:
Steckrübeneintopf – deftig, genau das richtige für kalte Herbst- und Wintertage
Stielmus – im Rheinland sagt man wohl eher Rübstiel
Currywurstsauce – die beste Currywurst kommt natürlich aus dem Pott und besteht aus einer in Scheiben geschnittenen gebratenen oder gegrillten Rostbratwurst!!